Fortunas rechter Flügel Schauerte setzt Zimmer unter Druck

Düsseldorf · Beim 2:1 gegen St. Pauli überrascht Trainer Friedhelm Funkel mit der Nominierung von Julian Schauerte. Der Rechtsverteidiger zahlt das Vertrauen mit einer starken Leistung zurück. Für Jean Zimmer sind das keine guten Neuigkeiten.

 Julian Schauerte im Duell mit Richard Neudecker beim 2:1 gegen St.Pauli.

Julian Schauerte im Duell mit Richard Neudecker beim 2:1 gegen St.Pauli.

Foto: dpa, bt fdt

Es läuft die zweite Hälfte am Sonntag in der Düsseldorfer Arena. Julian Schauerte treibt den Ball über den rechten Flügel. Vor ihm baut sich Christopher Avevor auf. Ein Verteidiger wie ein Baum. Schauerte hat die Wahl zwischen links und rechts. Er vertraut seinem Instinkt und entscheidet sich für die Mitte. Er schiebt den Ball gefühlvoll zwischen den Beinen Avevors durch. Der Pauli-Verteidiger schaut sich verdutzt um, als Schauerte schon zum nächsten Geniestreich ansetzt und das Spielgerät zentimetergenau auf den Fuß von Rouwen Hennings passt. Bitter für Schauerte: Hennings bringt den Ball nicht am gut reagierenden Torhüter Robin Himmelmann zum 2:0 vorbei. Die Aktion von Schauerte hätte aber definitiv einen Eintrag in die Vorlagengeberstatistik verdient gehabt.

"Ich weiß doch, wie es hier ist", sagte Friedhelm Funkel nach der Partie. "Viele haben bestimmt vor dem Spiel gesagt: Wie kann der nur den Schauerte spielen lassen? Aber er hat genau die richtige Antwort gegeben." Schauerte beackerte die rechte Seite, ließ Paulis Jean-Marc Schneider wenig Platz und schaltete sich immer wieder in die Offensive ein. "Julian hat ein Riesenspiel gemacht. Der wird völlig verkannt hier", sagte Funkel. "Das freut mich total für ihn. Er bringt immer gute Leistungen, steht aber nicht so im Rampenlicht wie andere."

Für Schauerte, der seit 2014 das Fortuna-Trikot trägt, war es in dieser Saison erst das neunte Spiel über 90 Minuten. Meist kam der 29-Jährige nur als rechter Part in der Viererkette zum Einsatz, wenn sich Funkel eine offensivere Rolle für Jean Zimmer überlegt hatte. Zimmer, für diese Spielzeit vom VfB Stuttgart ausgeliehen, musste bisher nur beim 1:3 gegen Dynamo Dresden komplett zuschauen. Gegen St. Pauli saß er nun wieder nur auf der Bank, wurde nur in der Schlussminute eingewechselt, um etwas Zeit zu schinden. Zimmer überzeugte vor allem zu Saisonbeginn, als er in den ersten sieben Spielen ein Tor und drei Vorlagen beigesteuert hatte. Gerade in der Rückrunde konnte der 24-Jährige an diese starke Phase aber nicht mehr anknüpfen.

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Nun scheint es so, als hätte Schauerte die Nase erst einmal vorne. Die Leistung gegen Pauli war auf jeden Fall eine Bewerbung, um eine erneute Startelfnominierung im Spitzenspiel beim MSV Duisburg am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker). Zimmer wird sich im Training verstärkt anbieten müssen. Denn auch die offensivere Rolle im rechten Mittelfeld scheint derzeit fest an Takashi Usami vergeben.

(erer)
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