Fortuna Düsseldorf Hermann: Alles für den Klub

Düsseldorf · Auch rund um das Spiel von Fortuna Düsseldorf gegen Union Berlin beherrschte wieder eine Frage das Geschehen: Wer wird Interimstrainer Peter Hermann ablösen? Der 63-Jährige präsentiert sich dabei als echter Teamplayer.

Peter Hermann (l.) beim Spiel der Fortuna gegen Union Berlin.

Peter Hermann (l.) beim Spiel der Fortuna gegen Union Berlin.

Foto: Falk Janning

Wer übernimmt denn jetzt die Fortuna als Cheftrainer? Diese Frage beschäftigt die Fans derzeit mehr als alles andere. Allerdings gibt Sportdirektor Rachid Azzouzi, der mit der Suche betraut wurde, keinerlei Infos preis. "Wir führen Gespräche und nehmen uns die nötige Zeit", predigt der 43-Jährige seit geraumer Zeit.

Das kann er auch, denn: Er hat derzeit einen Coach auf der Bank, der das benötigte Profil des Interimstrainers perfekt ausfüllt. Peter Hermann hat die nötige Erfahrung und Expertise, um das Team im Abstiegskampf zu leiten, außerdem vertrauen ihm die Spieler. Was aber noch wichtiger ist: Hermann macht keinen Hehl daraus, dass er keinerlei Ambitionen auf den Cheftrainerposten hat.

Eben dieser Fakt nimmt viel Gefahrenpotenzial aus der momentanen Situation: Allzu häufig musste ein erfolgreicher Interimstrainer, von dem der Vorstand nicht gänzlich überzeugt war, in der jüngeren Vergangenheit befördert werden. Der Druck von Außen wurde zu groß, die Gegenargumente gingen den Verantwortlichen aus und wurden so zu diesem Schritt gedrängt. So lief es unter anderem bei Oliver Reck, der dann kurzzeitig als Chefcoach bei der Fortuna tätig war, ab.

Die aktuelle Situation mit Hermann ist hingegen nur für eine Person problematisch: Für Hermann selber. Der etatmäßige Co-Trainer schaffte es als Interimscoach auf Anhieb, die ersten zwei Saisonsiege in Folge einzufahren. Er hat es geschafft, dem Team wieder neues Leben einzuhauchen. So ist Azzouzi sogar in der komfortablen Situation, die Frage, ob er noch keinen Cheftrainer gefunden habe, wie folgt bei "Sky" zu beantworten: "Sie wissen ja nicht, ob ich schon einen neuen Cheftrainer gefunden habe." Sprich: Durch Hermanns Erfolg und klare Linie könnte Azzouzi sogar mit der Verkündung des neuen Trainers warten.

Hermann selber präsentiert sich derweil als echter Teamplayer. Trotz seiner Abneigung gegenüber des Cheftrainerpostens absolviert er ihn bisher ohne Fehl und Tadel. Er geht mitten rein ins ungeliebte Scheinwerferlicht und erledigt die Arbeit. Die Trainersuche sieht er nüchtern. "Ich lese ja auch die Zeitung und ich denke mal, sie werden schon den richtigen Trainer finden. Auch ohne mein Zutun", sagt der Routinier schmunzelnd.

(cfk)
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