Fortuna Düsseldorf Schaffenspause für den Kapitän

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf will wieder auswärts schaffen, was im eigenen Stadion einfach nicht klappt – einen Sieg feiern. Am Dienstag geht's zur Arminia nach Bielefeld. Nur einer darf auf der Alm nicht mitmischen: Oliver Fink.

 Fortuna-Kapitän Oliver Fink mit Trainer Friedhelm Funkel.

Fortuna-Kapitän Oliver Fink mit Trainer Friedhelm Funkel.

Foto: Falk Janning

Fortuna Düsseldorf will wieder auswärts schaffen, was im eigenen Stadion einfach nicht klappt — einen Sieg feiern. Am Dienstag geht's zur Arminia nach Bielefeld. Nur einer darf auf der Alm nicht mitmischen: Oliver Fink.

Die Elf, die den Karlsruher SC vor zwei Wochen im Wildparkstadion mit 3:0 geschlagen hatte, war am Freitag nicht in der Lage, zahme "Löwen" in Schach zu halten. Einer büxte aus, tauchte gefährlich im Strafraum der Düsseldorfer auf und tat ihnen weh. Stefan Aigner köpfte nach 55 Minuten das 1:0 für die Sechziger. Und die Liste der Klubs, mit denen Fortuna in dieser Saison schlechte Erfahrung gemacht hat, war wieder ein wenig länger geworden.

Trainer Friedhelm Funkel baut seine Mannschaft höchst ungern um. Nach der ordentlichen Vorstellung in Karlsruhe gab's auch keine Notwendigkeit dazu. Nun muss er im Mittelfeld aber einen Mann zu ersetzen. Fink machte aus einer englischen eine stinknormale Woche, als er kurz vor der Pause den Sechziger Marnon Busch abräumte: fünfte Gelbe Karte, Halbzeitpause, kurz darüber ärgern. Wenn man etwas langsamer ist, sollten wenigstens die Grätschen sitzen.

"Wir sind natürlich enttäuscht, weil mehr möglich war"

Fink blieb gegen die Münchner blass. Sicher, er tauchte ab und an im gegnerischen Sechzehner auf. Aber wenn er mal kurz vor einem Abschluss stand, wurde er geblockt. Rouwen Hennings wartete auf Pässe, die häufig nicht kamen. Eine passable Torchance hatte der Angreifer im zweiten Durchgang nach Vorlage seines Spielführers, er knallte den Schuss aber aus 15 Metern in die Karpaten (66.). Patient Fortuna zuckte noch einmal, dann war Schluss. Fink bekam in unserer Einzelkritik eine wohlwollende 4, Hennings auch.

"Wir sind natürlich enttäuscht, weil mehr möglich war", sagte der Kapitän. Ein paar Mal dachte man tatsächlich, dass das ein richtig guter Angriff werden könnte. Doch dann war der Ball schon wieder weg. Zwischendurch quittierten einige Fans die Leistung ihrer Mannschaft mit Pfiffen. Acht Spiele in Folge konnten die Rot-Weißen in der Esprit-Arena nicht gewinnen. Einen Heimkomplex soll es aber nicht geben, versicherte Marcel Sobottka.

Bringt Funkel Iyoha von Beginn an?

"Wenn es zu Hause nicht klappt, müssen wir eben auswärts wieder punkten. In Bielefeld wollen wir unbedingt was holen", betonte Fink, der sich am Dienstagabend bequem zurücklehnen kann. Die Kollegen müssen es ja richten. Doch wen könnte Funkel stattdessen auf den Rasen bitten? Emmanuel Iyoha wäre eine gute Wahl. Er würde das Tempo mitbringen, das bisweilen fehlt. Gegen 1860 durfte das Sturm-Talent schon nach 60 Minuten für Kaan Ayhan ran — und wetzte fleißig die linke Seite rauf und runter. Ebenfalls frisch, weil zuletzt mit viel Bankzeit: Axel Bellinghausen.

Möglicherweise muss Funkel in Ostwestfalen auch seine Abwehr umbauen. Innenverteidiger Robin Bormuth knickte gegen die Münchner mit dem rechten Fuß um und konnte bislang nicht trainieren. Bei einer Untersuchung stellte sich heraus, dass im Sprunggelenk eine Bänder- und Kapselverletzung mit Einblutung vorliegt. Das Blut deutet darauf hin, dass ein Band mindestens angerissen ist — eine genaue Diagnose soll ein MRT am Montag bringen. Als Ersatz stünden André Hoffmann oder Alexander Madlung bereit.

Die akut abstiegsgefährdeten Bielefelder haben übrigens alles andere als einen Heimkomplex: Die fünf Saisonsiege gab's allesamt zu Hause. Fortuna hat dagegen schon fünfmal auswärts gewonnen, davon zweimal ohne Fink — der übrigens auch beim souveränen 4:0 im Hinspiel fehlte.

(jado)
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