Fortuna Düsseldorf 1:1 — Fortuna schrammt am Heimsieg vorbei

Düsseldorf · Rund eine Woche nach dem Überraschungserfolg in Freiburg hat Fortuna Düsseldorf den nächsten Überraschungserfolg knapp verpasst. Gegen den 1. FC Nürnberg führte sie lange, in der Schlussphase traf aber Niclas Füllkrug zum 1:1-Ausgleich.

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Fortuna - 1. FC Nürnberg

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Foto: dpa, mjh gfh

Es gab einiges auszubügeln für Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Nürnberg. Das Punktspiel der 2. Bundesliga hatte sie an der Noris 0:1 verloren, die DFB-Pokalpartie sogar 1:5. Die Revanche glückte nur teilweise: Die Mannschaft von Trainer Marco Kurz führte zwar bis zehn Minuten vor dem Ende mit 1:0, musste sich aber doch mit einem letztlich gerechten 1:1 zufriedengeben. Die Mittelfranken, die nun bereits seit zwölf Ligapartien nicht mehr verloren haben, verteidigten ihre stolze Serie mit großem Kampfgeist und hatten in der Schlussphase sogar die Möglichkeit zum Auswärtssieg. Nürnberg wahrte damit seine Aufstiegschance, Fortuna hielt die Konkurrenz im Abstiegskampf auf Abstand.

"Steht auf, wenn ihr Fortunen seid" — die Düsseldorfer Arena demonstrierte schon nach wenigen gespielten Sekunden Geschlossenheit, denn die Anhänger auf den teuren Plätzen erhoben sich tatsächlich. Der überraschende 2:1-Erfolg beim SC Freiburg acht Tage zuvor hatte das leicht verschüttete Wir-Gefühl in der rot-weißen Szene offensichtlich neu belebt. Vollends auf den Rasen übertragen ließen sich diese Emotionen freilich nicht, denn Fortuna begann weit vorsichtiger als in Freiburg, wagte nicht jenes krasse Pressing, mit dem sie das Aufbauspiel der Breisgauer erstickt hatte.

"Es wird ein völlig anderes Spiel gegen Nürnberg, trotz der vergleichbaren Qualität der beiden Gegner", hatte Kurz vor der Partie gesagt und damit Recht behalten. Seine in derselben Formation angetretene Truppe hatte eben doch einen Heidenrespekt vor den gefährlichen langen Bällen, mit denen der "Club" schon so manchen Treffer eingeleitet hat. Diesmal waren es jedoch die Düsseldorfer, die die beiden besten Chancen der Gäste im ersten Durchgang vorbereiteten. In der achten Minute spielte Kerem Demirbay einen hanebüchenen Rückpass, 20 Minuten später dann Axel Bellinghausen — doch weder Guido Burgstaller noch Kevin Möhwald vermochten diese Geschenke zu nutzen.

Ganz anders die Gastgeber. Auch sie bekamen ein Präsent auf dem Silbertablett serviert, sogar in doppelter Hinsicht: Zum einen von FCN-Kapitän Miso Brecko, der arg ungelenk in einen Zweikampf mit Sercan Sararer ging, zum anderen von Schiedsrichter Tobias Stieler, der diese Attacke sicher nicht zwingend mit Strafstoß hätte ahnden müssen. Demirbay war's hinreichend egal, er verwandelte eiskalt zum 1:0 und brachte Fortuna damit ins Spiel. Kurz vor der Pause hätte Nikola Djurdjic nach Hereingabe von Julian Schauerte die nun forscheren Düsseldorfer sogar vorentscheidend in Führung schießen können, aber der Serbe traf den Ball nicht richtig.

Noch größer war die Gelegenheit, die Demirbay dem Winterzugang nach einer Stunde mit einem herrlichen Steilpass eröffnete. Djurdjic scheiterte jedoch an Nürnbergs Torwart-Routinier Raphael Schäfer, hatte möglicherweise ein wenig zu viel Zeit zum Überlegen gehabt. Nun war es ein offener Schlagabtausch in der Arena, von beiden Teams mit offenem Visier geführt und in der spielerischen Qualität doch recht stark beeinflusst von der entfernt rasenähnlichen Spielfläche.

Die Gäste wurden schließlich für ihren enormen Einsatz belohnt. Nach einem Eckball fühlte sich niemand in der zuvor so sattelfesten Düsseldorfer Deckung für Niclas Füllkrug zuständig, und der frühere Bremer Angreifer köpfte nahezu ungehindert zum Ausgleich ein. Für Fortuna geht es nun im Auswärtsspiel bei 1860 München am Samstag darum, sich entscheidend aus der Abstiegszone abzusetzen.

(jol)
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