Fortuna Düsseldorf Koch lässt Burgstaller laufen

Düsseldorf · Eine Unaufmerksamkeit des Düsseldorfers nutzen die Nürnberger zur Führung. Nachdem Fortuna ihre Chancen zum Ausgleich vergibt, beeindrucken die Franken durch Kaltschnäutzigkeit und gewinnen am Ende verdient mit 2:0.

 Der Nürnberger Guido Burgstaller schießt das 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf.

Der Nürnberger Guido Burgstaller schießt das 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf.

Foto: Falk Janning

Friedhelm Funkel ist kein Freund von Statistiken. Das heißt nicht, dass er sie sich nicht anschaut, aber er ist nicht gewillt, Automatismen daraus abzuleiten. Vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg haben ihn jedoch gleich drei Statistiken des Altmeisters beeindruckt: Der Club hat in den letzten 36 Zweitligaspielen immer mindestens ein Tor erzielt, er verfügt über den drittbesten Angriff der Liga und in Guido Burgstaller über einen Torjäger, der bei 14 Einsätzen zwölf Mal getroffen hat und damit die Torschützenliste der Liga anführt.

Dass der 27 Jahre alte österreichische Nationalspieler, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, von einigen Erstligisten umworben wird, versteht sich von selbst. "Er wird nicht mehr lange in der zweiten Liga spielen", vermutet Funkel. "Ich rechne damit, dass er vielleicht schon im Winter wechselt." Es wäre für den Club die einzige Möglichkeit, noch ein schönes Ablösesümmchen für ihn zu kassieren.

Etwas Besonderes hatte sich Funkel allerdings nicht einfallen lassen, um Burgstaller auszuschalten. "Er wird von dem Spieler energisch angegriffen, der ihm am nächsten ist", erklärte der Fußballlehrer sein Konzept. "Die Zeiten der Sonderbewacher ist vorbei. Früher hieß es, du bleibst dran und gehst notfalls mit ihm auf die Toilette. Das hat sich längst geändert."

Mit einfachen Dingen hat man im Fußball aber manchmal noch immer Erfolg. Fünfeinhalb Minuten waren gespielt, als die Nürnberger einen Freistoß schnell ausführten, der lang geschlagene Ball von Burgstaller angenommen und zur Führung verwandelt wurde. Fortunas Doppelfehler — der Ball wurde nicht blockiert und Julian Koch reagierte viel zu spät — wurde sofort bestraft. Damit wurde bereits zu einem frühen Zeitpunkt die Aussagekraft aller drei Statistiken bestätigt.

Das ärgerte Funkel, irritierte ihn aber nicht. "Ich befürchte, dass wir das eine oder andere Tor mehr machen müssen, wenn wir gewinnen wollen", hatte er gesagt. Entsprechend offensiv agierte seine Mannschaft fortan. Sie hatte auch die ein oder andere Chance, ihr gelang aber eben nicht das ein oder andere Tor. Da fehlte es Axel Bellinghausen und Ihlas Bebou an der notwendigen Kaltschnäutzigkeit im Abschluss, letzterem auch an der Galligkeit, den Ball unbedingt im Tor unterbringen zu wollen. Und Fortunas Torjäger Rouwen Hennings kommt in diesen Wochen nur selten zu torgefährlichen Szenen.

Ganz anders die Nürnberger. Nach einer Stunde sorgten sie für die Entscheidung. Bei einem ihrer bis dahin seltenen Vorstöße stand Tim Matavz dem jungen, diesmal zögerlichen Robin Bormuth gegenüber und überwand Michael Rensing mit einem Flachschuss ins Eck zum entscheidenden 0:2.

(ths)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort