Fortuna Düsseldorf "Ich habe genauso Fehler gemacht wie die Mannschaft"

Düsseldorf · Eigentlich wollte Fortuna Düsseldorf beim VfB Stuttgart Wiedergutmachung für den miesen Rückrunden-Start gegen Sandhausen betreiben. Dass das nicht klappen würde, war dann allerdings ziemlich schnell klar. Trainer Friedhelm Funkel übte Selbstkritik.

VfB Stuttgart - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
15 Bilder

Stuttgart - Fortuna: Einzelkritik

15 Bilder
Foto: Falk Janning

Fortuna ist seit sechs Spielen sieglos. Fünf Partien in Folge haben die Flingerner nicht getroffen. Der VfB Stuttgart vergrößerte beim 2:0 die Sorgen einer Mannschaft, die in der 2. Bundesliga momentan keinen Fuß auf den Boden bekommt. Dementsprechend geknickt waren die Spieler nach der Begegnung.

Funkel wirft sich vor, nicht eher reagiert zu haben

Doch Trainer Funkel suchte die Schuld nicht nur bei den Kickern: "Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir hier völlig verdient verloren. Wir haben den VfB Stuttgart viel zu sehr Fußball spielen lassen. Ich habe genauso Fehler gemacht wie die Mannschaft. Ich hätte eher reagieren und taktisch umstellen sollen, nicht erst in der Pause."

Schon beim 0:3 gegen Sandhausen hatten die Düsseldorfer eine furchtbare erste Halbzeit gespielt. Die Niederlage sei aufgearbeitet, betonte Funkel am Montagabend vor dem Spiel: "Wir wollen gegen den VfB schnell umschalten, das erfordert jede Menge Laufarbeit", erklärte er — und setzte auf die Flügelspieler Ihlas Bebou und Marlon Ritter.

Satz mit X: Nach 20 Minuten stand es 0:2, Fortuna war meist in der Rückwärtsbewegung. Der Plan des 63-Jährigen, über Konter zum Erfolg zu kommen, ging nicht auf. Die Stuttgarter kombinierten nach Belieben. Funkel war am Seitenrand damit beschäftigt, die Fortunen nach vorne zu winken.

"Wir haben die ersten 15 Minuten einfach verpennt und haben schnell zwei Tore bekommen — obwohl uns klar war, dass wir hätten hellwach sein müssen. Wir haben nicht das richtige Mittel gefunden gegen die sehr beweglichen Halbpositionen der Stuttgarter", analysierte Linksverteidiger Lukas Schmitz.

Fink spricht deutlich Worte

Kapitän Oliver Fink wurde vor dem Sky-Mikrofon deutlich: "In der ersten Halbzeit konnten wir die Räume nicht enghalten. Wenn man Simon Terodde so frei stehen lässt, ist es klar, dass er das Tor macht. Das können wir wahrscheinlich besser verteidigen."

In der Innenverteidigung waren Alexander Madlung und Kevin Akpoguma verantwortlich. Der U21-Nationalspieler erklärte: "Wir haben versucht, das umzusetzen, was uns der Trainer letzte Woche gesagt hat. Als das alles nicht so richtig funktionieren wollte, sind wir nervös geworden und haben zwei einfache Tore kassiert."

Im zweiten Durchgang gelang den Düsseldorfern dann weiterhin wenig Kreatives. Angreifer Rouwen Hennings rieb sich zwischen den Innenverteidigern auf, verwertbare Bälle erreichten ihn nicht. Jerome Kiesewetter durfte sich im zweiten Durchgang gegen seinen Ex-Klub versuchen — und setzte zumindest einige wenige Akzente.

Schäfer lobt den Gegner

Der VfB zog sich zurück, verwaltete das Ergebnis nur noch. Fortuna war aber damit überfordert, ein Angriffsspiel aufzuziehen. Die Partie war grausam anzusehen. Emmanuel Iyoha kam für Hennings rein, sein Flachschuss nach 82 Minuten war schließlich der gefährlichste Abschluss der Gäste. "Wir haben um das Anschlusstor gebettelt", bemängelte VfB-Trainer Hannes Wolf.

Robert Schäfer lobte am Ende lieber den Gegner, statt sein Team zu kritisieren: "Das ist eine Bundesligamannschaft, die sich gut aufgestellt hat", sagte Fortunas Vorstandsvorsitzender.

(jado)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort