Fortuna Düsseldorf Pohjanpalo sucht noch seine Rolle

Fortuna Düsseldorf · Der Fortuna-Stürmer spielt jetzt im Mittelfeld. An die neue Position beim Fußball-Zweitligisten muss er sich gewöhnen.

Da kamen Heimatgefühle auf bei Joel Pohjanpalo: Erst unterhielt sich der Fortuna-Stürmer lange mit seinem Landsmann und Idol Mikael Forssell nach dem 2:2 gegen dessen VfL Bochum. Anschließend stand er einer finnischen Journalistin Rede und Antwort. Das fühlte sich für den 20-Jährigen schon deutlich mehr nach Zuhause an als seine Rolle in den rund 90 Minuten auf dem Arena-Rasen. "Das war schon hart, mich an die Außenbahn im Mittelfeld zu gewöhnen. Da ging es ordentlich hoch und runter", sagte der als zentraler Angreifer im Kader geführte Fußballprofi.

Trainer Aksoy hatte es ihm einige Tage vorher signalisiert. In den zahlreichen Spielübungen beim Training hatte sich Pohjanpalo schon an seine Rolle gewöhnen können. "Insofern war es für mich keine große Überraschung, und es ist lief ja auch ganz ordentlich." Überraschter war der Stürmer indes, dass er bei der Aksoy-Premiere in Heidenheim nicht in der Startelf stand, gab er zu, immerhin habe er bereits neun Tore in dieser Zweitliga-Saison erzielt: "Aber das ist Fußball. Mal spielst du, mal ein anderer."

Diesmal war es also ein "du", weil "ein anderer", Ben Halloran, im Spiel beim FC Heidenheim trotz des Sieges als Rechtsaußen wenig überzeugen konnte. Nicht nur deshalb müsste sich der von Bayer Leverkusen ausgeliehene Finne also glücklich schätzen, dass er wieder für die Startelf berücksichtigt wurde und die entsprechende Prämie einstrich. Denn seine Position in der zentralen Spitze dürfte auf absehbare Zeit nicht frei werden, nachdem Charlison Benschop auch gegen Bochum wieder eine überzeugende Leistung ablieferte. Und seine bisher einzige, dafür miserable Vorstellung als Rechtsaußen in dieser Saison konnte Pohjanpalo auch wieder vergessen machen - bei der Pokal-Pleite bei den Würzburger Kickers war er zuletzt "positionsfremd" eingesetzt worden. "Ich musste natürlich mehr verteidigen, musste viel nachsetzen, aber das war am Ende schon deutlich besser als damals."

Fand auch Interimstrainer Taskin Aksoy, der den Blondschopf mit einem klaren Plan ins Mittelfeld geschickt hatte: "Ich habe im Training gesehen, dass er sehr laufstark ist. Daher sollte er gegen die stets aufrückenden Bochumer Außenverteidiger auf der Seite spielen." Was nicht immer brillant funktionierte, aber durchaus Teil der offensiv ansehnlichen Vorstellung war.

Pohjanpalo tut also gut daran, sich den Aksoy-Ideen unterzuordnen, wenn er sich weiter seinem eigentlichen Arbeitgeber Leverkusen in Pflichtspielen präsentieren will. Zumindest so lange, wie der 47-Jährige im Amt ist. Mittlerweile deutet sich sogar an, dass die "Übergangslösung Aksoy" möglicherweise bis zum Saisonende andauert. Vier Punkte aus den jüngsten zwei Spielen sind nicht das Schlechteste, und am Montag gilt es, im Verfolgerduell bei RB Leipzig zu bestehen, was mit einer Fortsetzung der offensiven Leistung zuletzt sicher klappen kann. Aber Pohjanpalo weiß, dass nicht nur bei ihm die von Aksoy geforderte Balance zwischen Angriff und Verteidigung gefehlt hat: "Wir müssen einfach konsequenter klären im Strafraum, da müssen wir uns dringend verbessern."

Gelingt ihm das, fördert das sicher auch die Heimatgefühle des Stürmers auf ungewohnter Position.

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