0:1 in Hannover Fortuna taumelt weiter durch die Liga

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat aus Hannover keine Punkte für den Abstiegskampf mitgenommen. Die Flingerner verloren am Sonntag beim Aufstiegskandidaten mit 0:1 (0:1). Gökhan Gül spielte dabei erstmals von Beginn an für den Zweitligisten.

Hannover 96 - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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Hannover - Fortuna: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Fortuna kämpft gegen den Abstieg, Hannover um den Aufstieg. Verlieren war also eigentlich für beide Klubs verboten, die am Sonntag zum zweiten Mal in dieser Saison in die HDI-Arena aufeinandertrafen. Im Oktober, als die Flingerner in der 2. Runde des DFB-Pokals nach Niedersachsen mussten, setzte es ein schallendes 1:6 beim Ligakonkurrenten. Nun ging die Sache vor 42.800 Zuschauern zwar viel glimpflicher aus, am Ende standen die Rot-Weißen aber wieder mit leeren Händen da.

"Wir fahren zwar ohne Punkte nach Hause, aber für die Moral war dieser Auftritt wichtig. Jetzt kommen die drei Spiele, in denen wir punkten müssen — und werden!", sagte Friedhelm Funkel.

Gül feiert sein Startelf-Debüt

Fortunas Trainer musste improvisieren. In Kevin Akpoguma (Halswirbelbruch), André Hoffmann und Kaan Ayhan (jeweils gesperrt) fielen drei Innenverteidiger aus. Der 63-Jährige versuchte das Problem zu lösen, indem er Alexander Madlung, Robin Bormuth und Debütant Gökhan Gül in einer Dreierkette vor Torhüter Michael Rensing platzierte, der mit Schmerzen in der linken Hand spielte. Im Mittelfeld übernahm Marcel Sobottka den Job des gesperrten Adam Bodzek. Özkan Yildirim stürmte erneut für den kranken Rouwen Hennings.

"Wenn man zu einer heimstarken Mannschaft wie Hannover fährt, ist es ganz gut zu wissen, dass man in der Fremde oftmals überrascht hat — dieses Selbstbewusstsein müssen wir mit auf den Platz nehmen", hatte Funkel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel betont. Frühes Pressing und ein gutes Umschaltspiel seien gefragt. "Wir wollen uns mit Geschick zur Wehr setzen", sagte der Fußballlehrer unmittelbar vor dem Anstoß bei "Sky".

Fortunen grüßen Akpoguma, Hannover trifft früh

Die Profis trugen beim Warmlaufen spezielle T-Shirts, grüßten damit den schwer verletzten Akpoguma. Fortunas Fans zeigten eine schmucke rot-weiße Choreographie, sie forderten: "Kämpfen, Fortuna". Doch die Jetzt-erst-recht-Stimmung konnten die Spieler beim heimstärksten Team der Liga trotz einer ordentlichen Vorstellung nicht in Punkte ummünzen.

Nach drei Minuten schlug Julian Schauerte den Ball in die Mitte, Oliver Fink setzte den Kopfball allerdings über den Kasten von Philipp Tschauner. Die 96er machten es besser: Edgar Prib bekam auf der linken Seite zu viel Platz von Christian Gartner, flankte mit Wucht in den Sechzehner — und Niclas Füllkrug köpfte ein (8.). "Wir sollten besser kein schnelles Gegentor kassieren", hatte Funkel unter der Woche gesagt und vor der Kopfballstärke der Hausherren gewarnt — Satz mit X.

Düsseldorf nutzt Chancen nicht

Die Düsseldorfer rannten dem Rückstand hinterher. Ihlas Bebou probierte es nach 17 Minuten mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel, knallte den Ball aber am Tor vorbei. Die Hausherren machten vor allem über die linke Seite Alarm, die Fortuna einfach nicht dicht bekam. Miiko Albornoz hatte nach 27 Minuten freie Fahrt Richtung Fortuna-Tor, doch Rensing war zur Stelle. Auf der anderen Seite konnten Oliver Fink und Yildirim nach 36 Minuten einen Schnitzer der 96-Abwehr nicht ausnutzen. Mit 0:1 ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel bemühte sich Fortuna weiter um den Ausgleich. Fink nahm sich nach 52 Minuten ein Herz aus der Distanz, zielte aber zu ungenau. Kurz darauf konnte Yildirim eine Hereingabe von Lukas Schmitz nicht verwerten. Die 96er präsentierten sich defensiv alles andere als sattelfest, was die Fans mit vereinzelten Pfiffen quittierten, doch die Rot-Weißen machten nichts aus ihren Möglichkeiten.

Bei Hannover kam Ex-Fortune Charlison Benschop nach langer Verletzungspause zehn Minuten vor Schluss zu seinem ersten Saison-Einsatz. Es blieb am Ende bei der knappen Niederlage für die Fortuna. Im Keller wird es mit 35 Punkten immer ungemütlicher.

(jado)
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