Fortuna Düsseldorf Jetzt sind die Führungsspieler gefordert

Düsseldorf · Fortunas Start in die Rückrunde war ein Reinfall. Die Abwehr strauchelte beim 0:3 gegen Sandhausen bedenklich. Und auch im Angriff lief nichts zusammen. Die Leitwölfe müssen das Rudel wieder in den Griff bekommen.

 Kapitän Oliver Fink muss den Nebenleuten helfen und sie führen.

Kapitän Oliver Fink muss den Nebenleuten helfen und sie führen.

Foto: Falk Janning

Fortuna hatte gegen Sandhausen gleich mehrere Führungsspieler auf dem Platz: Oliver Fink, Adam Bodzek, Axel Bellinghausen, Alexander Madlung und Michael Rensing. Sie müssen die Richtung vorgeben, selbstständig denken, Entscheidungen treffen, den Nebenleuten helfen und sie führen.

Manchmal ist es leichter gesagt als getan, Verantwortung für andere zu übernehmen. Gegen Sandhausen war Sand im Getriebe, Fortunas Leitwölfe hatten genug mit sich selbst zu tun. Und wer selbst kaum ein Bein auf den Boden bekommt, kann die Kollegen natürlich nur schwer mitreißen.

Fink sucht vergeblich seine Position

Fink hat eigentlich alles, was ein Kapitän braucht: Er ist einer der besten Spieler der Mannschaft, fast überall einsetzbar, laufstark, hat eine hervorragende Übersicht, dazu kann er Menschen führen. Und noch wichtiger: Der 34-Jährige hat die Rückendeckung des ganzen Teams.

Aber auch er ist kein Heilsbringer, zumindest nicht auf Knopfdruck. Fink braucht nach einer verkorksten Hinrunde, als er regelmäßig verletzt fehlte, Spiele, um wieder in die Spur zu finden. Gegen Sandhausen suchte Fink 90 Minuten lang vergeblich seine Position auf dem Platz.

"Der Kapitän wich ab und an auf den rechten Flügel aus, überließ dann Marlon Ritter den Platz in der Zentrale. Er übernahm während der Partie noch mehrere andere Positionen im Offensivbereich, verzettelte sich dadurch vielleicht etwas", hieß es in unserer Einzelkritik. Die Note für den Auftritt: eine 4-.

"Wir haben zu statisch gespielt, es war zu wenig Bewegung im Spiel", analysierte der Kapitän. Und Stellvertreter Bodzek ergänzte: "Fakt ist, dass wir nie einen Zugriff hatten." Natürlich fehlte nicht nur Fink ein Konzept gegen gut organisierte Gäste. Auch Bodzek hatte keine Spielidee. Der Sechser war damit beschäftigt, hinten mitzuwackeln.

"Wenn man nicht gut spielt, trifft's halt jemanden"

Denn Innenverteidiger Madlung, ein erfahrener Abwehrhüne, hatte keinen wirklichen Plan. Robin Bormuth wirkte neben dem 34-Jährigen ungewohnt unsicher. Das fragile Gebilde fiel schließlich völlig in sich zusammen. Torhüter Rensing war noch das stärkste Glied in der Kette.

Mit Bellinghausen musste ein Leiftwolf zur Pause in der Kabine bleiben. "Wenn man nicht gut spielt, trifft's halt jemanden", erklärte Bellinghausen nüchtern. Funkel wechselte mit Emmanuel Iyoha mehr Offensivkraft ein. Und tatsächlich gab der Nachwuchsmann noch das beste Bild ab. "Er hat wunderbar frischen Wind hineingebracht", stellte Bellinghausen fest.

Doch die Talente können Fortunas Probleme nicht lösen. Dem Klub fehlen zwar nicht die Köpfe. Aber sie müssen eben in schwierigen Phasen versuchen, das Spiel in die Hand zu nehmen. Die nächste Chance dazu gibt's in einer Woche. Dann wird die Aufgabe nicht leichter: Es geht nach Stuttgart.

(jado)
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