Fortuna Düsseldorf Jäger: "Ich werde die Trainerdiskussion nicht eröffnen"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs bittere Pokal-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg hat nun die Diskussion um Trainer Frank Kramer eröffnet. Interims-Vorstandsvorsitzender Paul Jäger und Sportdirektor Rachid Azzouzi geben ihm aber weiterhin Rückendeckung.

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Foto: dpa, dka hak

Zwei Siege in zwölf Spielen, Tabellenplatz 16, Aus in der zweiten Pokalrunde. Trotz des initiierten Umbruchs vor der Saison 2015/16 war die Ausbeute von Kramer bislang äußerst bescheiden. Dennoch wurde seine Person nur selten in Frage gestellt. Mit der deftigen Pokalpleite in Nürnberg hat sich das nun vorerst geändert. <u>1:5 (0:4) ging sein Team bei den Franken unter</u> und <u>zeigte dabei vor allen Dingen in der ersten Halbzeit eine Leistung, die fast einer Arbeitsverweigerung glich</u>.

Dass der Coach dabei auch in den Fokus gerät, ist klar. Zumal sich Kramer mit seiner Rotation bei der Aufstellung angreifbar gemacht hat. Auf vier Positionen veränderte der Coach seine Startelf im Vergleich zum bis dato letzten Pflichtspiel. Die Reservebank war prominent besetzt: Didier Ya Konan, Julian Koch und Sercan Sararer wurden erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt, als die Fortuna befürchten musste, dass sie in Nürnberg noch schlimmer unter die Räder kommen würden. "Wir müssen mit Blick darauf, dass wir am Freitag schon wieder ein wichtiges Ligaspiel gegen Fürth haben, ein wenig mit den Kräften haushalten. Julian Koch etwa ist leicht angeschlagen, Sercan Sararer war zuletzt ebenfalls verletzt", erklärte Sportdirektor Rachid Azzouzi die personellen Entscheidungen des Coachs. Zudem musste Kramer auf Karim Haggui (persönliche Gründe) und Mathis Bolly (verletzt) verzichten.

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Taktisch vertraute der Coach auf eine 4-4-2-Formation, die er bereits in der Liga spielen ließ. Dabei besetzte er allerdings die offensiven Außenpositionen mit Fabian Holthaus (erste Pflichtspielminuten für die Fortuna) und Oliver Fink (erstes Mal auf dieser Position seit rund zwei Jahren) — eine gewagte Entscheidung, die Kramer auch nach 29 Minuten revidierte: Holthaus wurde in die Defensive zurückgezogen, Julian Schauerte ging auf die rechte Seite. Dafür rückte Kevin Akpoguma bis zu seiner Auswechslung zur Pause in die Offensive, Fink musste die Seiten wechseln. Das alles trug zusätzlich dazu bei, dass Kramer bei der Pokal-Klatsche eine noch schlechtere Figur machte.

Die Fortuna-Verantwortlichen geben dem Coach dennoch Rückendeckung. "Die Fans sind zu Recht sauer, ich hoffe, dass sie uns dennoch am Freitag volle Pulle unterstützen. Wenn es jetzt eine Trainerdiskussion geben sollte, dann hoffentlich nur drei Tage — dann spielen wir ja gegen Fürth. Ich werde diese Diskussion nicht eröffnen", sagte Jäger kurz nach der Pokal-Niederlage. Azzouzi gab sich schon ein wenig zurückhaltender und sprach von einem "groben Ausreißer, aber grundsätzlich bin ich immer noch überzeugt von dem Weg, den wir mit Frank Kramer gehen."

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Der Coach selber wollte sich an den Diskussion nicht beteiligen und erklärte bei "Sky": "Es geht nicht um einzelne. Um Gottes willen. Es geht um die Mannschaft und zusammen einen Weg dort herauszufinden. Da muss man beißen und die Ärmel hochkrempeln — nicht so wie heute."

(cfk)
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