Fortunas Sobottka Der entspannte Perfektionist

Düsseldorf · Marcel Sobottka hat sich für fünf weitere Jahre an Fortuna gebunden. Der Mittelfeldspieler ist eine zentrale Figur in den Zukunftsplanungen des Zweitligisten. Sein kurzfristiges Ziel ist es, mehr Tore für die Rot-Weißen zu machen.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Marcel Sobottka von Zweitligist F95
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Das ist Marcel Sobottka

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Foto: Frederic Scheidemann

Es gibt zwei Marcel Sobottkas — den auf und den neben dem Fußballplatz. So zumindest ist die Selbstwahrnehmung des jungen Mannes, der in den vergangenen Jahren innerhalb des Fortuna-Kaders wahrscheinlich die größte Entwicklung genommen hat. "Privat bin ich ganz der entspannte Typ", sagt der 23-Jährige, "aber wenn ich Fußball spiele, bin ich Perfektionist. Dann werde ich schnell ein bisschen sauer, wenn mir etwas nicht gelingt."

Allzu häufig war das zum Glück nicht der Fall, seit er im Sommer 2015 vom FC Schalke 04 an den Rhein gewechselt ist. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten kämpfte sich Sobottka unter dem damaligen Trainer Frank Kramer ins Team und machte sich dann bei dessen Nachfolgern unentbehrlich. "Das heißt aber nicht, dass ich mich damit zufrieden gebe. Ich habe bei Fortuna den nächsten Schritt gemacht, aber es müssen viele weitere folgen."

So war es für den jungen Familienvater ganz logisch, sich langfristig an Fortuna zu binden. "Was hätte denn dagegen sprechen sollen?", fragt er rhetorisch. "Ich fühle mich richtig wohl und verstehe mich mit jedem in der Mannschaft sehr gut. Und als dann der Verein wegen einer vorzeitigen Vertragsverlängerung auf mich zukam, habe ich nicht lange überlegt." Der neue Kontrakt mit einer Laufzeit bis 2022 ist ein deutliches Bekenntnis zu Verein und Stadt. Ein weiteres ist die Verlagerung des Lebensmittelpunktes der Familie Sobottka: "Wir sind ja schon vor einiger Zeit von Gelsenkirchen nach Duisburg gezogen, aber jetzt haben wir uns ein Häuschen in Düsseldorf gesucht."

Schäfer besucht Fortunen im Trainingslager
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Schäfer besucht Fortunen im Trainingslager

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Foto: Falk Janning

Privat alles im Lot, sportlich auch — der Mittelfeldspieler könnte rundum zufrieden sein. Wenn da nicht der Perfektionismus wäre: "Ich bin zwar nie ein großer Torjäger gewesen, aber es hat mich schon arg verwundert, dass es in der vergangenen Saison nur drei Hütten geworden sind." Seine Stärken sind eher das klassische Mittelfeldspiel mit Balleroberung und Einleiten eigener Angriffe — aber ein paar mehr Tore dürfen es doch sein. "Ich denke da zum Beispiel an meinen Kopfball auf St. Pauli ein paar Meter vor dem Tor. Den habe ich vorbeigesetzt. Wenn solch einfache Dinge nicht funktionieren, werde ich grantig."

Das wäre dann auch schon das erste persönliche Ziel für die neue Saison. Mehr Tore, "und natürlich, mich wieder ein Stück zu verbessern. Ich möchte spielen, der Mannschaft helfen und insgesamt eine bessere Saison abliefern als zuletzt".

Ganz nach dem Satz des früheren Münchners Xabi Alonso, den sich der gebürtige Gelsenkirchener als Leitmotiv genommen hat: "Es geht nicht darum, der Schnellste zu sein, es geht darum, das Spiel zu verstehen." Dass Fortunas Klubführung einen Platz unter den ersten sechs als Ziel ausgegeben hat, stört ihn nicht: "Wir müssen unsere Effektivität verbessern, dann halte ich das für realistisch." Von der Taktik, so versichert er, sei das nicht abhängig: "Es ist jeder von uns aufgerufen, torgefährlicher zu werden."

(jol)
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