Fortuna Düsseldorf Gute Stimmung bei Fortunas Mitgliedern

Düsseldorf · Die erste Mitgliederversammlung in der Arena verläuft harmonisch. Der ehemalige Sportvorstand Helmut Schulte wird nicht entlastet – eine rein symbolische Ohrfeige ohne juristische Folgen.

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Die erste Mitgliederversammlung in der Arena verläuft harmonisch. Der ehemalige Sportvorstand Helmut Schulte wird nicht entlastet — eine rein symbolische Ohrfeige ohne juristische Folgen.

Den größten Beifall in der Arena gibt es um 11.48 Uhr — zwölf Minuten, bevor Fortunas Mitgliederversammlung überhaupt begonnen hat. Der Grund dafür ist das Eintreffen der Zweitliga-Mannschaft, die nach dem Training unter der Führung von Chefcoach Friedhelm Funkel geschlossen zur Versammlung kommt. Nach dem 1:0-Erfolg bei Union Berlin, dem dritten Punktspielsieg in Serie, widmen die 590 anwesenden Mitglieder den Profis sogar Standing Ovations.

Die Szene wird zum Sinnbild für einen entspannten Nachmittag. Die Stimmung in der Arena ist gelöst, auch weil die Vereinsführung auf dem Podium geschickt vorgeht. Paul Jäger zum Beispiel, der Finanzvorstand, der vor dem Amtsantritt des Vorsitzenden Robert Schäfer dessen Job kommissarisch ausgeführt hatte. "Ich gebe zu: Die Entscheidung für Marco Kurz als Nachfolger von Trainer Frank Kramer war falsch", sagt Jäger ehrlich. "Ich hätte aus meiner Erfahrung heraus wissen müssen, dass das ganze Kartenhaus einstürzt, wenn Kurz nicht sofort Erfolg hat." So viel Selbstkritik kommt an.

Jäger wird deshalb ebenso wie fast alle anderen aus der Führungscrew entlastet. Eine Ausnahme bildet allein Ex-Sportvorstand Helmut Schulte, dem 78,1 Prozent der Anwesenden keine Entlastung erteilen. Eine rein symbolische Ohrfeige allerdings, denn eine verweigerte Entlastung bedeutet nur rein theoretisch, dass der Betreffende in persönliche Haftung genommen werden könnte. Bei Schulte nicht einmal das, war er doch bei Beginn des Geschäftsjahres längst beurlaubt.

Schäfer bekommt ebenfalls großen Applaus, vor allem, als er Funkel Dank ausspricht: "Du hast uns allen Stabilität und Halt gegeben, eigene Interessen zurückgestellt und Planungen angestoßen." Er sei stolz auf die Mannschaft, ergänzte Schäfer, "nicht nur wegen des Siegs in Berlin, sondern wegen des gemeinschaftlichen Einsatzes dort."

Der Aufsichtsratsvorsitzende Reinhold Ernst dankte den Fans, die sich beim 1:6 in Hannover großartig verhalten hätten und mahnte zur Bescheidenheit: "Bitte nicht auf die Tabelle schauen heute! Lasst uns alle auf dem Boden bleiben." Diesen Eindruck vermittelten die Mitglieder allerdings ohnehin. Wohltuend sachlich ging es durch die drei Stunden in der Arena. "Wir nehmen das als tollen Vertrauensbeweis", befand Schäfer. "Die Mitglieder unterstützen unseren Kurs, und die Premiere in der Arena ist gelungen." Tatsache: Selbst die elektronischen Abstimmgeräte funktionierten.

(jol)
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