Fortuna Düsseldorf Finks Fehlen ist Gartners Gelegenheit

Düsseldorf · Fortunas Kapitän fällt bis zum Jahresende wegen eines Muskelfaserisses aus. Christian Gartner, gerade von einer schweren Verletzung genesen, könnte dadurch früher in den Kader rutschen – vielleicht schon am Sonntag in Würzburg.

Das ist Christian Gartner
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Foto: Falk Janning

Friedhelm Funkel ist wieder einmal als Tüftler gefragt. Kaum hatte Fortunas Trainer seinen Kapitän Oliver Fink nach dreimonatiger Verletzungspause zurück, da muss er erneut auf den 34-Jährigen verzichten: Beim 2:2 gegen Hannover 96 zog sich Fink einen Muskelfaserriss an der Leiste zu und fehlt bis zum Jahresende und somit auch im Gastspiel bei Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers (Sonntag, 13.30 Uhr/Live-Ticker).

"Oliver ist ein ganz wichtiger Spieler für uns", sagt Funkel, der sich freilich ein wenig damit trösten kann, dass in Adam Bodzek einer der wenigen Profis in Fortunas Kader zurückkehrt, der es in Sachen Führungsqualitäten mit dem Oberpfälzer aufnehmen kann. Bodzek, auch als Kapitän Finks erster Vertreter, hat seine Gelbsperre abgesessen und wird in Würzburg gemeinsam mit Kaan Ayhan und Marcel Sobottka das Dreieck im zentralen Mittelfeld bilden, das für Funkels System so wichtig ist.

Mit Blick auf die nach Würzburg verbleibenden beiden Spiele vor der Weihnachtspause (zu Hause gegen Nürnberg und in Aue) zeichnet sich jedoch eine weitere Alternative auf Finks Position ab. Christian Gartner ist seit zwei Wochen zurück im Training, hat endlich wieder Spielpraxis sammeln können und dann auch noch ein Tor erzielt.

Gut, es war "nur" ein Einsatz am vergangenen Freitag für die U23 der Fortuna, aber immerhin gelang ihm das wichtige 1:0 gegen den Bonner SC, und sein Interims-Team durfte ein 3:0 im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga bejubeln. "Es war für mich schon sehr wichtig, wieder auf dem Platz zu stehen, auch 90 Minuten durchzuspielen", sagt Gartner, der nach dreieinhalb Jahren im Verein seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Düsseldorfer überhaupt erzielte.

Allzu viele Gelegenheiten zum Toreschießen hatte Gartner in dieser Zeit allerdings auch nicht. Im Sommer 2013 war der damalige österreichische U19-Nationalspieler vom SV Mattersburg gekommen, hat seitdem 37 Spiele für das Profiteam absolviert. Die Gegenprobe: Gartner verpasste 40 Spiele wegen diverser Verletzungen. Von Muskelfaserriss über Oberschenkel- und Wadenprobleme bis zu Außenbandriss und einer Fraktur des Schienbeinkopfes reichten die Befunde. Ende August hatte sich der Österreicher jene Fraktur zugezogen; ausgerechnet in einem Freundschaftsspiel (in Willich), nachdem er die Saison als Stammspieler begonnen hatte.

Ob jetzt alles gut wird? "Ich habe es gegen Bonn schon gemerkt, dass ich länger Pause gemacht hatte, der Platz war recht hart", sagt der 22-Jährige. Jetzt möchte er gern auch wieder bei der ersten Mannschaft eine Rolle spielen. Trainer Friedhelm Funkel hatte "zum Jahreswechsel" in Aussicht gestellt. Für Gartner selbst wäre eine Berufung in den 18er-Kader für das Sonntag-Spiel in Würzburg (13.30 Uhr) schon ein wünschenswerter Schritt. "Und wenn es nicht klappt, spiele ich eben wieder in der Zwoten."

Auf jeden Fall haben sich die Kaderchancen des Österreichers durch Finks Verletzung verbessert. Und jeder Einsatz, selbst wenn es nur für ein paar Minuten ist, steigert die Sicherheit und das Vertrauen in den eigenen Körper. Fest steht: Spätestens im Januar, im Trainingslager auf Malta, greifen sowohl Fink als auch Gartner wieder voll an. Funkel freut sich schon drauf.

(RP)
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