Fortuna Düsseldorf Nur die Fans nehmen den Abstiegskampf an

Düsseldorf · Die Spieler von Fortuna Düsseldorf taumeln im Abstiegskampf durch die Liga. Beim glücklichen 1:1 gegen Würzburg konnte nur der zwölfte Mann überzeugen. Die Fans gaben 90 Minuten lang Vollgas.

Fortuna Düsseldorf: Fans unterstützen Fortuna mit Choreo
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Fans unterstützen Fortuna mit Choreo

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Foto: Falk Janning

Fortunas Fans hatten schon im Vorfeld alles gegeben. Überall in der Stadt hingen rot-weiße Fahnen, die das Abstiegsduell gegen Würzburg ankündigten. In den sozialen Netzwerken unterstützten die eingefleischten Anhänger die Ticketaktion des Klubs. Sie mobilisierten Verwandte, Freunde, Nachbarn, besorgten sich gegenseitig Karten. Das Motto von Verein und Fans lautete: "Alles aus Liebe — Alle ins Stadion."

27.192 Fußballbegeisterte bevölkerten schließlich die Ränge der Esprit-Arena. Die Choreographie zu Beginn des Spiels war — wie schon in Hannover — außergewöhnlich: Die Anhänger sorgten für ein beeindruckendes Fahnenmeer. Über die gesamte Breite der Südkurve prangte der Schriftzug: "Du bist das, was uns für immer zusammenhält."

Fortuna Düsseldorf: Rouwen Hennings fehlt, die Kollegen laufen aus
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Hennings fehlt, die Kollegen laufen aus

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Foto: Falk Janning

Alles war angerichtet. Und was trugen die Fortuna-Profis zu dem Fußballnachmittag bei? Einen Gruselkick, den man so in etwa auch auf den Rheinwiesen zu sehen bekommt, wenn Jacken die Torpfosten ersetzen. Fortunas Kicker waren hochnervös, sie produzierten Fehler über Fehler. Und das schlechteste Team der Rückrunde hätte sie fast bestraft.

"Das war wahrlich kein gutes Spiel. Ich bin von dem Auftritt meiner Mannschaft enttäuscht", sagte Trainer Friedhelm Funkel: "Wir hatten uns viel mehr vorgenommen, denn wir haben uns gut vorbereitet und alles dafür getan, dass die Mannschaft eine gute Leistung zeigen kann. Das konnte sie aber nicht umsetzen."

Die Fans erledigten ihren Job, die Fußballer nicht. Das fiel auch Würzburg-Trainer Bernd Hollerbach auf: "Meine Mannschaft ist beherzt aufgetreten und hat sich von der Kulisse nicht beeindrucken lassen. Die Zuschauer hier in Düsseldorf sind sensationell", lobte der 47-Jährige. Einzig die vereinzelten Pfiffe gegen Alexander Madlung, noch der beste Fortuna-Verteidiger auf dem Platz, waren überflüssig.

"Wahnsinn, wie die Fans hinter uns stehen. Ohne sie stünden wir noch schlechter da", sagte Kapitän Oliver Fink nach dem Schlusspfiff. Und Adam Bodzek ergänzte: "Die Unterstützung hat uns sehr geholfen. Selbst nach dem Rückstand ging von unseren Fans noch einmal ein Impuls aus. Auch dadurch haben wir den Glauben nicht verloren und noch irgendwie den Ausgleich geschafft."

Fortunas Anhänger pushten ihre Mannschaft. Sie ließen sich auch nicht durch eine hundsmiserable Vorstellung davon abbringen. Im Abstiegskampf könnte das am Ende den Ausschlag geben. In Nürnberg ist am 33. Spieltag übrigens auch eine Choreographie geplant. Die Aktionen in Hannover, gegen Würzburg und in Nürnberg kosten die Ultras nach eigenen Angaben 6552,50 Euro. Zeit für die Spieler, mit Leistung zurückzuzahlen.

(jado)
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