Fortuna Düsseldorf Liendl Punktsieger gegen Sobottka

Düsseldorf · Der österreichische Spielmacher, der von Januar 2014 bis August 2015 für die Fortuna spielte, bereitet den 1:0-Siegtreffer für den TSV 1860 München vor. Es ist das Tor des Abends in der Esprit-Arena.

 Fortunas Marcel Sobottka (re.) im Duell mit Michael Liendl.

Fortunas Marcel Sobottka (re.) im Duell mit Michael Liendl.

Foto: Falk Janning

Es passte ist die Szenerie. Die Düsseldorfer Ultras hatten sich der Lethargie angepasst und mit ihrem depressiven Sing-Sang beide Mannschaften gerade so richtig eingeschläfert, als die 'Löwen' einen Freistoß zugesprochen bekamen. Ein Fall für Michael Liendl. Der legte sich den Ball zurecht und servierte ihn maßgerecht auf Stefan Aigner, der per Kopf den Siegtreffer erzielte.

Friedhelm Funkel hatte vor der Partie voller Hochachtung vom TSV 1860 München gesprochen, ja geradezu geschwärmt. Der Kader sei im Winter sehr gut verstärkt worden, so stark wie seit Jahren nicht. Der Klub habe in Vitor Pereira jetzt einen erstklassigen Trainer, und bei zwei, drei gezielten Verstärkungen im Sommer seien die Löwen in der kommenden Saison ein Aufstiegskandidat. Doch das ist Zukunftsmusik. Die Gegenwart sieht anders aus, denn noch benötigen die Blauen ein paar Punkte, um das Abstiegsgespenst zu verscheuchen.

Entsprechend offensiv und engagiert begannen die Gäste, die durchaus über namhaftes Personal verfügen. Hinter den bundesligaerfahrenen Spitzen Ivica Olic und Stefan Aigner agierte in Michael Liendl ein alter Bekannter, der bis vor eineinhalb Jahren das Fortuna-Trikot trug. Dass er von Beginn an auf dem Feld stand, war durchaus eine Überraschung, denn es war das erste Mal seit Pereira das Sagen in München hat. Der Österreicher hatte den Portugiesen quasi gezwungen, ihn aufzustellen — durch seine Torgefahr. Denn mit acht Treffern sowie drei Vorlagen führt Liendl die interne Torschützenliste der 'Löwen' an. Doch Pereira war mit den läuferischen Leistungen des Regisseurs nicht zufrieden und hatte sich bislang stets den Luxus geleistet, ihn zu Spielbeginn auf der Bank schmoren zu lassen.

Liendls Nominierung hatte durchaus Signalwirkung: Die Löwen versteckten sich keineswegs. So kam es im Mittelfeld zu dem interessanten Duell zweier Typen, die unterschiedlicher kaum sein können — zwischen dem Feingeist Liendl, der jeden Freistoß und Eckball tritt, und dem "Kampfschwein" Marcel Sobottka, der die Maloche auf Schalke gelernt hat, der sich für keinen Weg und keine Grätsche zu schade ist. Das bekam Liendl nach einer halben Stunde prompt zu spüren, doch konnte er nach kurzer Behandlung weiterspielen.

Zehn Minuten nach dem Wechsel legte sich Liendl den Ball zu jenem Freistoß zurecht, der die Entscheidung bringen sollte. In der 73. Minute wurde Liendl ausgewechselt. Er wurde von Pfiffen der Fortuna-Fans begleitet, die aber dürften ihn im Gefühl des Triumphes nicht sonderlich gestört haben.

Sobottka hatte eine ordentliche Leistung geboten, aber eben Liendl an der Vorbereitung des Treffers nicht hindern können — ein Standard.

(ths)
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