Fortuna Düsseldorf Fortuna hofft wieder auf Schulterschluss und will Gueye

Düsseldorf · Am Montag beginnt der Dauerkartenverkauf für die Zweitligasaison 2016/17, zunächst nur für Anhänger, die ihre bisherigen Tickets verlängern möchten. Von der Zahl der verkauften Saisonkarten hängt sehr viel ab.

Die Zuschauertabelle der 2. Bundesliga 2015/16
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Foto: dpa, Roland Weihrauch

Robert Schäfer ist noch nicht einmal ein Vierteljahr im Amt, aber eine wichtige Erkenntnis hat Fortunas neuer Vorstandsvorsitzender schon gewonnen. "Der Riesensupport unserer Fans", betont Schäfer, "hat uns zum Klassenerhalt getragen. Die Unterstützung von den Rängen, aber auch der Rückhalt, den Fortuna in der ganzen Stadt und deren Spitze in schwierigen Zeiten erfahren hat, war ein ganz entscheidender Faktor."

Dieser Rückhalt lässt sich sogar mit Zahlen belegen. Zum letzten Heimspiel gegen den FSV Frankfurt, einen der unattraktivsten Gegner der Saison, kamen 32.267 Zuschauer und sorgten somit für den zweitbesten Besuch der Spielzeit nach den 34.688 im Derby gegen den MSV Duisburg. Viele Fans, die sich zuvor enttäuscht von der Mannschaft abgewandt hatten, kehrten also als Helfer in größter Not zurück.

Die schwierigen Zeiten gehen jedoch weiter, und jetzt ist die Frage: Wird der Schulterschluss zwischen Verein, Mannschaft und Anhängern verlängert? Oder gibt es einen neuerlichen, fußend auf Schäfers Konzept mit einem jungen und identifikationsstarken Team? Die erste Antwort darauf wird es bald geben, wenn die ersten Zahlen aus dem Dauerkartenverkauf vorliegen. Dieser beginnt heute und wird in drei Phasen abgewickelt. Nur Phantasten glauben, dass die Vorjahreszahl von 17.500 erneut erreicht wird. Zu deutlich unter diese Marke sollte die neue Zahl jedoch nicht fallen, da die Einnahmen aus den Saisontickets ein wichtiger Grundstock für den noch nicht festgezurrten neuen Etat werden.

"Wir wollen gar keine Erwartungen festsetzen", sagt der Vorstandsvorsitzende auf die Frage nach der erhofften Absatzzahl. Ein richtiger Schritt Schäfers war schon einmal, keine Hirngespinste in Sachen Saisonziel zu verbreiten. "Wir wollen eine Saison ohne Abstiegssorgen", formuliert der 40-Jährige. Das mag zwar mancherorts Kritik hervorrufen, da es nicht nach einem Aufbruch zu Glanz und Gloria klingt, ist aber angesichts der miesen Vorsaison, des Umbruchs und schlechterer Finanzen realistisch und ehrlich. Die meisten Fortuna-Anhänger werden das begrüßen, denn Augenwischerei und falsche Versprechungen sind sie seit langem leid.

Ritter und Gueye sollen kommen

Sehr hilfreich für den Absatz von Dauerkarten wären nun viel versprechende Transfers. Das sah man im Vorjahr: Selbst wenn sich Didier Ya Konan letztlich als Flop erwies, schob seine Verpflichtung seinerzeit den Verkauf merklich an. Jetzt soll in Kürze die Unterschrift des Offensivspielers Marlon Ritter (Borussia Mönchengladbach II) folgen.

Trainer Friedhelm Funkel hat zudem das Interesse am Senegalesen Babacar Gueye (21) vom französischen Erstliga-Absteiger ES Troyes AC bestätigt. Talentierte Spieler, die Fortuna helfen können, wenn alles klappt. Saisontickets wird eigens wegen ihnen freilich niemand kaufen, diesen Anreiz muss der Verein anderweitig schaffen. Die Preise nicht zu erhöhen, war schon einmal folgerichtig. Vielleicht gelingt ja ein Transfercoup — es ist ja noch Zeit.

(jol)
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