Fortuna Düsseldorf Fortuna setzt im Pokalspiel auf Defensive

Düsseldorf · Zweitligist Fortuna Düsseldorf tritt heute beim 1. FC Nürnberg an und schwankt zwischen Erfolgswille und Experiment.

Fortunas Julian Koch (l.) setzt sich im Zweitliga-Hinspiel der Saison in Nürnberg gegen Guido Burgstaller durch. Am Ende verlor die Fortuna 0:1.

Fortunas Julian Koch (l.) setzt sich im Zweitliga-Hinspiel der Saison in Nürnberg gegen Guido Burgstaller durch. Am Ende verlor die Fortuna 0:1.

Foto: Christof Wolff

Trainer Frank Kramer muss sich darüber klar werden, was der Pokalwettbewerb für die Fortuna in dieser Saison sein soll. Ein lukratives Bonusgeschäft, in dem mit aller Energie die nächste Runde erreicht werden soll? Auch wenn es heute im Zweitrundendenspiel beim 1. FC Nürnberg (19 Uhr/Live-Ticker) eine Menge Kraft kostet, die dem abstiegsgefährdeten Zweitligisten am Freitag im Ligaspiel gegen ein ausgeruhtes Greuther Fürth dann fehlt. Oder ist der DFB-Pokal ein Experimentierfeld, in dem eher selten berücksichtigte Akteure aus dem Kader Spielpraxis sammeln dürfen? Dann wäre das Weiterkommen zwar höchst willkommen, es würde aber nicht mit letztem Risiko angepeilt.

Für Letzteres spricht, dass Lars Unnerstall wieder statt Michael Rensing im Tor stehen wird. In der ersten Runde bei Viertligist RW Essen hatte der 25-Jährige im Elfmeterschießen entscheidend geholfen, die zweite Runde zu erreichen. Auch Kevin Akpoguma und Fabian Holthaus nennt Trainer Frank Kramer als Spieler "auf dem Sprung" in die Startelf. Aber gilt das Unnerstall-Beispiel für das gesamte Team?

Kramer versucht sich offenbar am Mittelweg: "Es ist ein schmaler Grat. Ich halte nichts davon, alles auf den Kopf zu stellen. Was wäre das für ein Zeichen?" Defensiv jedenfalls konnte die Fortuna zuletzt tatsächlich überzeugen, vor allem Adam Bodzek dürfte sich nach langer Pause und zwei starken Leistungen festgespielt haben. Was die Chancen auf ein Startelf-Debüt von Alexander Madlung nicht schmälern soll. Sowohl der jüngst verpflichtete Ex-Bundesligaprofi, als auch Bodzek könnte eine der zwei Defensivpositionen im Mittelfeld einnehmen.

Dann würde es den jungen Marcel Sobottka möglicherweise "erwischen", der sich wie Bodzek nach längerer Pause über zwei Startelf-Einsätze freuen durfte. "Es tut schon gut, von Beginn an spielen zu dürfen", sagt der 21-Jährige. Zumal er sich von den erfahrenen Akteuren einiges abschaue, sagt der im Sommer von Schalke II gekommene Mittelfeldspieler. In Bezug auf leidenschaftlichen Einsatz im Abstiegskampf hat Sobottka das schon erfolgreich getan. "Es geht ja nicht anders. Wir stehen unten drin und müssen uns rauskämpfen. Nicht mit Hacke und Spitze, sondern wir müssen uns in jeden Ball reinwerfen, jeden Zweikampf annehmen und fürs Team kämpfen." Was sicherlich auch ein gutes Rezept für das Pokalspiel beim Zweitliga-Rivalen in Nürnberg ist.

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Ganz egal, ob sich Trainer Frank Kramer dort nun für das Experimentieren oder die volle Kraft entscheidet, an der sportlichen Motivation besteht bei ihm keinerlei Zweifel: "Wir wollen gewinnen und eine Runde weiterkommen." Mit der nötigen Entschlossenheit und eher defensiv gegen "wuchtige Nürnberger Angreifer", als mit Mann und Maus zu stürmen. Eine gute Schule also für die gemeinsame Abwehrarbeit, die im Erfolgsfall auch Selbstvertrauen für das Freitagsspiel bringt. "Von der Taktung ist diese Woche schon eine Herausforderung. Aber die nehmen wir an und gehen da gemeinsam durch", sagt Kramer und hofft darauf, dass ihm die Ergebnisse Klarheit verschaffen.

(can/RP)
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