Sobottka beim RP-Talk Frei Schnauze

Düsseldorf · Marcel Sobottka hat bei "1895-Talk - präsentiert von Schaffrath" für beste Stimmung gesorgt. Mit seiner unaufgeregten und zugleich ehrlichen Art kam er bei den Gästen bestens an.

 Marcel Sobottka beim RP-Talk.

Marcel Sobottka beim RP-Talk.

Foto: Falk Janning

Ein Ass und ein Joker: So konnte man die Besetzung der Interviewgäste von Fortuna Düsseldorf beim RP-Talk wohl am besten beschreiben. Während man sich sicher sein konnte, dass Interimsboss Paul Jäger für launige Stimmung sorgen würde, war Sobottka ein eher unbeschriebenes Blatt. Der Youngster kam erst im Sommer zur Fortuna und entwickelte sich während der Krise zu einem Stammspieler im defensiven Mittelfeld. Just in dieser Phase verletzte sich der 21-Jährige schwer, aufgrund eines Meniskuseinrisses wird er dem Team noch einige Wochen fehlen.

Dass Sobottka aber dennoch die richtige Wahl für den RP-Talk war, zeigte sich schon nach wenigen Minuten: Auf die Frage, ob er schonmal in der Küche gestanden habe, antwortete er: "Ich bin sehr begabt." Ach ja? "Nein, leider nicht", klärte Sobottka seinen kleinen Witz schmunzelnd auf. Es war nur der Anfang eines durchweg sympathischen Auftritts. Vor allem mit seinen erfrischend ehrlichen Antworten sammelte der in Gelsenkirchen geborene Profi Pluspunkte beim Publikum. Was er denn gedacht habe, als er die Diagnose hinsichtlich seines Knies vor einigen Wochen hörte? "Scheiße." Auch auf die Nachfrage, ob die Informationen richtig seien, dass es fürchterliche Schmerzen gewesen waren, brachte er es auf den Punkt: "Ja."

Aber nicht nur einzeilig, sondern manchmal auch ausführlich klärte er die Gäste auf — unter anderem hinsichtlich seines Weggangs vom Heimatverein FC Schalke 04. "Das ist natürlich schon komisch", begann er: "Aber ich wurde in der Jugend auch schon zwischenzeitlich mal zwei Jahre ausgemustert. Deswegen kenne ich das Gefühl. Außerdem wurde mir der Einstieg bei der Fortuna sehr einfach gemacht. Ich bin ja erst gut eine Woche vor dem Saisonstart zur Fortuna gestoßen, aber die Mannschaft hat mir sehr geholfen."

Zur sportlichen Krise hatte Sobottka eine klare Meinung: "So hat sich das natürlich keiner vorgestellt. Ich glaube aber auch, dass wir in einigen Spielen mehr hätten holen können. Wir waren da einfach zu inkonsequent und so haben wir dann natürlich auch verdient, dass wir da stehen, wo wir zurzeit stehen." Die Zuschauer honorierten seine ehrliche Einschätzung mit spontanem Applaus.

Der gelungene Auftritt Sobottkas kam lediglich ein Mal ins Stocken. Wie genau denn die Vertragsvereinbarungen beim Wechsel zur Fortuna waren — gibt es eine Rückkaufoption seitens der Schalker? "Das heißt, glaube ich, dass Schalke mich nach einem Jahr zurückholen kann, wenn sie das möchten. Aber da müssen Sie Herrn Azzouzi fragen, ob Fortuna da Einspruch erheben kann", erklärte der Sechser ein wenig unsicher. Die Fans vor Ort würden sich wohl wünschen, dass sich Sobottka in den kommenden Jahren bei der Fortuna durchsetzt.

(cfk)
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