Fortuna Düsseldorf "Die gute Seele" sagt nach 24 Jahren ade

Düsseldorf · Es ist das Jahr der Verabschiedungen von Fortuna Düsseldorf. Nachdem im Sommer Vereinsikone Andreas Lambertz Richtung Dynamo Dresden abgewandert ist und Jens Langeneke in das Nachwuchsleistungszentrum des Vereins wechselte, geht nun Marita Spengler – nach 24 Jahren.

 Marita Spengler arbeitete 24 Jahre für die Fortuna.

Marita Spengler arbeitete 24 Jahre für die Fortuna.

Foto: rpo, Falk Janning

Es ist das Jahr der Verabschiedungen von Fortuna Düsseldorf. Nachdem im Sommer Vereinsikone Andreas Lambertz Richtung Dynamo Dresden abgewandert ist und Jens Langeneke in das Nachwuchsleistungszentrum des Vereins wechselte, geht nun Marita Spengler — nach 24 Jahren.

Auf dem Trainingsgelände neben der Esprit-Arena war am Dienstagvormittag wenig los. Es regnete, es war kalt — lediglich die erste und zweite Mannschaft der Fortuna traf man trotz des schlechten Wetters an. Ansonsten herrschte Ruhe und man hätte tatsächlich denken können, dass es ein Tag wie jeder andere bei der Fortuna war. Aber weit gefehlt: Eine der treuesten Mitarbeiterinnen des Klubs feierte ihren Ausstand.

Bereits im Sommer honorierten Fans und Profis ihre Arbeit mit einem Banner.

Bereits im Sommer honorierten Fans und Profis ihre Arbeit mit einem Banner.

Foto: Christof Wolff

Spengler war 24 Jahre lang Zeugwartin bei der Fortuna, hatte immer ein offenes Ohr für alle Beteiligten des Traditionsklubs und entwickelte sich somit zu einer wichtigen Mitarbeiterin im Verein. Mit dem Banner "Marita — für immer die gute Seele" wurde Spenger von den Fans und Spielern bereits im Sommertrainingslager gefeiert.

1991 begann ihre persönliche Fortuna-Karriere, damals noch unter Trainer Josef Hickersberger. Seither kümmerte sie sich um die Pflege von Trikots, Hosen und Trainingsanzügen. Ohne viel Aufsehen, aber mit jeder Menge Akribie erledigte sie ihre Aufgaben. "Damals habe ich noch alles am Flinger Broich in der Trainerkabine mit der Hilfe von einer Waschmaschine gewaschen", erklärt Spengler auf der Fortuna-Homepage: "Da mussten wir auch ständig hin und her fahren. Nun haben wir drei Waschmaschinen und zwei Trockner — das ist schon deutlich besser."

Allerdings warf sie ein deftiger gesundheitlicher Rückschlag 2007 aus der Bahn: Damals erlitt sie einen Schlaganfall. Die schönsten Momente mit der Fortuna erlebte sie allerdings erst in den Jahren danach. Die beiden Aufstiege — 2009 zunächst in die 2. Bundesliga, 2012 in die höchste deutsche Spielklasse — gehören zu ihren besten Erinnerungen bei den Düsseldorfern.

Mit 65 Jahren ist jetzt also Schluss. Und entgegen des schlechten Wetters verlief der Abschied von Spengler am Mittwoch alles andere als trist: Es gab zunächst ein Kabinenessen, danach verabschiedeten sich der komissarische Vorstandsvorsitzende Paul Jäger und Sportdirektor Rachid Azzouzi von der "guten Seele".

"Marita war über 24 Jahre lang rund um die Uhr für unseren Verein und für ihre Spieler da, hatte neben der Reinigung und Pflege der Wäsche immer eine offenes Ohr für die Probleme der Spieler, hat das Frühstück für die Jungs liebevoll zubereitet, war die Zuverlässigkeit in Person und hat sich auch durch Krankheiten nie an der Arbeit hindern lassen. Sie wird ein Leben lang Teil der Familie bleiben", sagte Jäger zum Abschied.

(cfk)
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