Fortuna Düsseldorf Starker Auftritt mit bitterem Ende

Maria Alm · Der erste Testspielauftritt Fortunas während des Trainingslagers in Österreich ist sportlich vollauf gelungen. In St. Ulrich am Pillersee, dem Heimatort von Athletiktrainer Florian Klausner, erreichte die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel gegen den französischen Erstligisten FC Lorient ein verdientes 3:3.

Fortuna Düsseldorf: Verletzung von Justin Kinjo überschattet Testspiel
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Verletzung von Kinjo überschattet Fortuna-Testspiel

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"Ich bin hochzufrieden, sowohl mit dem heutigen Spiel als auch mit den bisherigen Trainingsleistungen", sagte Trainer Friedhelm Funkel nach der Partie. "Das haben die Jungs richtig gut gemacht. Das waren heute alles eher individuelle Fehler, wie sie zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung vorkommen können."

Überschattet wurde die gute Vorstellung des Zweitligisten durch die Knieverletzung von Justin Kinjo, der nach einem völlig unnötigen Foul vom Platz geführt und schließlich in die Kabine getragen werden musste.

Was Fortuna den rund 400 Zuschauern vor der Pause anbot, war schon sehr beachtlich. Deutlich wurde vor allem, dass Funkel in der neuen Saison mit sehr offensiven Außenverteidigern spielen lassen will: Julian Koch auf der rechten und Lukas Schmitz auf der linken Seite agierten nahezu als Außenstürmer. Schmitz gehörte dabei zu den Aktivposten in einer insgesamt mutig auftretenden Mannschaft. Immer wieder setzte er sich auf dem linken Flügel durch und brachte auch einige gefährliche Flanken in die Mitte.

Beinahe noch auffälliger war jedoch die gute Vorstellung der jungen Innenverteidigung mit dem bärenstarken Kevin Akpoguma und Robin Bormuth. Da gab es für den französischen Erstligisten kaum einmal ein Durchkommen, und "Akpo" fand sogar noch einige Male Zeit, Angriffe zu inszenieren. Den schönsten der ersten Hälfte brachte allerdings Bormuth mit einem langen Pass auf Schmitz in Gang. Der Ex-Schalker nahm den Ball gekonnt an, und seine Hereingabe nahm Kemal Rüzgar direkt und setzte sie nur knapp neben den Pfosten.

Da auch Zugang Özkan Yildirim bei seinem Debüt im Fortuna-Trikot durchaus überzeugte sowie Adam Bodzek und Christian Gartner auf der Doppel-Sechs gut spielten, war es fast schon verwunderlich, dass die Franzosen dennoch zur Pause führten. Einen Moment lang passte die Düsseldorfer Defensive nicht auf, und das nutzte Denis Bouanga in der 26. Minute sofort zum 0:1.

Nach der Pause schickte Funkel mit Ausnahme von Torhüter Michael Rensing und Akpoguma ein komplett neues Team ins Rennen. Da Alex Madlung und Maecky Ngombo geschont wurden und erst am Dienstag im zweiten Test gegen Viktoria Pilsen spielen sollen, kam sogar der jüngste Zugang zu einem 45-Minuten-Einsatz: der kroatische U19-Nationalstürmer Karlo Igor Majic. Angeblich soll er ja "nur" für Fortunas U19 geholt worden sein — so durfte er aber gleich bei den Profis ran.

Auffälliger als er trat dann freilich Justin Kinjo auf. Der junge Japaner nutzte seine Chance, auf der Sechser-Position auf sich aufmerksam zu machen, mit zwei sehenswerten Distanzschüssen bestens aus. Beide schlugen unhaltbar im Netz ein — und da zudem Ihlas Bebou nach einem langen Ball von Rensing auf und davon zog und entschlossen in die lange Ecke schoss, lag Fortuna plötzlich sogar 3:2 vorn.

Bitterer als der letztlich gerechte Ausgleich des FC Lorient war die Knieverletzung, die sich ausgerechnet Kinjo zehn Minuten vor dem Ende nach einem bösen Foul von Didier M'Dong zuzog. Der 19-Jährige musste von Klausner und Mannschaftsarzt Thomas Wieczorek vom Feld geführt werden und konnte mit dem rechten Bein kaum auftreten.

"Wir können leider noch nichts zu der Knie-Verletzung von Kinjo sagen. Unser Arzt wird ihn jetzt erstmal in Ruhe untersuchen. Danach werden wir entscheiden, wie es mit ihm weitergeht", sagte Funkel.

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