Fortuna Düsseldorf Madlungs Sperre hilft Funkel

Düsseldorf · Das DFB-Sportgericht hat Alexander Madlung für drei Spiele gesperrt. Es ist seine achte Sperre als Profi. Mag der Verlust auch beklagenswert sein, so bietet er Fortuna auch die Chance, den Neuaufbau der jungen Mannschaft voranzutreiben.

Neuer Trainer des 1. FC Kaierslautern: Das ist Friedhelm Funkel
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Das ist Friedhelm Funkel

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Foto: dpa/Marius Becker

Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hatte die Szene nicht gesehen, doch die zahlreichen Kameras in der Esprit-Arena hatten sie natürlich eingefangen: Alexander Madlung verpasst dem Karlsruher Franck Kom einen Ellenbogencheck gegen das rechte Ohr. Da war es geradezu selbstverständlich, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ein Verfahren gegen den Verteidiger der Fortuna einleitet. Es half dem 34 Jahre alten Abwehrrecken, dass er darauf hinwies, dass die Fernsehbilder nicht zeigen, dass Kom ihn hält und ihm auf den Fuß steigt. Das Sportgericht des DFB sperrte Madlung wegen eines krass sportwidrigen Verhaltens in der Form einer Tätlichkeit gegen den Gegner nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung für drei Begegnungen.

Das Urteil ist eher ausgewogen denn hart, weshalb Madlung und die Fortuna dem Urteil zugestimmt haben. Für den gebürtigen Braunschweiger ist es damit der achte Platzverweis in seiner 14-jährigen Karriere als Profi. Damit hat er mit dem bisherigen Spitzenreiter Jens Nowotny von Bayer Leverkusen gleichgezogen. Dass Nowotny alles andere als ein Raubein oder besonders unfairer Spieler war, relativiert die Statistik.

Madlung wird der Fortuna in den Begegnungen beim TSV 1860 München, gegen Arminia Bielefeld und bei Union Berlin fehlen. Mit seiner großen Erfahrung war der ehemalige Nationalspieler in der vergangenen Saison ein wesentlicher Baustein, um die Mannschaft im Frühjahr zu stabilisieren und den drohenden Abstieg abzuwenden. Fehlende Schnelligkeit und immer wiederkehrende Rückenprobleme versucht der Routinier mit einem guten Auge, großer Übersicht und einem hervorragenden Stellungsspiel auszugleichen.

Madlungs Sperre bietet Fortunas Trainer Friedhelm Funkel jedoch die Chance, den Neuaufbau einer jungen Mannschaft konsequent voranzutreiben. "Es ist schön zu wissen, dass wir zwei Leute haben, die Alex bedenkenlos ersetzen können", hatte der Coach bereits vergangene Woche gesagt. "Robin Bormuth hat das in Kaiserslautern bewiesen. Und Kaan Ayhan kann das natürlich auch."

Der 21-jährige Ayhan weilt derzeit bei der türkischen Nationalelf. Funkel hätte ihn lieber in Düsseldorf auf dem Trainingsplatz gesehen, wenngleich er ihm die Nominierung natürlich von Herzen gönnt. "Ich mache mir Sorgen, dass es zu viel für ihn ist", sagt der Trainer.

Robin Bormuth kann sich morgen (15 Uhr) im Testspiel beim Bezirksligisten FC Büderich empfehlen. "Kaiserslautern war ein sehr schönes Erlebnis", sagt er. München ist sicher ein lohnendes Ziel.

(ths)
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