Nach Abseitstor gegen Fortuna Hollerbach fordert den Videobeweis
Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf entführte am vergangenen Sonntag einen glücklichen Punkt bei den Würzburger Kickers. Eine Szene kurz vor der Halbzeitpause sorgte dabei für Frust bei den Gastgebern. Und für die Forderung nach einem Videoassistenten.
Nach 41 Minuten war der Ball hinter der Linie. Doch Schiedsrichter Florian Heft gab das Tor nicht. Was war passiert? Der Würzburger Nejmeddin Daghfous hatte das Spielgerät von der rechten Seite in den Düsseldorfer Strafraum gespielt, Felix Müller bugsierte es im Liegen vor den Düsseldorfer Kasten und Tobias Schröck verlängerte es mit der Hacke Richtung Tor. Fortuna-Torwart Michael Rensing konnte den Ball erst knapp hinter der Linie unter dem Oberkörper einklemmen.
Dann gingen die Diskussionen los, schließlich gibt es keinen Videoassistenten. Tor oder kein Tor? Der Unparteiische marschierte zu seinem Linienrichter — und entschied schließlich auf Abseits von Schröck. Eine knappe Entscheidung, die die Hausherren ärgerte. "Ich habe nicht gesehen, ob der Ball hinter der Torlinie war. Aber der Schiedsrichter hat Abseits entschieden, hat er mir gesagt, und damit war das nicht mehr relevant", sagte Rensing nach dem 0:0, das die Düsseldorfer über die Zeit brachten. "Wir hatten sehr, sehr viel Gück", betonte Trainer Friedhelm Funkel bei der Pressekonferenz. Immerhin trafen die Kickers auch noch zweimal das Aluminium.
Würzburg-Trainer Bernd Hollerbach erklärte: "Für mich war das ein klares Tor. Das ist jetzt müßig, das alles durchzukauen." Der Coach sprach sich für den Videobeweis aus: "Ich glaube, es wäre einfach, wenn man draußen beim vierten Mann einen Bildschirm hätte, dann könnte man das schnell sehen und auch richtig beurteilen." Der Ball war nach der Ansicht der TV-Bilder — mit Standbild und Zeitlupe — wohl hinter der Linie. Die Abseitsposition war deutlich schwieriger zu erkennen. Es ist jedenfalls nicht sicher, ob ein Videobeweis Klarheit gebracht hätte.
