Fortuna Düsseldorf Yildirims Chancen bei Fortuna steigen

Düsseldorf · Der frühere Bremer war nach seiner Einwechslung in Würzburg bester Düsseldorfer Feldspieler. Für den 23-Jährigen zeichnet sich nach vielen Verletzungen ein Ende der Leidenszeit ab. Doch Trainer Funkel braucht weitere Alternativen.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Özkan Yildirim
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Das ist Özkan Yildirim

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Foto: Falk Janning

Das vergangene Wochenende war schon ein besonderes für Özkan Yildirim. Bereits am Samstag durfte Fortunas Mittelfeldspieler jubeln, als Sergio Ramos in der Schlussminute den Ausgleichstreffer im spanischen Clásico beim FC Barcelona erzielte: Real-Madrid-Fan Yildirim nahm die Verteidigung des Sechs-Punkte-Vorsprungs seines Lieblingsklubs an der Tabellenspitze gern zur Kenntnis.

Tags darauf spielte sich dann erneut Erfreuliches für ihn ab. Fortunas Trainer Friedhelm Funkel wechselte den früheren Bremer im Spiel bei den Würzburger Kickers in der 61. Minute ein, als die Düsseldorfer beim Stande von 0:0 immer stärker unter Druck gerieten. Doch kaum war Yildirim auf dem Platz, beruhigte sich das Geschehen spürbar. Der technisch versierte Mittelfeldspieler forderte den Ball, stellte vernünftige Dinge mit ihm an, ließ sich nicht von der allgemeinen Hektik anstecken und trug damit nicht unerheblich dazu bei, dass die Düsseldorfer den glücklichen Punkt mit nach Hause nahmen.

Es war ein Erfolgserlebnis, das dem sensiblen Regisseur gut tat, denn in den zurückliegenden Monaten war er nicht gerade vom Glück verfolgt. Über seine Verletzungs-Historie bei seinem ehemaligen Klub Werder Bremen mag er schon gar nicht mehr sprechen, "das liegt alles hinter mir, das ist überstanden". Dann erwischte es ihn in seinem ersten Pflichtspiel im Fortuna-Trikot aber erneut: Bei einem Foul des Sandhäusers Daniel Gordon erlitt Yildirim einen Meniskusriss und einen Teilriss des Außenbandes im rechten Knie, dazu eine Stressfraktur im Oberschenkel.

Wieder Krücken, wieder Reha, doch Yildirim kam zurück und nahm einen neuen Anlauf. "Ich bin dem Trainer sehr dankbar für das Vertrauen", sagt er. "Wir haben vereinbart, dass wir uns Zeit nehmen, dass ich mich stetig an die Form heranarbeiten kann, die wir beide uns von mir erhoffen." In der halben Stunde, die er in Würzburg auf dem Platz stand, deutete er an, dass die Wartezeit darauf nicht mehr allzu lange dauern muss.

"Özkan kann ein sehr wichtiger Spieler für uns werden", sagt Funkel, der an dem gebürtigen Sulinger vor allem die Fähigkeit schätzt, seine Mitspieler mit präzisen Pässen in Szene zu setzen. Womöglich wird dieses Talent ja schon morgen gebraucht, wenn Fortuna ab 18.30 Uhr in der Arena auf den 1. FC Nürnberg trifft. Kapitän Oliver Fink, im zentralen Mittelfeld ansonsten gesetzt, fällt wegen seines Muskelfaserrisses bis zum Jahresende aus, Christian Gartner fehlt nach überstandener Verletzung die Spielpraxis, Arianit Ferati enttäuschte bei seiner Startelf-Chance in Würzburg, und Adam Bodzeks Magen-Darm-Virus bereitet Sorgen. "Das könnte eng werden", sagt Funkel, zumal da "Bodze" auch gestern nicht trainierte.

Yildirims Einsatzchancen steigen also, doch auf längere Sicht braucht der Trainer noch mehr Profis aus der zweiten Reihe, die nach vorn drängen. Einige Leistungsträger haben ein Alter erreicht, in dem die Verletzungsanfälligkeit steigt, auch mal Pausen benötigt werden. Und so gut die Saison bisher läuft: Noch fehlt der Druck von Spielern wie Jerome Kiesewetter, Ferati oder Yildirim auf die Etablierten. Aber es ist ja beileibe noch nicht zu spät dafür.

(jol)
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