0:1 gegen 1860 Schon wieder holt Fortuna zu Hause keine Punkte

Fortuna Düsseldorf verliert zu Hause mit 0:1 (0:0) gegen 1860 München. Stefan Aigner trifft kurz nach der Pause für die Gäste. Fortuna-Kapitän Oliver Fink holt sich "Gelb" ab und fehlt in Bielefeld.

Fortuna - 1860 München: Reaktionen
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Foto: dpa, rwe

Die Heim-Misere der Fortuna hat auch den 26. Spieltag überdauert. Nach der nicht unverdienten 0:1-Niederlage gegen den abstiegsbedrohten TSV 1860 München warten die Rheinländer weiter auf den ersten Sieg in der eigenen Arena seit dem 21. Oktober. "Das war ganz bitter", sagte Trainer Friedhelm Funkel in den Katakomben der Esprit-Arena.

Ob die schwarze Serie nun ausgerechnet beim nächsten Versuch reißen wird, erscheint nicht gerade zwingend wahrscheinlich: Am 9. April kommt Aufstiegskandidat Union Berlin nach Düsseldorf, der sich zurzeit in blendender Form befindet.

Spengler verabschiedet sich nicht so ganz

Eine Ära ging zu Ende bei der Fortuna. Die Ära eines Mannes, der nie in vorderster Linie des Vereins stand, den aber doch jeder Fußballfan in der Landeshauptstadt kennt — oftmals besser als die aktuellen Profis. Nach 29 Jahren im Amt war es das letzte Spiel des Mannschaftsbetreuers Aleks Spengler, gleichermaßen Maskottchen, gute Seele und wertvoller Helfer etlicher Spielergenerationen.

Spengler, guter Freund von Tote-Hosen-Sänger Campino, geht mit dem heutigen Tag in Ruhestand, doch Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer hat die Bedeutung des 65-Jährigen für das Klima im und um den Verein erkannt. "Herr Schäfer hat mich gebeten, weiter für Fortuna zu arbeiten, unter anderem bei öffentlichen Veranstaltungen des Vereins", berichtet Spengler. Ein weiterer Schritt bei den Bemühungen des Klubs, mehr Identifikation mit den Fans zu schaffen.

Auf dem Rasen tat sich Fortuna schwer, in die Partie hineinzufinden. Die "Löwen" überraschten mit einer sehr offensiven Einstellung, setzten die Düsseldorfer frühzeitig unter Druck und unterbanden so einen geordneten Spielaufbau. "Es wäre gut für unser Spiel, wenn wir zeitig in Führung gehen könnten", hatte Funkel vorab gesagt, doch bei diesem Unterfangen störte das engagierte, aggressive Vorgehen der Münchner gewaltig.

Dennoch gehörte die erste ganz klare Chance den Hausherren. Nach einer knappen Viertelstunde hatte Ihlas Bebou zwei Möglichkeiten: entweder mit Verve aufs Tor zuzusprinten und den Abschluss zu suchen oder den in der Mitte völlig freistehenden Rouwen Hennings anzuspielen. Der Nationalstürmer Togos entschied sich für eine dritte, gänzlich untaugliche Variante. Er ging ins Dribbling und schoss erst, als ihm drei Sechziger den Weg zum Kasten zugebaut hatten.

Es blieb ein hartes Brot, an dem Funkels Team da zu kauen hatte. Trainer Vito Pereira hat aus den zaudernden, fehlerbehafteten "Löwen" der Hinrunde ein selbstbewusstes und kompakt stehendes Team gebastelt, das dem Gegner wenige Möglichkeiten gestattet. Da auch Fortunas Deckung nach der kniffligen Auftaktphase immer besseren Zugriff auf die Münchner Angreifer fand, bekamen die Zuschauer nicht allzu oft in den Genuss attraktiver Offensivaktionen.

Ex-Fortune Liendl legt das Tor vor

Beinahe logisch also, dass ein Treffer nur aus einer Standardsituation resultieren konnte. Der TSV 1860 besitzt dafür einen Spezialisten — Michael Liendl, österreichischer Ex-Nationalspieler und ehemaliger Düsseldorfer. Er zirkelte einen Freistoß von links genau auf Stefan Aigner, dessen Kopfball ins lange Eck kein Fortune auch nur ansatzweise störte. Da hatte es sich für die Bayern bereits ausgezahlt, dass Liendl erstmals seit Pereiras Amtsantritt von Beginn an spielen durfte.

Bis zum Ende blieb es beim zähen Ablauf mit ganz wenigen Chancen. Hennings hätte nach 65 Minuten den Ausgleich erzielen können, doch sein Schuss war deutlich zu hoch angesetzt. Ansonsten spielten die Gäste ihr Ding souverän herunter, wirkten bei ihren seltenen, aber gut gesetzten Kontern sogar gefährlicher als die Hausherren. Diese werden wahrscheinlich froh sein, dass sie am Dienstag wieder auswärts antreten dürfen — bei Arminia Bielefeld.

"Wir haben keinen Heimkomplex und nächsten Sonntag eine neue Chance. Die hatten heute nur eine Möglichkeit durch einen Standard — und den fangen wir uns natürlich prompt wieder ein", sagte Fortunas Marcel Sobottka.

(jol)
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