Fortuna Düsseldorf Fortuna muss neuen Schwung holen

Düsseldorf · Nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle hatte Trainer Friedhelm Funkel seinen Spielern zwei Tage frei gegeben. Durch Verletzungen und Sperren verändert sich die Startelf beim Zweitligisten auf mindestens vier Positionen.

 Innenverteidiger Robin Bormuth (l.) trainierte am Dienstag nach überstandener Bänderverletzung wieder mit.

Innenverteidiger Robin Bormuth (l.) trainierte am Dienstag nach überstandener Bänderverletzung wieder mit.

Foto: Falk Janning

Ruhe ist erste Fortuna-Pflicht. Keiner strahlt das rund um den Trainingsplatz des Fußball-Zweitlgisten besser aus als Trainer Friedhelm Funkel: "Ich bin da überhaupt nicht nervös, sondern freue mich auf das Spiel in Hannover am Sonntag." Dabei gab es in den vergangenen Tagen genug Anlässe für Nervosität und Unruhe. Der Schock über den Halswirbelbruch von Abwehrspieler Kevin Akpoguma, der Ärger über den Schiedsrichter im Spiel gegen St. Pauli, die Enttäuschung über das 1:3 und die durch Sperren und Verletzungen angespannte Lage.

Funkel bleibt trotz zwei Punkten Vorsprung vor den Abstiegsrängen die Ruhe selbst: "Wir werden trotzdem eine sehr gute Mannschaft auf den Platz schicken und wollen unsere Möglichkeit nutzen, dort zu punkten." Sein Wunsch: Einige Spieler fallen aus, andere wachsen dafür über sich hinaus. Auch deshalb gab Funkel dem Team zwei Tage frei — Köpfe "frei" für den Endspurt. "Das war auch gut so", sagt Funkel. Denn am Dienstag war schon "alles anders": Der Gesundheitszustand von Akpoguma sei stabiler, es sehe alleine dadurch alles positiver aus, was auch in den Köpfen der Spieler ankomme. Funkel rechnet sogar damit, dass sich Akpoguma eines der beiden restlichen Heimspiele in der Arena angucken kann.

Wie der Funkel, so der Fink: Bei Kapitän und Mannschaft regiert die Erleichterung, sagt Oliver Fink. Seine Kollegen und er könnten sich jetzt "darauf konzentrieren, was wir beeinflussen können". Auch der 34-Jährige beschwört einen beruhigten Umgang mit allen Herausforderungen. Angst müsse niemand haben, der Kader sei stark genug besetzt. "Die Sperren werden wir abarbeiten können. Mal schauen, wer bis Sonntag alles laufen kann." Und dann ist ohnehin alles drin, denn beim "gefühlten" Erstligisten und Aufstiegskandidaten Hannover rechne eigentlich niemand mit einem Punkt für die Fortuna. "Wir sind nicht chancenlos, können entspannt hinfahren, auch wenn es eine richtig harte Aufgabe wird", sagt Fink.

In welcher Formation das zu einem Drittel zu verändernde Team auflaufen wird, das werde in dieser Woche täglich ausprobiert, sagt Trainer Friedhelm Funkel. Die "Jetzt erst recht"-Stimmung habe die Mannschaft jedenfalls erreicht, das unmittelbare Erleben der schweren Akpoguma-Verletzung sei verarbeitet: "Die Mannschaft spielt natürlich auch für Kevin." Wie Funkel das so sagt, wie er sich im Training so gibt und wie er die Situation einschätzt — das kommt in dieser prekären Phase an, sagt Defensivspieler Andre Hoffmann: "Der Trainer ist die Ruhe in Person und überträgt das auf die Mannschaft."

Aber Hoffmann weiß auch, dass es nur die nötige Ruhe vor dem Sturm am Spieltag sein darf: "Wenn es losgeht, müssen wir alle brennen." Denn nur das kann dazu führen, dass Funkels so ruhig vorgetragene wie optimistische Einschätzung nach den letzten vier Begegnungen dieser Spielzeit eintrifft: "Wir wollen die Saison positiv beenden, und das werden wir auch."

(RP)
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