Fortuna Düsseldorf Im Training fallen alle Tor-Hemmungen

Düsseldorf · Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel will nicht von einer "Torflaute" sprechen. Trotz zuletzt vier Spielen ohne eigenen Treffer gibt der Zweitligist vor Ende der Transferperiode zwei Stürmer ab, ohne einen neuen zu verpflichten.

Fortuna Düsseldorf: Kevin Akpoguma und Marcel Sobottka spielen in Oberhausen
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Akpoguma und Sobottka spielen in Oberhausen

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Foto: Falk Janning

Die gute Nachricht: Toreschießen hat die Fortuna noch drauf. Das bewiesen die Düsseldorfer Zweitligafußballer gestern auf dem Kunstrasenplatz an der Arena. Immer wieder rauschte die Kugel in eines der Tornetze, von Rouwen Hennings über Kaan Ayhan bis Axel Bellinghausen durfte fast jeder Fortune mal jubeln. Die schlechte Nachricht: Es waren "nur" die ersten Trainingseinheiten nach dem bitteren 0:3 gegen den SV Sandhausen. Das vierte Spiel in Folge mit der Null auf der "falschen" Seite.

Immerhin sorgten Trainer Friedhelm Funkel und Co-Trainer Peter Hermann zum Abschluss der gestrigen Vormittagseinheit für jede Menge Erfolgserlebnisse: enges Spielfeld, Druck auf den Gegner, Ballgewinn, schnell nach vorne gespielt, Querpass, Tor. "Solche Situationen werden uns in Stuttgart erwarten", sagte Hermann immer wieder in den "Stresstest" hinein. Klares Signal also: Das Sandhausen-Spiel ist aufgearbeitet. "Unsere Konzentration gilt dem nächsten Gegner, und das ist der VfB Stuttgart", sagt Trainer Funkel.

Wenn da nur nicht diese offensive Schwäche wäre, für die gerne der Segler-Begriff "Flaute" aus der Kiste gekramt wird. Von so einer "Torflaute" könne aber keine Rede sein, sagt Funkel. "Wir haben zwar ein paar Spiele lang keine Tore gemacht, aber in den nächsten Wochen wird uns das wieder gelingen." Ein Geheimrezept dafür hat Friedhelm Funkel jedoch nicht parat: "Wenn es so etwas geben würde, würde kein Spiel 0:0 ausgehen."

Indes mutet es seltsam an, dass in Maecky Ngombo in der Winterpause nach Kemal Rüzgar ein zweiter Stürmer an einen anderen Klub ausgeliehen wurde. Ohne dass die Fortuna vor Ende der Transferperiode gestern ihrerseits einen Akteur verpflichtet hat, um womöglich sportlichen Druck auf das verbliebene Stürmer-Trio Hennings, Immanuel Iyoha und Ihlas Bebou aufzubauen. Anders als in der Defensive, in der Julian Koch im Winter abgegeben und gleich doppelt ersetzt wurde. "Wir haben drei Stürmer, das ist absolut ausreichend", sagt Funkel. Gleichzeitig sei es natürlich ein Vertrauensbeweis für das Trio.

Fortuna Düsseldorf trainiert in zwei Gruppen
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Fortuna trainiert in zwei Gruppen

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Ob den dreien oder einem anderen Spieler aus dem Team am kommenden Montag beim VfB Stuttgart das Toreschießen wieder gelingt? "Früher oder später klappt das wieder - hoffentlich schon gegen Stuttgart", sagt Mittelfeldspieler Axel Bellinghausen. Tatsächlich sei es ja nicht so, dass sich die Fortuna keine Chancen erspiele: "Wenn wir gar nicht aufs Tor schießen oder ansatzweise etwas Verwertbares haben, dann müssten wir Alarm schlagen." In diesen Tagen bleibt der Alarmknopf also ungedrückt.

Sollte aber auch am Montagabend nichts Zählbares oder wenigstens Mutmachendes gelingen, müsste der Knopf zumindest in erreichbare Nähe gerückt werden. Das wissen auch Bellinghausen und seine Teamkollegen: "Fakt ist natürlich: Wenn wir ein Tor bekommen, müssen wir mindestens eines schießen, um noch einen Punkt zu holen." Was angesichts der Favoritenrolle und Spielstärke des drittplatzierten VfB Stuttgart durchaus so eintreten kann. Dann müssen die Fortunen spätestens zeigen, dass sie das Toreschießen noch drauf haben - nicht nur im Training.

(RP)
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