Fortuna Düsseldorf Nur mit Heimspielen würde die Fortuna absteigen

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf bekommt es am Freitag mit 1860 München zu tun (18.30 Uhr/Live-Ticker). Nachdem es auswärts zuletzt so gut geklappt hat, soll auch in der Esprit-Arena mal wieder ein Sieg her. In der Heimtabelle ist Fortuna nämlich ein Abstiegskandidat.

 Fortuna-Kapitän Oliver Fink gibt die Richtung vor.

Fortuna-Kapitän Oliver Fink gibt die Richtung vor.

Foto: Falk Janning

Fortuna Düsseldorf bekommt es am Freitag mit 1860 München zu tun (18.30 Uhr/Live-Ticker). Nachdem es auswärts zuletzt so gut geklappt hat, soll auch in der Esprit-Arena mal wieder ein Sieg her. In der Heimtabelle ist Fortuna nämlich ein Abstiegskandidat.

Wer erinnert sich noch an den letzten Heimsieg? Lang, lang ist's her. Am 10. Spieltag, 21. Oktober 2016, gab's ein 4:0 gegen Arminia Bielefeld. Damit war das Pulver erst einmal verschossen. Mittlerweile ist es Ende März. Und so ein Erfolg in der Esprit-Arena würde extrem guttun: Spielern und Fans. "Wir wollen zu Hause endlich wieder gewinnen", sagt Kapitän Oliver Fink. Wie das klappen soll, beantwortet er mit einer Floskel: "Dafür müssen wir mindestens ein Tor mehr schießen als unser Gegner." Soweit korrekt.

Die "Löwen" sind als Gast besonders zahm

In der Heimtabelle sieht es für Fortuna düster aus. Nur der Karlsruher SC (13 Zähler) und Erzgebirge Aue (12) holten im eigenen Stadion weniger Punkte als die Flingerner (14), die drei von zwölf Spielen gewannen. Errechnet man eine Tabelle allein aus den vergangenen sechs Heimauftritten, ist Fortuna sogar siegloser Letzter. Woran das liegen könnte? Trainer Friedhelm Funkel dachte in den vergangenen Wochen bereits laut darüber nach: "Zu Hause agieren die Jungs oftmals zu ungestüm." In fremden Stadien dagegen sei man disziplinierter.

Während sich die Düsseldorfer in der Esprit-Arena den einen oder anderen Aussetzer leisten, weil sie vor ihren Anhängern überpacen, sind die Auftritte in der Fremde besonnener: 19 Zähler bedeuten Rang vier in der Auswärtstabelle der 2. Bundesliga, Spitzenreiter VfB Stuttgart hat nur zwei Punkte mehr. Positiv: Nun kommt 1860 ins Rheinland — und die "Löwen" sind als Gast besonders zahm. In zwölf Partien holten sie einen mickrigen Sieg und nur fünf Zähler.

"Wir ruhen uns nicht auf dem Punktepolster aus"

"Wenn wir unser Spiel durchsetzen können, sind die Chancen groß, drei Punkte einzufahren", meint Fink. Er betont auch: "Nur weil wir die letzten Heimspiele nicht für uns entscheiden konnten, heißt es nicht, dass unsere Leistungen immer schlecht waren. Ein Beispiel dafür ist die Begegnung gegen Eintracht Braunschweig. Mit ein wenig Glück schlägt das Pendel in dem Spiel für uns aus."

An den Resultaten könne man nichts mehr ändern, darum müsse man jetzt nach vorne schauen, sagt Torwart Michael Rensing. "Wir haben zwar ein dickes Punktepolster auf die Abstiegsränge, ruhen uns aber natürlich nicht darauf aus. Es sind noch recht viele Vereine unten drin, die könnten im Zweifelsfall schnell an uns ranrücken." Fortuna ist mit 33 Punkten Achter, 1860 München mit 28 Zählern auf Platz 13. Darunter wehren sich Kaiserslautern (28), St. Pauli (25), Bielefeld (23), Aue (23) und Karlsruhe (21) gegen den Abstieg in die 3. Liga.

Verstärktes 1860 ist unberechenbar

Doch die Fortuna hat zu Beginn der englischen Woche nur Augen für die Münchner. "Die Sechziger sind unberechenbar. Der Klub hat im Winter personell nachgelegt und einige richtig gute Jungs geholt", sagt Fink. Unter anderem kamen Dänen-Mittelstürmer Christian Gytkjaer, der brasilianische Rechtsaußen Amilton, der senegalesische Abwehrmann Abdoulaye Ba und der ehemalige Leverkusen-Verteidiger Sebastian Boenisch. Allerdings sah es in dieser Saison häufig so aus, als wüsste die Mannschaft selbst nicht, was sie kann.

Vitor Pereira, der in der Vergangenheit namhafte Vereine wie Fenerbahce Istanbul, FC Porto oder Olympiakos Piräus trainierte, soll die Münchner in ruhigere Fahrwasser führen, doch wirklich vorwärts sind sie noch nicht gekommen. Vier Siege und vier Niederlagen gab es, seit der 48 Jahre alte Portugiese Mitte Dezember das Zepter von Interimscoach Daniel Bierofka übernahm.

Das Team steht seitdem hinten stabil in einem 3-4-3-System. Gegen gut gestaffelte Gegner fehlt es jedoch an Kreativität. Mit einem hohen Pressing würde Fortuna den Spielaufbau zusätzlich erschweren — allerdings öffnen sich dadurch auch Räume. Und konsequenter Funkel-Fußball zeichnet sich eigentlich dadurch aus, diese eng zu halten. Es ist nicht wirklich vorhersehbar und darum spannend, wie der Trainerfuchs die Aufgabe 1860 München taktisch lösen wird.

(jado)
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