Fortuna Düsseldorf Nur die Spieler machen bei Fortuna Urlaub

Düsseldorf · Seit gestern ruht beim Fußball-Zweitligisten der Trainingsbetrieb, erst am 27. Juni geht es weiter. Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer, Trainer Friedhelm Funkel und Sportdirektor Rachid Azzouzi basteln derweil am neuen Kader.

Der Sommer-Fahrplan der Fortuna
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Foto: Falk Janning

Der Urlaub ist ungewöhnlich lang in diesem Jahr. Er begann für Fortuna schon am Dienstagabend, mit dem Abpfiff des Freundschaftsspiels gegen den Bezirksligisten Schwarz-Weiß 06, der sein 110-jähriges Bestehen mit einer 0:10-Niederlage gegen die Zweitliga-Profis feierte. Danach setzten sich Mannschaft, Trainer- und Funktionsteam sowie die Crew der Geschäftsstelle noch zu einem Abendessen zusammen, ehe die Kicker in die Ferien gingen. Fast sechs Wochen dauern diese, da die höheren Ligen in ganz Europa wegen der EM-Endrunde in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) später beginnen als üblich.

Urlaubszeit ist bei Fortuna allerdings nur für die Profis. Für Robert Schäfer, Rachid Azzouzi und Friedhelm Funkel fängt die Arbeit jetzt erst richtig an. Dieses Trio - Vorstandsvorsitzender, Sportdirektor und Cheftrainer - sind verantwortlich für die Kaderplanung, der für die kommende Saison enorme Bedeutung zukommt. Trotz des glücklichen Endes mit dem Klassenerhalt erfordert das insgesamt schlechte Abschneiden mit dem 14. Tabellenplatz dringend eine Renovierung des Personalstands.

Hinzu kommt, dass Fortuna bereits sieben Spieler verabschiedet hat, weitere werden hinzukommen, wenn erst einmal die Gespräche über die mögliche Auflösung bestehender Kontrakte geführt sind. Kandidaten sind hier Lars Unnerstall, Didier Ya Konan und Christian Strohdiek - Fortsetzung der Liste möglich. Selbst wenn man berücksichtigt, dass Schäfer die Struktur des Kaders verändern und nur noch 18 bis 20 gestandenen Profis eine Reihe von Akteuren aus dem eigenen Nachwuchs zur Seite stellen will, werden einige Aktivitäten auf dem Transfermarkt nötig.

Wichtig ist dem Vorstandsvorsitzenden dabei, dass Spielersuche und -gespräche nicht darunter leiden, dass der Klub bei der Installierung eines Sportvorstands, die der Aufsichtsrat vorantreiben möchte, noch keinen Vollzug melden kann. "Die Arbeit ist in vollem Gange", versichert Schäfer. "Wir haben in Rachid Azzouzi schließlich einen Sportdirektor und dazu einen Cheftrainer, der sich mit großem Engagement einbringt, das neue Fortuna-Team zu formen. Es ist Friedhelm Funkel hoch anzurechnen, dass er mit seinen Ideen und Initiativen bereits voll tätig wurde, als seine Vertragsverlängerung noch nicht unter Dach und Fach war."

Azzouzi denkt nach eigenem Bekunden ebenfalls nicht daran, die beleidigte Leberwurst zu spielen, nur weil Fortuna aus ihrem Flirt mit dem Dortmunder Chefscout Sven Mislintat keinen Hehl machte. Die Verhandlungen mit Vizemeister und Pokalfinalist BVB sind allerdings noch nicht recht weitergekommen - wohl auch, weil die Dortmunder nach dem Weggang von Mats Hummels den Verlust weiterer Stars befürchten. Bei der Suche nach Ersatz möchten sie auf die bewährte Spürnase Mislintats offenbar ungern verzichten.

Es kann also noch eine ganze Weile dauern, bis Klarheit über einen Sportvorstand herrscht. Alle Beteiligten versichern, dass dennoch keine wertvolle Zeit verloren werde. "Ich habe einen Vertrag bei Fortuna und werde mich folglich mit aller Kraft für den Verein einsetzen", erklärt Azzouzi, der sich nicht als "lahme Ente" sieht und sich selbst für den Fall der Installation eines ihm vorgesetzten Sportvorstands eine Zusammenarbeit vorstellen kann. "Ich habe immer gesagt, dass mich die Aufgabe bei Fortuna sehr reizt, und daran hat sich überhaupt nichts geändert. Ich bin sicher, dass wir alle gemeinsam noch einiges erreichen können mit diesem großartigen Verein."

(jol)
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