Fortuna Düsseldorf Fortuna muss jetzt Schritt für Schritt aus dem Tief

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf kann mit dem Punkt gegen Kaiserslautern nicht zufrieden sein. Trainer Friedhelm Funkel muss mit seiner Mannschaft nun einen Schritt nach dem anderen aus der Ergebniskrise machen.

Fortuna - Kaiserslautern: Reaktionen
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Foto: Falk Janning

Die Zahlen sprachen fast komplett für Fortuna Düsseldorf. 20:10 Torschüsse. 56 Prozent Ballbesitz. 53 Prozent gewonnene Zweikämpfe. 8:6 Ecken. 15:8 Flanken. Nur bei den Toren stimmte die Statistik nicht — da hieß es nach dem Zweitligaspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend 1:1.

Nur 1:1, muss man aus Düsseldorfer Sicht ganz klar festhalten. Auch wenn der Lauterer Robert Glatzel kurz vor Schluss fast noch das 1:2 erzielt hätte, wenn nicht Kaan Ayhan mit einer artistischen Rettungsaktion den Ball von der Torlinie gekratzt hätte. "Das war eine hervorragende Aktion von Kaan", lobte sein Trainer Friedhelm Funkel.

Glücklich waren die Düsseldorfer dennoch nicht. Nachvollziehbar, hatten sie sich doch für eine erhebliche Leistungssteigerung gegenüber den ersten Ligaspielen des Jahres nicht belohnt. "Es sieht so aus, als müssten wir jetzt step-by-step aus unserem Tief heraus", sagte Vizekapitän Adam Bodzek mit einem bittersüßen Lächeln. "Wir haben gegen Lautern ordentlich gespielt, wir haben uns eine Vielzahl von Chancen erarbeitet - wenn wir sie beim nächsten Mal auch nutzen, sind wir schon einen großen Schritt weiter."

Tatsächlich müssen Funkel und seine Schützlinge jetzt schrittweise denken. Das Team ist noch längst nicht wieder auf dem Niveau, das es in seiner besten Saisonphase im Oktober hatte, es präsentierte sich aber deutlich besser als noch fünf Tage zuvor beim 0:2 in Stuttgart. Mit entscheidend dafür war die Rückkehr von Marcel Sobottka, der nach Sperre und Krankheit sein erstes Pflichtspiel des Jahres machte, sogleich die Torlos-Phase nach 531 Minuten beendete und obendrein zum besten Spieler auf dem Platz wurde. "Die dritte Niederlage in Folge wäre für die Stimmung sicher nicht so gut gewesen", kommentierte der 22-Jährige trocken. "Gut, dass mir der Ball genau vor die Füße gefallen ist, das ist mir in meiner ganzen Laufbahn so noch nie passiert. So was geschieht einmal in hundert Jahren."

Gerade Sobottka hatte sich dieses Glück erarbeitet. Der Ex-Schalker stopfte die Löcher in der Defensive, eroberte zahlreiche Bälle und kurbelte den Spielaufbau an - eine grandiose Vorstellung. "Es war insgesamt wichtig, dass meine Mannschaft eine gute und vor allem leidenschaftliche Leistung gezeigt hat", sagte Funkel. Ein zweifellos positiver Faktor, und dennoch wusste an diesem eisigen Freitagabend niemand, was dieses 1:1 wert ist. Wenn es wirklich der erste Schritt aus der Krise gewesen sein soll, wird auch der Trainer über seinen Schatten springen müssen: Warum er seine hoffnungsvollen Youngster Emmanuel Iyoha und Robin Bormuth auf der Bank schmoren ließ, blieb sein Geheimnis.

(jol)
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