Fortuna Düsseldorf Selbstkritik und böse Erinnerungen

Düsseldorf · Fortunas Trainer Friedhelm Funkel sagt nach dem 0:2 in Stuttgart: "Ich hätte früher reagieren müssen." So starten seine Zweitliga-Fußballer mit zwei Niederlagen in das Jahr – wie zuletzt in der Abstiegssaison 2012/13.

Stuttgart - Fortuna: Reaktionen
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Foto: dpa, pat

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel sagt nach dem 0:2 in Stuttgart: "Ich hätte früher reagieren müssen." So starten seine Zweitliga-Fußballer mit zwei Niederlagen in das Jahr — wie zuletzt in der Abstiegssaison 2012/13.

Beim Tabellenführer 0:2 verloren — das hört sich zunächst einmal nicht dramatisch an. Der genauere Blick auf Fortunas Niederlage beim VfB Stuttgart stimmt allerdings nachdenklicher. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel war den stark auftrumpfenden Schwaben weit deutlicher unterlegen, als das Ergebnis ausdrückt — in allen Belangen: Defensive, Offensive, Spielaufbau, Geschwindigkeit. "Der VfB hat eben eine Bundesliga-Mannschaft, großes Kompliment", sagte Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer kurz nach dem Abpfiff. "Wir müssen das schnell aus den Köpfen rauskriegen. Unser Fokus liegt auf dem Spiel gegen Kaiserslautern am Freitag. Dort wollen wir ein Zeichen setzen."

Das ist natürlich nicht falsch. Stuttgart ist nicht Fortunas Messlatte, hat ganz andere finanzielle Möglichkeiten und spielt diese auch bis zum Letzten aus. Doch es war nicht allein die Stärke des VfB, die den Unterschied ausmachte. Die Düsseldorfer sind aus der Spur, haben sowohl beim 0:3 gegen Sandhausen als auch am Montagabend eine volle Spielhälfte gebraucht, um überhaupt ins Geschehen zu finden. Funkel nahm das zum Teil auf sich: "Ich habe genauso Fehler gemacht wie die Mannschaft. Ich hätte früher reagieren und taktisch umstellen müssen. In der Pause kann ich das an der Taktiktafel besser und ruhiger tun, dachte ich, aber ich hätte es gleich machen sollen."

Löbliche Selbstkritik, aber es lag ja nicht allein daran, dass Marlon Ritter mit seiner Aufgabe auf der rechten Seite — unter anderem der Unterstützung Julian Schauertes bei der Abwehrarbeit — überfordert war. Die Viererkette war insgesamt schwach, wobei der auffallend langsame Alexander Madlung nie den Nachweis erbringen konnte, warum Funkel ihn Robin Bormuth vorgezogen hatte. "Zu Beginn der Serie hat das Gespann Kevin Akpoguma/Alex Madlung gute Spiele gemacht", sagte der Coach. "Ich wollte Robin mal eine Pause gönnen. Er war zuletzt auch nicht mehr ganz so sicher, was für einen jungen Spieler ganz normal ist." Fakt ist, dass die Defensive ohne Bormuth absolut nicht sicher war, und das bereitet auf Sicht schon Sorgen.

Zwei Niederlagen zum Start ins Spieljahr hat die Fortuna zuletzt zu Beginn des Jahres 2013 kassiert. Was damals niemanden in Panik versetzte, da die Düsseldorfer als Bundesliga-Aufsteiger doch bis dahin eine starke Saison gespielt und scheinbar beruhigende 21 Punkte geholt hatten. Doch obwohl die Mannschaft damals Spiel Nummer drei gewann (3:1 gegen den VfB Stuttgart), stieg sie am Saisonende ab.

Selbstverständlich heißt das nicht, dass die Geschichte sich zwingend wiederholen muss, aber Wachsamkeit schadet nicht. "Wir machen uns keine Sorgen", betont Innenverteidiger Akpoguma. "Unser Ziel sind 40 Punkte, sind es immer gewesen. Und das kriegen wir hin. Ich bin fest überzeugt, dass wir die nötigen Punkte holen." Dazu gehört, nach nun fünf Spielen ohne Torerfolg endlich wieder zu treffen. Kein leichter Job gegen die 0:0-Spezialisten aus Kaiserslautern.

(jol)
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