Fortuna Düsseldorf trainiert wieder. Aber wer geglaubt hatte, 51 Stunden nach der letzten Übungseinheit werde nun richtig Gas gegeben, quasi wie unter Wettkampfbedingungen, der sah sich getäuscht. Oliver Reck war womöglich besorgt, dass ein Kaltstart bei dem Schmuddelwetter die Gesundheit seiner Schützlinge gefährden könne. So ließ er es mehr als eine halbe Stunde lang ziemlich locker angehen. Sergio Pinto, der auf dem Nebenplatz einen Langlauf absolvierte, bewegte sich weit mehr als die meisten seiner Kollegen.

Ob Axel Bellinghausen und Andreas Lambertz mehr oder weniger gearbeitet haben, lässt sich schwer sagen. Die beiden Düsseldorfer nahmen am Donnerstag nicht am Mannschaftstraining teil. Das regte natürlich die Phantasie der Kiebitze angesichts der zuletzt gezeigten schwächeren Leistungen an. Doch sämtliche Spekulationen, sie könnten bei Trainer Reck in Ungnade gefallen sein, was angesichts ihrer Fehler beim 3:3 gegen Fürth nicht verwundern dürfte, wurden natürlich seitens des Vereins dementiert. Bellinghausen und Lambertz hätten leichte Blessuren und daher individuell gearbeitet.

Unnerstall hofft auf seine Chance

Hatte Reck unmittelbar nach der Begegnung am Montag noch keine Alternativen für die linke Seite ausgemacht, auf der die verletzten Lukas Schmitz und Heinrich Schmidtgal mehr denn je vermisst wurden, so hat er jetzt eine entdeckt: Dustin Bomheuer. Der 23 Jahre alte gelernte Innenverteidiger hat in der vergangenen Saison schon mal auf der linken Seite in der Viererkette gespielt. Daher ist es zumindest vorstellbar, dass er am Samstag beim VfR Aalen die Seite dicht macht.

Eine andere Entscheidung ist bereits gefallen. Beim Schlusslicht in Aalen steht erneut Lars Unnerstall zwischen den Pfosten. Torhüter Michael Rensing, der kurz vor dem Anpfiff gegen Fürth wegen Rückenproblemen passen musste, konnte am Donnerstag noch immer nicht mittrainieren. "Ich gehe davon aus, dass ich am Samstag spielen werde", sagte Unnerstall. "Natürlich ist es bitter, wenn sich einer verletzt, aber als Torhüter bekommt oft einer nur die Chance, weil sich ein anderer verletzt hat. Auf Schalke bin ich auch nur aufgrund einer Verletzung zwischen die Pfosten gekommen."

Dass ihn in Aalen eine womöglich unangenehme Aufgabe erwartet, weiß Unnerstall. "Das wird schwer", sagt er. "Die werden sich hinten reinstellen. Ich werde dort weniger zu tun haben, muss aber hellwach sein."

Besonderes Spiel für Pohjanpalo

Die Partie in Aalen ist für Joel Pohjanpalo eine besondere Begegnung - die mit der Vergangenheit. "Aalen war das erste Team für mich in Deutschland. Ich freue mich darauf, in das Stadion zurückzukehren und einige bekannte Gesichter wiederzusehen", sagt der 20 Jahre alte Finne und warnt: "Schon im letzten Jahr war es für uns in Aalen immer etwas Besonderes, gegen große Mannschaften zu spielen, da haben wir immer noch etwas mehr Gas gegeben. Und im letzten Jahr habe ich ja mit dem VfR auch gegen die Fortuna gewinnen können."

Am Samstag wird der Blondschopf aber alles dafür tun, damit die Fortuna den Platz als Sieger verlässt — schließlich will er am Saisonende mit Fortuna den Aufstieg feiern.