Fortuna Düsseldorf Kein Platz mehr für "Lumpi"?
Düsseldorf · Die neue Zusammensetzung des Mannschaftsrats spricht personell für Kontinuität, jedoch ebenso für eine Veränderung des Machtgefüges: Bodzek, Pinto und Liendl sind die Chefs. Wer Lambertz abschreibt, macht dennoch einen Fehler.
Das ist Andreas Lambertz
Ein wenig paradox ist es schon, was rund um den Mannschaftsrat des Zweitligisten Fortuna passiert ist. Einerseits ist es zweifellos das Ende einer Ära, wenn Andreas Lambertz nach sechs Jahren als Kapitän die Binde weiterreichen muss. Andererseits ist die Zusammensetzung des neuen Mannschaftsrates, den Cheftrainer Oliver Reck bestimmte, ein Zeichen für Kontinuität. Obwohl er nicht mehr Fortunas Spielführer ist, blieb "Lumpi" im Gremium — ebenso wie Oliver Fink, mit dem er sich die Stellvertretung des neuen Kapitäns Adam Bodzek teilt. Und um die Beweisführung pro Kontinuität abzuschließen: Auch Bodzek gehörte dem Rat bereits in der Vorsaison an.
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Die Interpretation der Spieler überrascht deshalb nicht. "Nach außen hin bin ich jetzt zwar der Anführer", sagt Bodzek, "aber wir haben im Mannschaftsrat richtig gute Typen, die bereits früher eng zusammengearbeitet haben. Wir haben ganz sicher nicht die Absicht, daran irgendetwas zu ändern." Fink, der nach seinem Kreuzbandriss noch einige Wochen in der Reha in Donaustauf verbringen muss, schlägt in die gleiche Kerbe. "Für Bodze, Lumpi und mich ist die Zusammenarbeit im Rat nun wirklich nichts Neues", erklärt der 32-Jährige. "Die Binde haben wir uns schließlich schon länger geteilt."
Dennoch ist es eine Wachablösung, die da im Trainingslager von Maria Alm vor sich ging. Nicht allein, weil nun stets Bodzek Fortunas Startelf auf den Rasen führen wird. Es gibt im Mannschaftsrat nun ein starkes österreichisches Moment, da neben Regisseur Michael Liendl auch Youngster Christian Gartner ins Gremium aufrückte. Der 20-Jährige wird somit Nachfolger von Torhüter Fabian Giefer — den es zu Schalke 04 zog — als Vertreter der jungen Profis im Kader. Eine große Auszeichnung für den jungen Burgenländer, der freilich in puncto Redefreude noch zulegen muss, wenn er einmal an Giefer heranreichen möchte.
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Mit der Berufung Liendls und Pintos hat Oliver Reck ein eindeutiges Zeichen gesetzt. In Maria Alm erklärte der Coach die beiden — ebenso wie Kapitän Bodzek — für gesetzt. Durch die Kombination aus dieser Aussage und der Berufung in den Mannschaftsrat besitzt dieses Trio einen enorm hohen Stellenwert im Fortuna-Gefüge, ist die Hierarchie ungewöhnlich klar festgelegt.
Trainingslager in Maria Alm: 7. Tag
Auf den ersten Blick ist für die langjährige Düsseldorfer Identifikationsfigur Lambertz in diesem Konstrukt kein Platz mehr. Doch Vorsicht: Wer "Lumpi" zu früh abschreibt, macht einen Fehler. Selbst wenn (wonach es im Moment aussieht) zu Saisonbeginn Pinto und Gartner auf der Doppel-Sechs spielen sollten, kann der 29-Jährige jederzeit den Weg zurück ins Team finden. Lambertz gibt niemals auf, ist ein absoluter Teamplayer und ein Stehaufmännchen — und die werden immer gebraucht.
