Fortuna Düsseldorf Hinten wuchtig — vorne hoffend

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs Taktik beim Heimerfolg über die SpVgg Greuther Fürth war ganz einfach: hinten gut gestanden, vorne inständig gehofft. Die Idee Frank Kramers ging letztlich auf. Sein Team zeigte eine souveräne Leistung und kann sogar darauf aufbauen.

 Didier Ya Konan (l.) und Kerem Demirbay im Kopfballduell.

Didier Ya Konan (l.) und Kerem Demirbay im Kopfballduell.

Foto: Falk Janning

Fortuna etabliert sich zu einer Heimmacht. Zugegeben, das ist eine gewagte Aussage, die aufgrund der zahlreichen Saison-Niederlagen vollkommen aus der Luft gegriffen scheint — aber eine gewisse Tendenz ist immerhin nicht wegzudiskutieren. Seit dem Sieg gegen 1860 München holten die Fortunen neun von zwölf möglichen Punkten. Und noch wichtiger: Die Düsseldorfer kassierten dabei nur ein Tor.

Eben dort kann man nämlich ansetzen, wenn man bei der Fortuna nach etwas wie einer positiven Konstanz suchen will. Die Defensive steht mittlerweile seit vier Heimspielen gut — lediglich gegen den SV Sandhausen kassierten die Düsseldorfer ein Tor, damals patzte Keeper Michael Rensing. "Ich bin sehr zufrieden mit der Defensivleistung. Wir haben kaum etwas zugelassen und daher auch zu Null gespielt. Mit der Einstellung und mit der Leidenschaft können wir auch was gegen St. Pauli etwas holen", sagte Kramer nach der Partie gegen Fürth.

Allerdings sollte sein Team derzeit tunlichst ein Gegentor vermeiden. Die Angriffe der Fortuna wirken zumeist noch ein wenig unkontrolliert. Der Fokus liegt ganz klar auf der Defensive, im Angriff hofft man primär auf die individuelle Klasse von Kerem Demirbay und Co. "Ich persönlich habe versucht, besonders meinen defensiven Job gut zu machen", bestätigte Mathis Bolly, der entsprechend wenig Akzente in der Offensive setzen konnte.

Allerdings kann sich der mühsame Weg über die Stabilisierung der Defensive auszahlen. Einerseits sind sie seit der Verpflichtung Alexander Madlungs zumindest personell in der Verteidigung gut aufgestellt. Andererseits könnte sich die Fortuna in der Zukunft mehr auf die Offensive konzentrieren, mit mehr Selbstvertrauen im Spiel agieren — wenn die Defensive stehen sollte.

Fortuna Düsseldorf - Greuther Fürth: Einzelkritik
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Stand jetzt ist das aber noch Zukunftsmusik. Die Düsseldorfer müssen nun erstmal auch auswärts Erfolgserlebnisse feiern, um aus dem Tabellenkeller herauszukommen. Sofern die Taktik gegen den FC St. Pauli nicht aufgehen, aber trotzdem ein Sieg dabei herausspringen sollte, wäre es den Düsseldorfern sicher egal. Oder wie es Demirbay am Freitagabend formulierte: "Es geht nicht darum, schön zu spielen, sondern konsequent dagegen zu halten — mit allen Mitteln."

(cfk)
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