Fortuna Düsseldorf Hennings und Bebou bauen ihre Serien aus

Düsseldorf · Rouwen Hennings liebt es, gegen 1860 München zu spielen. In zehn Partien gegen die Sechziger sind dem Angreifer sieben Tore gelungen. Am Sonntag braucht er beim 3:1 sechs Minuten, um den Ball im Kasten unterzubringen. Und auch bei Ihlas Bebou hält eine Serie.

Rouwen Hennings traf wieder gegen den Lieblingsgegner.

Rouwen Hennings traf wieder gegen den Lieblingsgegner.

Foto: dpa, shp

Nach wenigen Sekunden ist es fast so weit: Hennings taucht frei vor Jan Zimmermann auf, kann das Leder aber nicht am Torhüter der Hausherren vorbeischieben. Er ärgert sich kurz über die vergebene Chance, dann unternimmt er einen neuen Anlauf — und Zimmermann ist geschlagen. Axel Bellinghausen hatte den Ball von der linken Seite flach in den Strafraum gespielt, der mitgelaufene Angreifer würgte das Leder zu seinem dritten Saisontor ins rechte Eck. Das war der Brustlöser. Die Hausherren trudelten danach nur noch der Halbzeitpause entgegen.

"Ich bin sehr zufrieden mit der ersten Halbzeit. Wir haben sehr gut gespielt und drei Tore erzielen können. Das ist in einem Auswärtsspiel natürlich toll", sagte Trainer Friedhelm Funkel. Und 1860-Coach Kosta Runjaic stellte enttäuscht fest: "Das, was wir gezeigt haben, war nicht zweitligatauglich." Der bisherige Saisonverlauf muss bei Hasan Ismaik zwangsläufig für einen Realitätsschock sorgen. Der Investor träumt davon, aus 1860 München einen der besten Vereine Europas zu machen. Allerdings ist der Klub einer der schlechteren in der 2. Bundesliga.

"Bis jetzt habe ich gegen die 'Löwen' immer getroffen"

Hennings sorgte schon früher dafür, 1860 auf den harten Boden der Tatsachen zurückzuholen. In den jüngsten zwei Partien mit dem Karlsruher SC schoss er fünf Tore gegen zahnlose 'Löwen': Beim 3:0 im April 2014 erzielte der bullige Mittelstürmer alle drei Treffer, beim 3:2 im Dezember 2014 steuerte er einen Doppelpack bei. Jetzt durfte Hennings wieder jubeln. Allerdings zeichnete sich der fleißige Fortune nicht nur dadurch aus, dass er ständig für Gefahr sorgte. Er engte auch die Kreise von Sechzig-Spielmacher Michael Liendl ein, dem das so gar nicht gefiel. Also stellte er zwischenzeitlich einfach mal das Fußballspielen ein.

Ähnlich erfolgreich wie Hennings streifte Bebou durch die Allianz Arena. Das Eigengewächs der Fortuna sorgte nicht nur für Schub nach vorne, der 22-Jährige klärte auch einige Male am eigenen Sechzehner. Nach 25 Minuten übernahm er dann Verantwortung und setzte wie schon gegen den VfB Stuttgart einen Foulelfmeter ins Tor. Er traf damit das dritte Spiel in Folge gegen Sechzig. "Bis jetzt habe ich gegen die 'Löwen' immer getroffen. Das freut mich natürlich sehr, weil ich damit der Mannschaft helfen konnte. Ich war mir sicher, dass ich den Elfmeter verwandeln würde", sagte der togolesische Nationalspieler. Was er im Überschwang vermutlich vergessen hatte: Am 25. April 2015 spielte er mit den Rheinländern zu Hause gegen 1860 und konnte kein Tor erzielen.

Bebou zeigte sich auch selbstkritisch, schließlich versandeten im zweiten Durchgang einigen Angriffe der Gäste vor dem gegnerischen Strafraum. "Bei den Kontern habe ich mich etwas blöd angestellt", sagte der Flügelflitzer, der nicht an eine ordentliche Sause zur Belohnung, sondern schon an kommenden Freitag dachte: "Da müssen wir gegen Bielefeld Gas geben."

(jado)
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