Fortuna Düsseldorf Fortuna muss sich mit Punkt zufriedengeben

Düsseldorf · Die Art der Darbietung hat sich verändert, das enttäuschende Ergebnis jedoch ist geblieben. Auch unter Interimstrainer Taskin Aksoy hat Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf nicht zur erhofften Heimstärke gefunden und musste sich gegen den VfL Bochum mit einem 2:2 begnügen.

Fortuna Düsseldorf - VfL Bochum: die Fortunen in der Einzelkritik
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Fortuna - Bochum: Einzelkritik

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Bemerkenswert war dabei die Diskrepanz zwischen Offensive und Defensive. Während die Düsseldorfer im Spiel nach vorn eine Reihe guter Ideen entwickelten und lediglich ihre vor allem in der ersten Hälfte zahlreichen Chancen nicht nutzten, wirkten sie in der Abwehr nach wie vor anfällig und wacklig, Wenn Fortuna und der VfL aufeinandertreffen, sollte man ohnehin besser nicht auf ein 0:0 wetten. Je 35 Saisontreffer hatten beide Teams schließlich vor der Partie bereits erzielt, nur einen weniger als der Top-Angriff des Spitzenreiters FC Ingolstadt. Dass es aber gleich derart ereignisreich losgehen sollte, war dennoch nicht zu erwarten. Nach nicht einmal einem Dutzend Spielminuten stand es bereits 1:1, und die alten Westrivalen hätten sogar noch häufiger ins Schwarze treffen können.

Verantwortlich dafür waren wie so oft im Fußball zwar Fehler der Abwehrreihen, aber das störte bei dem hohen Unterhaltungswert der Anfangsphase außer den beiden Trainern wohl niemanden im Stadion. Den Auftakt machte Fortunas Jonathan Tah, der Stanislav Sestak vor dem 0:1 nicht am Schuss hinderte. Da wollten die Gäste kurz darauf nicht nachstehen: Eine kuriose Fehlerkette ermöglichte Charlie Benschop den Ausgleich. Es waren die Startschüsse zu einer spektakulären ersten Hälfte, in der beide Mannschaften so viel Spaß am Stürmen entwickelten, dass sie die Defensive nahezu total vernachlässigten. Im Falle der Bochumer lag das allerdings auch am extremen Pressing der Gastgeber. Aksoys Truppe ließ dem VfL kaum Luft zum Atmen, attackierte jeden ballführenden Bochumer schon an dessen eigenen Strafraum. Vor allem der quirlige Benschop, Michael Liendl und Axel Bellinghausen taten sich dabei hervor.

Folgerichtig waren es dann auch Benschop und Liendl, die gemeinsam die Führung einleiteten. Der Österreicher spielte mit seinem schwächeren rechten Fuß einen Steilpass genau in den Lauf des Niederländers, und Torhüter Michael Esser blieb keine andere Wahl, als Benschop im Strafraum die Beine wegzuziehen. Fortuna verstand es jedoch nicht, das 2:1 — das Liendl per Elfmeter erzielte — in die Pause zu bringen. Statt des durchaus möglichen 3:1 oder 4:1 kassierte sie sogar kurz vor der Halbzeit den Ausgleich, nachdem diesmal der ansonsten gute Joel Pohjanpalo und Bruno Soares in der Deckung schliefen und Sestak das zu diesem Zeitpunkt glückliche 2:2 ermöglichten.

Im Nachhinein freilich verdiente sich die Elf von Trainer Gertjan Verbeek dieses Ergebnis. Sie wirkte nach dem Wechsel spritziger, womöglich auch konditionsstärker. Fortuna ging die Präzision im Spiel nach vorn verloren, und deshalb verbuchten die Blau-Weißen nun ihrerseits die besseren Chancen. In der Viertelstunde nach Wiederanpfiff hätten erneut der überragende Sestak und Timo Perthel mit einem 18-Meter-Freistoß durchaus für das 2:3 sorgen können. Das jedoch wäre unterm Strich dann doch des Guten zu viel gewesen. "Im zweiten Durchgang ist Bochum gut ins Spiel gekommen und hat den Ball klasse laufen lassen. Aufgrund der beiden unterschiedlichen Halbzeiten geht das 2:2 in Ordnung", erklärte Coach Aksoy nach der Partie.

Der wiederum verpasste Heimsieg und die deshalb noch immer ganz schwache Bilanz auf eigenem Geläuf nahmen den Düsseldorfern unter den 33 481 Zuschauern am Ende natürlich den Spaß. Auch Aksoy macht also die Erfahrung, dass Fortunas Defensive offenbar zu schwach für höhere Ziele ist.

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