Fortuna Düsseldorf Recks Abwehr — vom Flop zum Prunkstück

Düsseldorf · Die zu Saisonbeginn noch so wacklige Defensive hat in den jüngsten fünf Partien nur zwei Gegentreffer zugelassen. Zudem ist jetzt Kapitän Bodzek wieder fit und bietet sich für ein Comeback an.

Gedränge auf Fortunas Trainingsplatz
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Fortunas Bilanz der vergangenen vier Spiele liest sich wie die eines Top-Teams der italienischen Serie A. 1:0-Sieg beim TSV 1860 München, davor 0:0 gegen den FC Ingolstadt, 1:1 beim 1. FC Kaiserslautern und 1:0 gegen den FC St. Pauli. Etwas weniger italienisch, dafür umso effektiver präsentierte sich die Truppe von Trainer Oliver Reck zuvor mit dem 4:1 beim SV Darmstadt 98. Unterm Strich ergibt das eine Serie von fünf Partien mit nur zwei Gegentreffern - ein rundum gelungener Arbeitsnachweis der Düsseldorfer Defensivabteilung.

Das war nicht immer so. Zu Beginn der Saison haderten Fans und Experten zu Recht mit der wackligen Abwehr. Auch Reck hatte das Problem erkannt, nahm jedoch seinerzeit die Spezialisten aus der Viererkette in Schutz. "Defensivarbeit beginnt schon bei den Stürmern", erklärte der Coach. "Wir müssen als Mannschaft kompakter stehen, wenn wir Erfolg haben wollen."

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Das ist Oliver Reck

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Foto: dpa

Dementsprechend gingen der 49-Jährige und sein Trainerteam das Problem in den Übungseinheiten an, und sie hatten nach und nach Erfolg. Das zeitweise chaotische Bild der ersten Begegnungen gegen Braunschweig (2:2), in Berlin (1:1), im Pokal in Würzburg (2:3 nach Verlängerung) und gegen den KSC (0:2) blitzte beim 3:0-Sieg in Aue phasenweise noch auf, ist jedoch seit dem 2:0-Sieg in Nürnberg Vergangenheit.

Natürlich ist das auch mit dem Namen Jonathan Tah verbunden, der ab dem fünften Spieltag ins Team rückte und der Abwehr viel Sicherheit verlieh. Doch auch andere Faktoren trugen dazu bei, zum Beispiel Recks Idee, den gelernten Innenverteidiger Christopher Avevor ins defensive Mittelfeld zu beordern, wo der 22-Jährige seitdem beständig gute Leistungen abliefert. "Wir sind als Mannschaft stabiler geworden", befindet der Chefcoach, und Avevor pflichtet ihm bei: "Wenn wir weiter so konzentriert arbeiten, ist es ganz schwer, uns zu schlagen."

Rensing hält am Mittwoch nur eine Stunde durch
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Rensing hält am Mittwoch nur eine Stunde durch

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Am Montag, wenn es ab 20.15 Uhr mit dem Heimspiel gegen Greuther Fürth weitergeht, muss sich Reck jedoch überlegen, wie er mit der personellen Situation rund um sein neues Prunkstück umgeht. In München beeindruckte die Abwehrzentrale in der Besetzung Tah/Bruno Soares mit einer fehlerfreien Darbietung, und Soares erzielte sogar den Siegtreffer. Da war freilich Kapitän und Abwehrchef Adam Bodzek noch verletzt, doch inzwischen hat der 29-Jährige seine muskulären Probleme behoben und trainierte in dieser Woche voll mit. Da Tah sich zum derzeit besten Abwehrspieler der Liga entwickelt hat, ist der 18-Jährige gesetzt. Man darf gespannt sein, ob Reck ihm den Kapitän oder doch Soares zur Seite stellt.

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