Fortuna Düsseldorf Hoffenheim-Trainer Nagelsmann lobt Akpoguma

Düsseldorf · Kevin Akpoguma kehrt im Sommer aller Voraussicht nach zu 1899 Hoffenheim zurück. Der Bundesligist plant mit dem Innenverteidiger, der bei Fortuna Düsseldorf zu einer festen Größe geworden ist. Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann bescheinigt dem U21-Nationalspieler eine positive Entwicklung.

 Kevin Akpoguma hat in der Innenverteidigung von Fortuna Düsseldorf alles im Griff.

Kevin Akpoguma hat in der Innenverteidigung von Fortuna Düsseldorf alles im Griff.

Foto: Falk Janning

Kaum ein Spieler der Fortuna ist so schwer zu ersetzen, wie Akpoguma. Der Abwehrspieler ist das Gegenstück zum sperrigen Knochenbrecher. Mit 21 Jahren dirigiert er die Düsseldorfer Abwehr, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Akpoguma ist zweikampfstark, schnell und einer der Lieblinge von Trainer Friedhelm Funkel.

Kein Wunder, dass ihn Leihgeber 1899 Hoffenheim im Sommer zurückholen wird, wie Manager Alexander Rosen unserer Redaktion bestätigte: "Kevin hat sich vor allem unter Friedhelm Funkel zu einem Leistungsträger entwickelt und spielt in unseren Überlegungen für den Kader der kommenden Saison eine wichtige Rolle. Ich stehe mit ihm in regelmäßigem Kontakt, wir werden aber zunächst alles persönlich besprechen, bevor wir eine Entscheidung kommunizieren."

"Kevin hat sich absolut positiv entwickelt"

Durch den Wechsel von Niklas Süle zum FC Bayern München haben die Kraichgauer in der kommenden Saison Bedarf im Abwehrzentrum. "Süle hat hier herausragende Leistungen gezeigt und ist in Hoffenheim zum A-Nationalspieler gereift. Wenn er im Sommer nicht mehr bei uns ist, entsteht eine Lücke und damit für andere Spieler die große Chance, diese auszufüllen." Kein Freifahrtschein für Akpoguma also, aber das Vertrauen in den Abwehrmann scheint beim Tabellenfünften groß zu sein.

1899-Trainer Nagelsmann ist von den Fortschritten des Nachwuchstalents in Düsseldorf begeistert: "Kevin hat sich absolut positiv entwickelt und zeigt konstant ansprechende Leistungen. Wir sind mit dieser Entwicklung sehr zufrieden." Schon mit Kerem Demirbay haben die Hoffenheimer eine gute Erfahrung gemacht. Der Mittelfeldstratege schloss sich im vergangenen Sommer der TSG an, hatte vorher ein Jahr für Fortuna gewirbelt. In der Bundesliga kommt Demirbay aktuell auf drei Tore und vier Vorlagen bei 13 Einsätzen.

Auch Akpoguma ist bereit für die große Aufgabe, das verrät ein Blick auf die Zahlen: 81,5 Prozent seiner Pässe kommen an, 64 Prozent der Zweikämpfe entscheidet der Fortune für sich, durchsetzungsstärker ist bei den Flingernern keiner. Manch ein Gegner hätte seine Angriffsbemühungen einstellen können, so abgekocht vereitelt Akpoguma Chance um Chance. 19 Gegentore in 18 Spielen sprechen nicht nur für Torhüter Michael Rensing, sondern für die gesamte Defensivabteilung, die Akpoguma leitet.

Fortuna muss in der Innenverteidigung nachlegen

Dass er in Düsseldorf durchstarten würde, war vor einem Jahr noch nicht absehbar. Unter Funkels Vorgängern Frank Kramer und Marco Kurz spielte Akpoguma keine Rolle. Sie wussten bei Fortuna nicht, wohin mit dem 1,92 Meter-Schlaks. Die Leihgabe wurde auf der ungeliebten Rechtsverteidigerposition ausprobiert, das funktionierte nicht wirklich.

Akpoguma hat das nicht vergessen. Vor wenigen Tagen schlug er auf dem Trainingsplatz eine Flanke meterweit über das Tor von Lars Unnerstall. "Darum spielst du innen und nicht außen", rief der Keeper. Und Akpoguma antwortete schlagfertig: "Wieso? Erinnerst du dich nicht an die letzte Saison?" Der Verteidiger, von Funkel in den Mannschaftsrat beordert, ist in Düsseldorf Leistungsträger, perfekt integriert und einfach nicht wegzudenken.

Dass sich der junge Innenverteidiger so stark entwickelt hat, ist auch ein Verdienst von Alexander Madlung. Akpoguma läuft die Lücken zu, Madlung klärt, was in den Sechzehner segelt. Mit Robin Bormuth ist ein weiteres Talent an dem 34-jährigen Routinier gewachsen. Bormuth hat seinen Vertrag bis 2020 verlängert, André Hoffmann wurde für die Position neu verpflichtet. Dass der von Rückenschmerzen geplagte Madlung noch eine Saison dranhängen wird, ist unwahrscheinlich.

Mit dem Abgang von Akpoguma müssen die Rheinländer in der Innenverteidigung noch mal nachlegen. Die Chancen, adäquaten Ersatz zu bekommen, sind aber gar nicht so gering. Immerhin sehen die Bundesliga-Klubs an erfolgreichen Projekten wie Akpoguma oder dem Leverkusener Jonathan Tah, der vor seinem Aufstieg zum Nationalspieler auch mal ein Jahr in Düsseldorf gespielt hatte, was Fortuna als Ausbildungsverein leistet.

(jado)
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