Trainer von St. Pauli Kauczinski gibt Fortuna den Auftrag zum Aufsteigen

Düsseldorf · Düsseldorf erarbeitet sich ein 2:1 gegen St. Pauli und hat nun in der 2. Bundesliga zehn Punkte Vorsprung auf den vierten Platz. Den belegt der MSV Duisburg. Am Sonntag treffen beide aufeinander.

Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli: Einzelkritik
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Foto: Falk Janning

Ganz am Ende hat Markus Kauczinski dann noch einen Auftrag für Friedhelm Funkel: "Jetzt zieht's aber auch durch", sagt er, als sich die beiden Trainer nach der Pressekonferenz mit freundschaftlichen Worten voneinander verabschieden. Gemeint ist der Aufstieg in die Bundesliga. Dem ist Funkel mit seiner Fortuna durch ein 2:1 gegen Kauczinskis FC St. Pauli wieder einen Schritt näher gekommen. Die Düsseldorfer haben sich die Tabellenspitze zurückerobert, weiter sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und nun zehn auf Platz vier.

So herzlich die Trainer im Umgang miteinander waren, so einig waren sie sich auch in der Spielbewertung: ein verdienter Arbeitssieg für die Gastgeber. "Ich bin mit dem Auftritt sehr zufrieden", sagte Funkel. "Wir wollten stabil stehen, das ist uns gut gelungen."

Hilfreich für die Spielgeschichte war dabei die frühe Führung nach neun Minuten. "Wenn ich ehrlich bin, war das schon eine glückliche Nummer", sagte Torschütze André Hoffmann, der einen Eckball von Takashi Usami mit der linken Hüfte über die Linie bugsierte. Und das Glück blieb Fortuna auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte hold. In drei Szenen hätte St. Pauli den Ausgleich erzielen können, der zum Pausenpfiff dann auch verdient gewesen wäre. Christopher Avevor traf aber fünf Meter vor dem Tor den Ball nicht richtig (35.), und Aziz Bouhaddouz rutschte ebenso freistehend aus (45.+2).

Wenige Sekunden zuvor hätte es der Angreifer bereits beinahe in die Torschützenliste geschafft - allerdings ohne den Einsatz besonderer fußballerischer Fähigkeiten. Bouhaddouz stand einfach nur im Weg, als Fortunas Torhüter Raphael Wolf bei einem Befreiungsschlag die Brust des Paulianers traf. Von dort rollte der Ball an den Pfosten und in Wolfs Hände. "Jetzt kann ich darüber lachen. Das muss ich anders lösen, klar", sagte Wolf.

Nach dem Seitenwechsel benötigte Fortuna dann aber nicht mehr die Hilfe ihrer Namensgeberin. Vielmehr zeigte sie, warum sie zu den ersten Anwärtern auf den Aufstieg gehört. Als St. Pauli mehr riskieren musste, blieben die Düsseldorfer - angeführt vom überragenden Abräumer Marcel Sobottka - defensiv stabil und nutzten im Angriff die sich bietenden Räume geschickt.

Von zahlreichen Möglichkeiten fand aber nur der satte Linksschuss von Usami den Weg ins Netz (74.). "Wir haben uns phasenweise richtig gute Chancen erarbeitet. Robin Himmelmann hat dann ein paar Situationen fantastisch gelöst", sagte Funkel. St. Paulis Torhüter parierte vor allem gegen Usami und Rouwen Hennings richtig stark. So blieb es bis zum Schluss eine enge Partie, in der Bouhaddouz schließlich doch noch jubeln durfte. Sein Treffer zum 1:2 in der Nachspielzeit sorgte aber nur noch kurz für Spannung.

"Der Sieg war wichtig. Aber mindestens genau so wichtig war, dass wir mal wieder eine gute Leistung gezeigt haben", sagte Fortuna-Kapitän Oliver Fink. In zuletzt drei Spielen ohne Sieg hatte die Formkurve nach unten gezeigt. Hinzu kam das verrückte 3:4 nach 3:0-Führung in Regensburg in der Vorwoche. "Das Spiel hat schon an uns genagt. Aber wir haben das gut verarbeitet", sagte Fink.

Funkel hatte ohnehin nie Zweifel, dass sein Team in Depressionen verfallen würde. "Unmittelbar nach dem Regensburg-Spiel wurde mir erzählt, wir würden einen Knacks bekommen. Diejenigen habe ich ausgelacht", sagte der 64-Jährige. "Dieses Team kommt immer wieder zurück."

Einen weiteren wichtigen Schritt um Kauczinskis Aufstiegs-Auftrag auszuführen, kann Fortuna nun am kommenden Sonntag machen. Dann geht es zum Derby beim Tabellenvierten MSV Duisburg (13.30 Uhr).

(erer)
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