Fortuna Düsseldorf Mit Ritter ändert sich an Torflaute nichts

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf schießt keine Tore mehr. Das 0:3 gegen den SV Sandhausen war das vierte Spiel in Folge ohne eigenen Treffer. Auch das Startelf-Debüt von Marlon Ritter verpuffte. Nach 67 Minuten war Schluss für den Offensivmann.

 Auch Fortunas Marlon Ritter konnte die Torflaute nicht beenden.

Auch Fortunas Marlon Ritter konnte die Torflaute nicht beenden.

Foto: Falk Janning

Fortuna braucht dringend Tore. Und Marlon Ritter ist bekannt dafür, auch mal den einen oder anderen Treffer zu erzielen. Kein Wunder also, dass es Trainer Friedhelm Funkel mit dem 22-Jährigen versuchte, der in der vergangenen Saison 24 Mal für Borussia Mönchengladbach II erfolgreich war.

Doch der Sprung von der Regionalliga in die 2. Bundesliga ist groß. So groß, dass Ritter dem gegnerischen Tor am Freitag nicht so nah kam, wie das eigentlich geplant war, obwohl er mit drei Torschüssen die meisten seines Teams abgab. Das Urteil in unserer Einzelkritik: "Ritter zeigte brauchbare Ansätze im Spielaufbau und im Passspiel — mehr aber auch nicht."

Dazu muss man sagen: Von einem Frischling wie Ritter erwartet man nicht, dass er bei seinem Startelf-Debüt das Spiel an sich reißt. Führungskräfte wie Oliver Fink, Axel Bellinghausen oder Adam Bodzek waren gegen Sandhausen gefragt — und konnten sich nicht durchsetzen.

In der Hinrunde spielte Ritter keine Rolle

Die Hinrunde lief nicht nach dem Geschmack Ritters. Eine Verletzung, kaum Spielminuten — das hatte er sich anders vorgestellt. "Bisher ist es für mich gar nicht gut gelaufen", sagte der Youngster im Dezember. Funkel machte ihm Hoffnung: "Wenn er sich weiter so aktiv zeigt, wird er seine Chancen bekommen und dem Team mit seinem Spiel helfen können."

Ritter überzeugte im Trainingslager auf Malta und beim Telekom Cup. Im Test gegen Paderborn (2:2) erzielte er das zwischenzeitliche 2:1. Viele rechneten mit dem Startelf-Einsatz gegen Sandhausen, versprachen sich Unterstützung für Mittelstürmer Rouwen Hennings. Doch Hennings war mal wieder nicht ins Spiel eingebunden.

Ein Twitter-User witzelte: "Sehen wir es positiv: Mit jedem Spiel wird Hennings günstiger." Seit dem zehnten Spieltag ist das Tor für den Angreifer wie vernagelt. Sandhausen benötigte allerdings gar keine massiven Bretter, um sich zu schützen. Fortuna erspielte sich meist nur Halbchancen, von einem Pfostenschuss von Lukas Schmitz und einer Direktabnahme von Emmanuel Iyoha mal abgesehen.

Iyoha ist der einzige Lichtblick

Iyoha war der einzige Lichtblick im Spiel der Hausherren. Der 19-Jährige kam zur zweiten Halbzeit für Axel Bellinghausen. Wenn er mal am Ball war, erkannte man in Ansätzen Zug zum Tor. Ansonsten war das Offensivspiel quasi nicht existent. Vielleicht war die Angst vor gefährlichen Kontern einfach zu groß. Ritter musste nach 67 Minuten für Arianit Ferati weichen.

"Eigentlich wollten wir das Spiel dominieren, waren aber etwas behäbig in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, das Spiel in die Hälfte der Sandhäuser zu verlagern, haben dann aber das 0:2 bekommen", sagte Hennings. Es war dann auch ein Konter, der das Spiel entschied.

Ein Kabinettstückchen nach 60 Minuten

Funkel erklärte: "So wie wir da aufgetreten sind, das geht gar nicht, so kann man gegen eine gute Mannschaft wie Sandhausen nicht gewinnen." Irgendwie hätten die Mittel gefehlt, sagte Kapitän Fink, der in der Offensive vergeblich seine Position suchte: "Wir haben uns keine zwingenden Chancen herausgespielt."

Nach 60 Minuten zeigte Ritter zumindest ein Kabinettstückchen: Der Fortune lag quer in der Luft, knallte eine Fink-Flanke aber volley in die Wolken. Wenn die Düsseldorfer ihre Torflaute beenden wollen, muss da allerdings mehr kommen. Viel mehr.

(jado)
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