1:1 in Dresden Starke Fortuna für Chancenwucher bestraft

Fortuna Düsseldorf kehrt vom Auswärtsspiel in Dresden mit einem Punkt zurück. Beim 1:1 (1:0) gegen den Aufsteiger markiert der Österreicher Christian Gartner nach 17 Minuten die Führung. Doch die Flingerner machen den Sack trotz bester Chancen nicht zu.

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Foto: dpa, te fdt

Vor dem Zweitligaspiel bei Dynamo Dresden wäre Fortuna Düsseldorf mit einer Punkteteilung sicher zufrieden gewesen. Hinterher durfte sie es mit dem 1:1 jedoch nicht sein. Die Düsseldorfer verschenkten nach einem fast durchweg überlegen geführten Spiel einen Sieg, der sie im Kampf um den Klassenerhalt weit vorangebracht hätte. Fünf hundertprozentige Torchancen ließen sie liegen, müssen nun in den verbleibenden Partien unnötigerweise weiter zittern.

"Vor dem Spiel hätte ich sofort unterschrieben, einen Punkt mitzunehmen, nach dem Spiel kann ich nicht zufrieden sein. Wir haben zwei Punkte liegenlassen", sagte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel auf der Pressekonferenz nach der Partie. Und Gegenüber Uwe Neuhaus ergänzte: "Wenn Düsseldorf die drei Punkte nicht will, dann nehmen wir eben einen mit. Und dieser Punkt ist so was von überglücklich!"

Irgendwie passte es ja gut zu Ostersonntag, dass bei Dynamo eine große Wunderheilung stattgefunden hatte. Noch am Gründonnerstag hatte Neuhaus beklagt, nur noch 15 gesunde Spieler zu haben, da eine Grippewelle die halbe Mannschaft aufs Lager geworfen habe. Als dann die Aufstellungen herauskamen, fanden sich vom ach so kranken Dresdner Team der Ex-Fortune "Lumpi" Lambertz und Florian Ballas in der Startelf sowie Erich Berko und Marcos Alvarez spielfähig auf der Bank wieder.

Gartner spielt, Sobottka sitzt draußen

Selbst schuld, falls Fortunas Chefcoach Funkel auf diese Nebelkerze seines Kollegen hereingefallen sein sollte. Aber auch Funkel selbst hatte eine Überraschung parat, indem er den zuletzt sehr blassen Christian Gartner erneut für die Startformation nominierte, obwohl Mittelfeld-Stammkraft Marcel Sobottka seine Gelb-Rot-Sperre aus dem Bielefeld-Spiel abgesessen hatte. Ein gewagtes Spiel, war Sobottka doch abgesehen von seinem Aussetzer beim 1:2 in Ostwestfalen — den er freilich mit etlichen Kollegen gemeinsam hatte — stets einer der formbeständigsten Fortuna-Profis gewesen.

Wie es manchmal so ist mit gewagten Spielen: Funkels Maßnahme zahlte sich früh aus. Genauer gesagt, nach 17 Minuten. Da kurbelte Kaan Ayhan einen Angriff an, der über Rouwen Hennings und Lukas Schmitz den Ball zu Gartner brachte. Der Österreicher nutzte diese schöne Vorarbeit zu einem Schuss, der über den linken Innenpfosten den Weg zum 0:1 ins Netz fand.

Fortuna verdiente sich diese Führung mit variablem Spiel, das mit einer kompakten Defensive begann und in kreativem Aufbauspiel mündete. Dabei taten sich vor allem der bärenstarke Kapitän Oliver Fink. Schmitz, Ayhan und Ihlas Bebou hervor, die die sonst so heimstarken Dresdner von einer Verlegenheit in die nächste stürzten. Der einzige Nachteil an der gelungenen ersten Hälfte war, dass die Düsseldorfer ihre glänzend herausgespielten Chancen nur höchst unzureichend verwerteten. Eklatant war dabei Hennings' Fehlschuss bereits in der neunten Minute, als er nach einem dicken Patzer der Dynamo-Deckung völlig frei vor Torhüter Marvin Schwäbe auftauchte.

Fortuna vergibt beste Gelegenheiten

Fink dagegen hatte Pech, dass er kurz vor der Pause nach einer Hereingabe des flinken Schmitz etwas in Rücklage geriet und daher aus drei Metern Entfernung nur die Latte traf. Auf der anderen Seite gab es nur eine vergleichbare Chance, doch die hatte es in sich. Nachdem Julian Schauerte einen Ball genau in den Lauf von Dresdens Torjäger Stefan Kutschke abgefälscht hatte, zögerte dieser einen Moment zu lange und ermöglichte Torhüter Michael Rensing eine sehenswerte Rettungstat.

Unter dem Strich war der Pausenvorsprung jedoch hochverdient, und im Fortuna-Fanblock machte sich lediglich die Sorge breit, dass der verschwenderische Umgang mit den Torgelegenheiten sich noch rächen könnte. Zunächst jedoch hielt der Trend an: Dynamo patzte, fand nicht zu seinem gefürchteten Laufspiel, und Fortuna verbuchte klare Möglichkeiten. Allerdings mit dem gleichen Ausgang wie vor der Pause, denn Hennings, der einzige Fortune, der in der starken Mannschaft abfiel, der eingewechselte Sobottka und Gartner vergaben ihre Riesenchancen.

Kutschke überrascht Fortunas Rensing

Kurios dabei Gartners Szene, denn nach einem missratenen Dynamo-Einwurf hätte er gemeinsam mit Ayhan allein auf Schwäbe zulaufen können, entschied sich aber für einen Schussversuch aufs leere Tor, der in einem Roller endete. So strapazierte Fortuna die Nerven ihrer Anhänger und ihres Trainers und wurde am Ende böse bestraft.

Kutschke überraschte Rensing in der 77. Minute mit einem Schuss ins kurze Eck und sicherte seinem Team einen glücklichen Punkt. Die beiden Zähler, die die Gäste durch ihre Fahrlässigkeit verschenkten, schmerzen enorm und können dies in der Endabrechnung sogar noch mehr tun.

(jol)
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