Fortuna Düsseldorf Fortuna setzt weiter auf Attacke

Düsseldorf · Das Erfolgsrezept der Fußballer beim 2:1 in Freiburg war das extreme Pressing. Trainer Marco Kurz will an diesem frühen Angreifen auch am Montag gegen Nürnberg festhalten. Die Statistik gegen den "Club" ist wenig ermutigend.

Für sercan Sararer ist das Spiel gegen Nürnberg ein gefühltes Derby.

Für sercan Sararer ist das Spiel gegen Nürnberg ein gefühltes Derby.

Foto: Falk Janning

Abergläubische Fortuna-Freunde sollten am Montag am besten gleich zu Hause bleiben. Dann kommt nämlich der 1. FC Nürnberg in die Arena (20.15 Uhr/Live-Ticker) - und gegen den haben die Düsseldorfer die jüngsten drei Pflichtspiele allesamt verloren. Der bislang letzte Sieg gegen den "Club" auf eigener Scholle liegt sogar mehr als 16 Jahre zurück. Und wem das alles noch nicht reicht an schlechten Omen: Die 1:3-Heimpleite in der Vorsaison, die Cheftrainer Oliver Reck endgültig den Job kostete, passierte an einem 22. Februar - genau wie der Vergleich am Montag. Dass der Schiedsrichter in beiden Partien Tobias Stieler hieß und heißt, sollte unter diesen Umständen niemanden wundern.

Da ist es doch beruhigend, dass sich Fortunas Profis in den vergangenen Wochen und Monaten selten um alte Zöpfe gekümmert haben. Sie verloren beide Saisonspiele gegen Heidenheim, gegen das es in der vergangenen Spielzeit noch zwei Siege gegeben hatte. Und sie gewannen in Freiburg, das zuvor als erklärter Angstgegner gegolten hatte. Deshalb ist Trainer Marco Kurz auch gut beraten, sich stärker um aktuelle Formdaten zu kümmern als um vergangene Misserfolge.

Sportdirektor Rachid Azzouzi dagegen wirft nochmals einen Blick zurück. Er war schließlich im Gegensatz zu Kurz Ende Oktober auch schon im Dienst, als Nürnberg den Fortunen im DFB-Pokal mit 5:1 das Fell über die Ohren zog. "Das war ein herber Rückschlag damals", sagt Azzouzi. "Wir waren alle ein Stück weit erschrocken. Ich bin jedoch sicher, dass wir als Mannschaft jetzt viel, viel weiter sind. Wir sind gefestigter als im Oktober. Marco und die Mannschaft haben das gut hinbekommen. Es ist wichtig, dass wir jetzt an Freiburg anknüpfen."

Das gilt auch für die taktische Marschroute. Beim 2:1 im Breisgau war das extreme Pressing das Erfolgsrezept, das den SC Freiburg zu für ihn völlig untypischen langen Bällen zwang. "So früh attackiert zu werden, mag keine Mannschaft", bilanziert Kurz lächelnd. Der Coach hält deshalb an seinem System fest, weist jedoch darauf hin, dass Nürnberg ein anderer Gegner sei: "Der ,Club" ist sehr abschlussstark und macht viel aus ruhenden Bällen. Es wird eine große Aufgabe für uns."

Dass es für ihn zudem eine ganz spezielle wird, sieht Kurz nicht so - obwohl er seine Profikarriere 1990 in Nürnberg begann. "Natürlich wird der FCN für mich immer etwas Besonderes sein, weil ich das erste Mal richtig von daheim weg war", berichtet der Coach. "Auch ist meine älteste Tochter in Nürnberg geboren. Aber all das ist lang her, deshalb ist es am Montag für mich persönlich kein besonderes Spiel mehr." Für Sercan Sararer schon eher. Fortunas Außenstürmer, auf den in Kurz' Pressing-System eine Schlüsselrolle zukommt, spielte sechs Jahre für Nürnbergs Erzrivalen Greuther Fürth und verlor keines der beiden Derbys, an denen er beteiligt war (0:0 und 1:0). "Mein bester Kumpel ist FCN-Fan, dem würde ich gern einen einschenken", sagt der gebürtige Nürnberger. Das käme dann sicher auch bei den alten Freunden in Fürth bestens an.

(jol)
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