Fortuna Düsseldorf Schulte vergleicht Pohjanpalo mit Kaka
Düsseldorf · 20 Jahre jung, 1,82 Meter groß, sieben Tore in zehn Spielen: Das sind die Eckdaten von Fortuna Düsseldorfs Ausleihspieler Joel Pohjanpalo. Sportvorstand Helmut Schulte adelte den Stürmer nun durch den Vergleich mit einem Ex-Weltfußballer.
Joker Pohjanpalo erzielt das 1:0 in Kaiserslautern
Fortuna Düsseldorf hat einen überdurchschnittlich guten Kader für die 2. Bundesliga. Das ist bekannt. Besonders offensichtlich wird diese Erkenntnis, wenn solch ein Spieler wie Joel Pohjanpalo nicht in der Startelf steht, sondern zunächst auf der Bank Platz nimmt.
Die Leihgabe von Bayer Leverkusen durfte in der aktuellen Spielzeit erst fünf Mal von Beginn an auflaufen, ebenso häufig wurde er — meistens für Offensivkollege Erwin "Jimmy" Hoffer — eingewechselt. Trainer Oliver Reck hat im Sturm ein Luxusproblem zu bewältigen, dessen ist sich auch Helmut Schulte bewusst.
"Wenn sich Joel auf dem Platz bewegt, sieht er aus, als wenn er mit Ball schneller ist, als ohne", erklärt der Fortuna-Sportvorstand. "Das liegt aber daran, dass er eine exzellente Technik hat und den Ball eigentlich immer so mitnimmt, wie es für seinen weiteren Bewegungsablauf günstig ist."
"Kaka berührt den Ball im richtigen Zeitpunkt"
Der 57-Jährige geht sogar einen Schritt weiter und vergleicht Pohjanpalo mit einem der großen Stars des Fußballs: "Es gibt einen Spieler, der heißt Kaka. Der Kaka ist nicht schnell von A nach B unterwegs. Er ist aber unheimlich schnell unterwegs, wenn er den Ball dabei hat", so Schulte: "Er berührt den Ball im richtigen Zeitpunkt, so dass er die optimale Geschwindigkeit behalten kann. Spieler, die nicht so perfekt im Umgang mit dem Ball sind, verlieren Zeit. Und deswegen sind sie nicht so schnell mit dem Ball. Aber Joel hat einfach eine so gute Technik."
Eben diese Stärke hat der Stürmer schon das ein oder andere Mal unter Beweis gestellt, das bisher letzte Mal in Kaiserslautern, als er geradezu aus dem Nichts ein Tor erzielte. Dass dahinter auch sehr viel Arbeit steckt, ist selbstverständlich. "Er hat eine unglaubliche Abschlussqualität, sprich: er hat einen unglaublich guten Schuss. Und da kann ich auch nur sagen für diejenigen, die das lesen und vielleicht Fußballer werden wollen: Er tut auch etwas dafür", so Schulte.
Unbändiger Trainingseifer
Laut des Sportvorstands ist der finnische Nationalspieler einer der eifrigsten Arbeiter im Team. Auch nach dem offiziellen Training sei noch längst nicht Schluss: "Dann legt er sich die Bälle hin und schießt sie ins Tor. Und wenn der Torwart keine Lust mehr hat, dann schießt er ins leere Tor. Natürlich zielgerichtet. Nicht nur, damit sich das Netzt ausbeult", sagt Schulte grinsend, der dem Stürmer, der bis 2016 einen Vertrag bei der Fortuna besitzt, eine rosige Zukunft voraussagt: "Das ist klasse, der wird seinen Weg machen. Und für einen Stürmer ist es viel schwerer, sich in solch einem jungen Alter duchzusetzen."
Die Entscheidungen von Cheftrainer Reck im Stürmer-Konkurrenzkampf kann Schulte derweil nachvollziehen, auch wenn er zugibt, dass es regelmäßig eine schwere Wahl ist. "Wer derzeit anfängt, ist eine enge Entscheidung. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, wer der besserer Einwechselspieler ist. Wenn jemand ein guter Joker ist — warum sollte er von Anfang an spielen? Da gibt es so viele Dinge, die eine Rolle spielen", so Schulte.
"Jimmy hatte einen Stein im Brett"
Die guten Leistungen von Hoffer in der Rückrunde 13/14, als Reck die Position des Cheftrainers mehr und mehr übernahm, spielen laut Schulte auch eine Rolle. Man dürfe keine Spieler aufgrund der Personalpolitik verlieren, erklärt der 57-Jährige. Aber: "Jimmy hat das in der Rückrunde gut gemacht und hatte dann beim Trainer auch einen Stein im Brett. Klar."
Letztlich müsse der Trainer entscheiden, wer spielt. Die Aufstellung "ist die Sache der Trainer und ich habe da großes Vertrauen, dass sie die besten Entscheidungen von uns allen treffen", sagt Schulte. Bisher hat Reck dies problemlos unter Beweis gestellt.
