1:1 gegen Würzburg Fortuna rettet mit viel Glück einen Punkt

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat im Abstiegsduell mit den Würzburger Kickers noch ein 1:1 (0:0) geholt. Die Flingerner fanden nur schwer ins Spiel. Zumindest die Fans glänzten in der Esprit-Arena mit einer rot-weißen Choreographie.

Fortuna Düsseldorf - Würzburger Kickers: Einzelkritik
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Fortuna - Würzburg: Einzelkritik

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Spätestens seit Samstagmittag muss jeder bei Fortuna Düsseldorf begriffen haben, wie ernst die sportliche Lage ist. In einem schwachen Zweitligaspiel langte es für die Rot-Weißen am Ende gegen Aufsteiger Würzburger Kickers zumindest zu einem glücklichen 1:1. Mehr hatten sie sich nach einer mutlosen und fehlerbehafteten Vorstellung allerdings auch nicht verdient, denn die Gäste — die im Kalenderjahr 2017 überhaupt noch kein Pflichtspiel gewonnen haben — waren vor 27.192 Zuschauern dem Sieg näher. "Das war wahrlich kein gutes Spiel von uns. Ich bin von dem Auftritt meiner Mannschaft enttäuscht", betonte Trainer Friedhelm Funkel.

Zwei Spieltage vor Schluss ist die Abstiegsgefahr absolut greifbar geworden. Die Arena war auf Kampf eingestellt. DJ "Opa" Haefs legte in den Minuten vor dem Anpfiff alles auf, was die Zuschauer in die richtige Stimmung bringen konnte: "Alles aus Liebe", "Altes Fieber" - Hauptsache Tote Hosen, Hauptsache alles für Fortuna. Dabei waren zu diesem Zeitpunkt viele Fans noch gar nicht im Stadion, da ein schwerer Unfall zur Vollsperrung des Haupt-Zufahrtswegs, der Rotterdamer Straße, geführt hatte. Unerklärlich, warum die Partie deshalb nicht später angepfiffen wurde.

Hennings kommt erst im zweiten Durchgang

Doch die, die es vorher oder mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln rechtzeitig geschafft hatten, gaben wirklich alles. Rouwen Hennings hätte das auch gern getan, doch Funkel setzte seinen besten Torschützen der Saison zunächst auf die Bank. "Es wird eine Bauchentscheidung, ob ich Rouwen von Anfang an bringe", hatte der Coach vorab gesagt und dabei Bezug auf das soeben erst überstandene Magengeschwür des Stürmers genommen. So versuchte er es erneut mit Özkan Yildirim als "falscher Neun" und ohne klassischen Mittelstürmer. Ein gewagtes Spiel angesichts der öffentlichen Erwartung, das Kellerduell unbedingt gewinnen zu müssen.

Die Bereitschaft zur Begeisterung verebbte auf den Rängen schnell. Fortuna präsentierte sich so ängstlich, wie es die stürmerlose Aufstellung vermuten ließ, spielte im Zweifel immer den Querpass. Und wenn es dann irgendwann nach vorn gehen sollte, schlugen die Gastgeber den Ball plan- und ziellos nach vorn. So entwickelte sich eine ganz schwache erste Hälfte, in der die Würzburger sogar noch den etwas besseren Eindruck hinterließen. Erst in der 43. Minute ergab sich die erste nennenswerte Möglichkeit für Fortuna, doch nach einer Hereingabe von Lukas Schmitz lenkte Ihlas Bebou die Kugel über das Tor — daraus hätte er mehr machen müssen. Obwohl Hennings zur Pause endlich kam und den schwachen Christian Gartner ersetzte, änderte sich am Geschehen nicht viel.

Zwei Tore in der Schlussphase

Die Gäste agierten mutiger und erspielten sich daher ein Übergewicht an — wenn auch nicht allzu klaren — Chancen, Fortunas Spiel erstarrte in Abstiegsangst. Viel zu langsam lief der Ball durchs Mittelfeld, und in der Furcht, Fehler zu machen, unterliefen den Düsseldorfern erst recht haarsträubende Schnitzer.

Die Angst vor der Niederlage lähmte das Funkel-Team. Würzburg erzielte nach 86 Minuten das 1:0 durch einen Rechtsschuss von Lukas Fröde. Das Spiel schien verloren. Doch Fortuna konnte durch Julian Schauerte noch ausgleichen. Eine Freistoßflanke segelte in der 90. Minute in den Würzburger Kasten.

(jol)
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