Fortuna Düsseldorf Bebous Rückkehr macht Hoffnung

Düsseldorf · Für Ihlas Bebou war es zum Verrücktwerden. Fortunas Flügelflitzer musste sich das Debakel gegen Sandhausen von der Tribüne aus ansehen. Er hatte schließlich die komplette Vorbereitung der Düsseldorfer verpasst. In Stuttgart ist mit dem 22-Jährigen aber zu rechnen.

Fortunas Top-Scorer Ihlas Bebou dürfte in Stuttgart wieder auf dem Platz stehen.

Fortunas Top-Scorer Ihlas Bebou dürfte in Stuttgart wieder auf dem Platz stehen.

Foto: Falk Janning

Aus Friedhelm Funkel sprach die jahrzehntelange Erfahrung, als er vor dem Sandhausen-Spiel erklärte: "Ob Bebou im Kader stehen wird, entscheidet sich kurzfristig. Wir müssen warten, bis er vom Afrika-Cup zurück ist. In Rostock hatte ich damals Ägypter in der Mannschaft, die erst fünf Tage später aus Afrika rauskamen."

Am vergangenen Dienstag schied Bebou mit Togo nach der Gruppenphase aus. Im zentralafrikanischen Gabun gab's ein 0:0 gegen die Elfenbeinküste und 1:3-Niederlagen gegen Marokko und DR Kongo. Der Offensivspieler, der dreimal über 90 Minuten ran durfte, machte sich pünktlich auf den Rückweg, war aber erst am Freitagmorgen zurück im Rheinland. Bebou sprach von einer "tollen Erfahrung" und "viel Spaß" — trotz des frühen Ausscheidens.

Vier Partien warten die Rot-Weißen auf einen Treffer

"Wenn er erst Freitagmittag in Düsseldorf ankommt, hat er keine Chance auf das Spiel", hatte Funkel angekündigt. Bebou musste sich also mit der Zuschauerrolle begnügen. Er dürfte sein Team problemlos wiedererkannt haben. Schon zum Ende der Hinrunde hatten die Flingerner — inklusive Bebou — Mühe, ins gegnerische Tor zu zielen. Auch die anderthalb Stunden gegen Sandhausen brachten nichts ein. Vier Partien warten die Rot-Weißen nun auf einen Treffer.

Kapitän Oliver Fink reihte sich zwar in die lange Schlange der Kritiker ein, versuchte aber auch, Optimismus zu versprühen: "Wenn wir weiter arbeiten, werden wir auch wieder unsere Tore machen." Und Bebou, der will natürlich möglichst schnell dabei helfen. Am kommenden Montag geht's nach Stuttgart (20.15 Uhr).

An den VfB dürfte sich der Düsseldorfer noch bestens erinnern, schließlich ging im Hinspiel sein Stern auf. Die Fortuna besiegte den Aufstiegskandidaten in der Esprit-Arena mit 1:0. Unter anderem, weil sich der abgekochte Bebou nach 53 Minuten selbstbewusst die Kugel schnappte und die Rheinländer per Elfmeter für eine Nacht an die Tabellenspitze schoss. Das holprige 2:2 in Sandhausen war vergessen.

Es ist erneut an der Zeit, ein schwaches Sandhausen-Spiel vergessen zu machen

"Ich bin froh, dass Ihlas beim Elfmeter kalt wie eine Hundschnauze geblieben ist", sagte Fink damals, der als Gefoulter nicht angetreten war. Durch den Zweikampf taten ihm die Adduktoren weh. "Und ich wollte nicht mit Schmerzen schießen", erklärte der Routinier. Für Bebou war es die Initialzündung zu einer starken Hinrunde, die er mit fünf Tore und ebenso vielen Vorlagen abschloss.

Nun ist es erneut an der Zeit, ein schwaches Sandhausen-Spiel vergessen zu machen. Allerdings sind die Stuttgarter mittlerweile auf dem besten Weg, in die Bundesliga zurückzukehren. Außerdem blieben die Schwaben in den Testspielen gegen den 1. FC Köln (0:0), MSV Duisburg (0:0), FC Lausanne-Sport (1:0) und FC Luzern (3:0) ohne Gegentor. Den FC St. Pauli besiegten sie zum Rückrunden-Start 1:0.

Einen Grund zu finden, warum ausgerechnet die zuletzt so harmlosen Fortunen das Abwehrbollwerk durchbrechen sollten, ist gar nicht so einfach. Bebou ist eine Verstärkung, daran zweifelt niemand. Und zumindest ein Blick auf die Statistik macht Mut: Immerhin sind die Düsseldorfer seit fünf Auswärtsspielen ungeschlagen.

(jado)
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