Fortuna Düsseldorf Fortuna kämpfte viel zu spät

Düsseldorf · Erst nach dem 0:2-Rückstand begann die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel so zu spielen, wie es in einem Abstiegs-Endspiel nötig ist. Am Ende aber hieß es 1:2 – es war es ein bitterer Abend für die Düsseldorfer Fußballprofis.

Die Fortuna-Profis nach dem Abpfiff.

Die Fortuna-Profis nach dem Abpfiff.

Foto: Falk Janning

Erst nach dem 0:2-Rückstand begann die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel so zu spielen, wie es in einem Abstiegs-Endspiel nötig ist. Am Ende aber hieß es 1:2 — es war es ein bitterer Abend für die Düsseldorfer Fußballprofis.

Es sind noch 100 Minuten bis zum Anpfiff. Der Hubschrauber kreist über der Arena, die Reiterstaffel der Polizei umrundet den Parkplatz vor dem Stadion, zwei Fans halten eine Pappe hoch, worauf geschrieben steht: "Suche zwei Karten". Dabei handelt es sich nicht etwa um ein Halbfinale der Champions-League, sondern um das Kellerduell der 2. Bundesliga zwischen dem MSV Duisburg und der Fortuna. All das zeigt, welchen Stellenwert die Begegnung hatte.

Peter Frymuth hatte in Frankfurt rechtzeitig eine Konferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verlassen, um pünktlich in Duisburg zu sein. "Beim Derby muss ich als Niederrhein-Präsident doch dabei sein", meinte der DFB-Vize. Im VIP-Raum traf er einige alte Fortunen, darunter Egon Köhnen. "Das Herz ist heiß, der Kopf eiskalt", sagte der ehemalige Mittelfeldspieler, der zur legendären Elf gehörte, die 1979 im Europacup-Finale stand. Sein damaliger Mitspieler Dieter Brei besuchte das Spiel in Paderborn und drückte der Fortuna die Daumen.

Trainer Friedhelm Funkel hatte seine Formation, in die Adam Bodzek nach abgelaufener Sperre natürlich zurück gekehrt war, nur auf einer Position verändert. Für Charamlampos Mavrias war Ihlas Bebou in die Startelf gekommen. Der Düsseldorfer ist schneller und im Abschluss zielstrebiger als der Grieche, was der Youngster jedoch vor der Pause nicht zu zeigen vermochte. Zu selten kam die Fortuna in die gegnerische Hälfte. Seine beste Szene hatte Bebou in der 50. Minute, als er sich gegen vier Duisburger durchsetzte und mit einem Schuss in die kurze Ecke MSV-Torhüter Michael Ratajczak fast überrascht hätte.

Nachdem die Fortuna vor der Pause Glück hatte, dass der MSV seine einzige Chance ausließ, als Kevin Wolze in der 20. Minute völlig freistehend vor Torhüter Michael Rensing den Ball weit über das Tor schoss, war dies im zweiten Versuch nicht mehr der Fall. Axel Bellinghausen verhinderte nur 50 Sekunden nach dem Wiederbeginn die Hereingabe von Rolf Feltscher nicht und Kingsley Onuegbu war mit dem Kopf zur Stelle. Als Victor Obinna eine Viertelstunde später, als die Düsseldorfer den Ball einfach nicht wegbekamen, aus dem Gewühl heraus auf 2:0 für die Gastgeber erhöhte, war das natürlich die Vorentscheidung — dachte manch einer. Doch es war der Startschuss zur Aufholjagd. Endlich wurden die Gäste aktiv und wurden durch den Anschlusstreffer von Joel Pohjanpalo belohnt. "Kämpft den Gegner nieder, holt den Sieg für uns", schallte es nun aus der Fortuna-Kurve.

Friedhelm Funkel versuchte, mit den Nachwuchsspielern Emmanuel Iyoha und Kemal Rüzgar für neuen Schwung zu sorgen, doch die Kräfte schwanden und das Spiel verflachte wieder. In den letzten Minuten war es Abstiegskampf pur. Das aber reichte nicht, weil Fortuna erst nach einer Stunde kämpfte — zu spät.

So war es ein äußerst bitterer Abend an der Wedau.

(ths)
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