Fortuna Düsseldorf Ohne die Alten geht es bei Fortuna nicht

Düsseldorf · Beim 0:0 in Würzburg fehlten den Düsseldorfern vier erfahrene Kräfte. Das ungewohnt instabile Spiel zeigte deutlich, wie wichtig die Routiniers für das System von Trainer Friedhelm Funkel sind.

Fortuna Düsseldorf: Ohne die Alten geht es bei Fortuna nicht
Foto: Falk Janning

Vier Ausfälle — da war Friedhelm Funkel wahrlich Schlimmeres gewohnt. Schließlich hatte Fortunas Trainer seit seinem Amtsantritt im März Phasen erlebt, in denen er bis zu acht Stammkräfte hatte ersetzen müssen. Das glückliche 0:0 bei Aufsteiger Würzburger Kickers am Sonntag zeigte jedoch, dass nicht immer die Anzahl der fehlenden Profis entscheidend ist, sondern mitunter eher, um wen es sich bei den Pausierenden handelt. In Würzburg waren das Kapitän Oliver Fink (34), dessen Stellvertreter Adam Bodzek (31) sowie die ehemaligen Erstliga-Spieler Alexander Madlung (34) und Lukas Schmitz (28). Sprich: die geballte Erfahrung.

"Das sind vier Spieler, die den Ton angeben und Entscheidungen treffen können", erklärte Funkel, mit fast 63 Jahren ein Trainer, der vom eigenen Beispiel her genau weiß, was Erfahrung bedeutet. "Es gibt nur ganz wenige Mannschaften, die solche Ausfälle kompensieren können. Wir können es jedenfalls nicht." Das Spiel unterstrich Funkels Worte. Das sonst so stabile Team zitterte sich durch die Partie, wurde nach halbwegs passablem Beginn immer wackliger. Es konnte sich letztlich nur beim Glück und beim überragenden Torhüter Michael Rensing — mit 32 neben Axel Bellinghausen (33) der letzte verbliebene Ü30er — bedanken, dass es einen Punkt mitnahm.

Nun mag sich manch einer wundern, dass der Chefcoach Madlung überhaupt mit hineinnahm in seine Aufzählung. Schließlich hat der frühere Frankfurter in dieser Saison nur sieben der 15 Ligaspiele bestritten und ist den Augen der meisten Fans hinter Kevin Akpoguma, Kaan Ayhan und Robin Bormuth nur noch Innenverteidiger Nummer vier. Funkel jedoch sieht das anders. "Wenn Alex vollkommen fit ist, ist er bei mir gesetzt", bekräftigte er. "Nur ist er derzeit eben nicht richtig fit. Er ist wegen seiner Rückenprobleme wieder zu seinem Therapeuten nach München geflogen, wie immer auf eigene Rechnung. Alex ist ein Spieler, der vollstes Vertrauen in seinen Körper haben und regelmäßig trainieren muss."

Es ist allerdings fraglich, ob das in dieser Woche der Fall sein wird. Immerhin konnte Lukas Schmitz am Samstag bereits wieder leichtes Lauftraining absolvieren. "Er war nach seiner Grippe aber noch sehr schwach", wiegelte Funkel ab. "Das müssen wir abwarten. Ebenso, wie Adam Bodzek seinen Magen-Darm-Virus verkraftet." Seine Kollegen sollten ihm mit Blick auf das Freitag-Spiel gegen Nürnberg alles Gute wünschen, denn: Ohne die Alten geht es bei Fortuna nicht.

(jol)
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