Fortuna Düsseldorf Fortuna nimmt Club-Verbot gelassen

Düsseldorf · Die PR-Aktion der Rudas Studios, den Profis wegen schlechter Spiele Hausverbot zu erteilen, gelingt.

 Die Profis von Fortuna Düsseldorf nehmen das Hausverbot mit Humor.

Die Profis von Fortuna Düsseldorf nehmen das Hausverbot mit Humor.

Foto: Falk Janning

Es war schon ein ausgefuchster PR-Gag, den sich die Nobeldisco Rudas Studios da hatte einfallen lassen. Sie erteilte den Fußball-Profis der Fortuna nach deren 0:1-Heimniederlage gegen den Karlsruher SC Hausverbot. "Jetzt ist dieses charakterlose Gekicke einfach nicht mehr zu ertragen", schrieben die Verantwortlichen des Nachtclubs auf ihrer Facebook-Seite. "Aus diesem Grund haben die Rudas Studios beschlossen, dem gesamten Team der Fortuna ein temporäres Hausverbot zu erteilen, bis sportliche Leistungen wieder zu erkennen sind. Ihr seid es einer ganzen Stadt schuldig!"

Meine lieben Freunde des runden Leders. Wir als echte Düsseldorfer wissen, das die letzten 35 Jahre, die geliebte...

Das Rudas-Team erreichte, was es wollte: Neben vielen, vielen "Gefällt-mir"-Markierungen zum Post gelang auch die Werbung über alle Medienkanäle. Allein die Meldung bei RP Online wurde bis Sonntag mehr als 120.000 Mal angeklickt.

Nun könnte man aus der ganzen Geschichte schließen, dass die Rudas Studios so etwas wie das Vereinslokal Fortunas seien. Das wiederum ist laut den Profis und ihren Vorgesetzten absolut nicht der Fall. "Mir ist nicht bekannt, dass noch irgendeiner unserer Spieler dorthin geht", sagte der kommissarische Vorsitzende Paul Jäger. "Ich dachte bisher, Andrej Voronin sei der Letzte gewesen." Der ukrainische Nationalspieler, der 2012/13 ein Kurzgastspiel in Düsseldorf gegeben hatte, war Stammgast bei Rudas. Der Glamour-Kicker ließ sich sogar dabei erwischen, als er dort nächtelang den Geburtstag seiner Frau feierte — trotz Krankschreibung.

Die heutige Spielergeneration nimmt das Hausverbot mit Humor. "Das hatte ich vorher auch noch nicht hingekriegt", sagt Linksverteidiger Axel Bellinghausen. "Hausverbot in einem Laden, den ich noch nie betreten habe. Hut ab!" Kapitän Karim Haggui musste man gar erst erklären, was die Rudas Stadios überhaupt sind. Eigentlich ganz witzig — wenn nicht durch das ganze Theater der Eindruck vermittelt würde, der schlechte Tabellenstand der Fortunen stünde mit zu viel Feiern im Zusammenhang.

Wie die "Bild" berichtet, wurden zumindest zwei Fortuna-Profis am Wochenende im Szene-Club gesehen. Dem Bericht zufolge wurde Joel Pohjanpalo am Samstagmorgen um 3 Uhr auf der Tanzfläche gesichtet. Dazu stellte das Blatt ein verwackeltes Handy-Bild, das den Finnen mit weiblicher Begleitung tanzend zeigen soll. Ob es sich dabei tatsächlich um den Angreifer handelt, ist nicht klar. "Ich habe zwar keine Bestätigung über den Vorgang, nur sollte jeder grundsätzlich auf sein Handeln achten", sagte Rachid Azzouzi. Dem Bericht zufolge soll ein zweiter Fortuna-Spieler am Samstagabend lediglich seine Freundin in den Klub gebracht und den Türstehern gesagt haben: "Heute lieber nicht." Der "Express" schreibt, dass es sich hierbei um Mathis Bolly gehandelt haben soll.

(jol)
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