Fortuna Düsseldorf Der Rückrunden-Abstiegskampf hat begonnen

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs Niederlage gegen den FC St. Pauli hat nicht nur jegliche Diskussion um einen möglichen Aufstieg beendet. Ginge es nur nach der Rückrundentabelle, würde das Team mitten im Abstiegskampf stecken. Diese und weitere Fakten gibt es in der Fortuna-Nachspielzeit.

Fortuna Düsseldorf beim FC St. Pauli: Einzelkritik der Spieler
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FC St. Pauli - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik

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Regelmäßig nach den Spielen von Fortuna fragen wir Sie nach dem Spieler des Spiels. Nach der Partie gegen St. Pauli gingen uns dabei aber die Kandidaten aus. Selbst der beim Stande von 0:4 eingewechselte Tugrul Erat hatte gegen die Antwortmöglichkeit "keiner" nicht den Hauch einer Chance. Mehr als 2500 User waren der Meinung, dass niemand eine solche Auszeichnung nach dem Auftritt in Hamburg verdient hatte. Das macht 95,7 Prozent.

St. Pauli spielte Fortuna beim 4:0 an die Wand. Dass dies nicht ein rein subjektives Gefühl der Fans war, bestätigt auch die Torschuss-Statistik: 28 Mal probierten es die Hamburger, Fortuna nur acht Mal — davon gingen vier Düsseldorfer Schüsse auf den Kasten der Gastgeber. Also auch bei einer perfekten Ausbeute der tatsächlichen Torschüsse wäre für die Gäste nur ein Remis herausgesprungen.

Ein Thema, das man wohl lieber totschweigen sollte. Die Hamburger waren schlichtweg das deutlich aggressivere Team, sie gewannen 55,23 Prozent der Duelle. Positiv überraschte lediglich Ihlas Bebou, der auf 35 Zweikämpfe kam und 17 gewann (49 Prozent). Für einen Offensivspieler ist das ein passabler, bei einem 0:4 sogar ein nicht zu erwartender Wert. Teamkollege Bruno Soares — der Innenverteidiger hat einen durchschnittlichen Zweikampfswert von 57,5 Prozent — kam derweil auf 44,4 Prozent.

St. Pauli versuchte es bei Ballbesitz viel über die Außen und spielte in der Defensive ein konsequentes Pressing. Die Düsseldorfer versuchten, die Attacken zu umspielen — das machte sich auch bei ihren Ballbesitzphasen bemerkbar: Die Außenverteidiger Julian Schauerte und Lukas Schmitz haben mit 82 bzw. 77 Ballkontakten die höchsten Werte in ihren eigenen Reihen. Die klassischen Anspielstationen Oliver Fink (64), Sergio da Silva Pinto (52) und Michael Liendl (40 bei 65 Minuten Spielzeit) konnten nicht so viel Einfluss wie gewohnt auf das Spielgeschehen nehmen.

Die "Sechser" Fink und Pinto spielten die meisten Fehlpässe bei den Fortunen, Fink brachte bei 19 Fehlversuchen immerhin auch 29 Pässe an. Pinto hingegen kam bei 36 Versuchen auf eine Erfolgsquote von 50 Prozent. Zur Einordnung: Durchschnittlich kommt der Deutsch-Portugiese in dieser Spielzeit auf 49 Pässe, 38 landen davon beim Mitspieler. Allerdings reihte er sich mit seiner Leistung nahtlos in das Auftreten des gesamten Teams ein. Insgesamt 269 Fehlpässe spielte die Mannschaft während der Partie — ein neuer Negativ-Rekord der Düsseldorfer in dieser Spielzeit.

Am Montagabend herrschte Euphorie bei den Fans von St. Pauli, das 4:0 war eine Überraschung für die Anhänger beider Lage. Das bisher letzte Mal, dass die Hamburger vor heimischer Kulisse vier oder mehr Tore erzielten, ist mittlerweile fast zwei Jahre her. Am 12. Mai 2013 gewannen sie gegen Eintracht Braunschweig, das damals bereits den Aufstieg gefeiert hatte, 5:1.

Die allerletzten Aufstiegsträume sind nach der Niederlage gegen St. Pauli ad acta gelegt worden. Vollkommen zurecht, die Düsseldorfer müssten in der Rückrunde eher den Blick nach unten richten. In zehn Spielen haben sie drei Mal gewonnen, zwei Remis sprangen dabei heraus und fünf Niederlagen mussten sie einstecken. Damit rangiert das Team in diesem Ranking auf dem 15. Rang und nur zwei Punkte vor dem Relegationsplatz. Bis zum Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth sind es lediglich drei Punkte.

(cfk)
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