Fortuna Düsseldorf Fortuna und das verflixte erste Gegentor

Düsseldorf · 0:3 verloren, fast keine Chancen herausgespielt und damit weiter im Tabellenkeller: Fortuna Düsseldorfs Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern sorgte bei allen Beteiligten mal wieder für Ernüchterung. Fortunas Verantwortliche waren sich nach der Partie einig: Das erste Gegentor war schon das entscheidende.

1. FC Kaiserslautern - Fortuna: User-Reaktionen
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Foto: dpa, ua sab

Wer Frank Kramer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel auf dem Betzenberg erlebte, ahnte bereits, wie schlecht die Stimmung bei der Fortuna nach der erneuten Pleite war. Dem 43-Jährigen, eigentlich ein redegewandter und charismatischer Coach, fiel es sichtlich schwer, die passenden Worte für den Auftritt seiner Mannschaft zu finden. Wieder hatten die Düsseldorfer viel Aufwand betrieben, gegen die robust verteidigenden Lauterer versucht, dagegenzuhalten. Spielerisch konnten sie dem Spiel aber mal wieder nicht ihren Stempel aufdrücken. Und so blieb es bei der Aussage: Sie waren stets bemüht.

Nach dem Spiel machten die Fortunen die Niederlage vor allem an dem ersten, frühen Gegentor fest. Das 0:1 fiel schon in der 11. Minute, der mustergültig ausgespielte Konter der Pfälzer entpuppte sich aber als Genickbruch für die Fortunen. "Wir haben eine Menge Aufwand betrieben und alles versucht. Aber wenn wir uns immer wieder durch eigene Patzer um den Lohn unserer Arbeit bringen, wird es schwer. Und für den Gegner natürlich einfacher, weil er nichts mehr für das Spiel machen muss", analysierte Kramer, der damit auf das Gegentor nach der Ecke anspielte.

"Wir kassieren nach einem Konter das 0:1 — genau das wollten wir unbedingt vermeiden", sagte Christian Strohdiek. Noch deutlicher wurde Sportdirektor Rachid Azzouzi: "Unser Plan war im Grunde hinfällig, als wir dieses dumme Gegentor nach einem Konter nach einer eigenen Ecke bekommen. Damit haben wir Lautern in die Karten gespielt." Tatsächlich war die Taktik der Pfälzer einfach: Hinten kompakt stehen, mit grenzwertiger Zweikampfhärte das Spielgerät vom eigenen Tor fernhalten. Das größte Problem dabei — eigene Treffer erzielen — wurde mit reichlich Unterstützung der Fortunen beseitigt.

Das fing bereits bei der Ausführung der Ecke an: In Kerem Demirbay und Julian Schauerte standen gleich zwei Speieler an der Eckfahne als Anspielstation bereit. Eine ungewöhnliche Variante. Das sollte sich wenig später rächen: Die von Demirbay getretene Ecke wurde heraugeköpft, Lukas Schmitz brachte den Ball als letzter Mann halbhoch mit Tempo in das Gewühl im Sechzehner. Wieder wurde das Spielgerät aus der Gefahrenzone geköpft. Es war der Anfang vom Ende: Fortuna rannte dem Ball nur noch hinterher, Schauerte, der sonst in der Regal bei Standards als letzter Mann fungiert, kam natürlich auch nicht hinterher: Der Treffer war die logische Schlussfolge.

Kramer kritisierte nach dem Spiel vor allen Dingen die Aktion seines Linksverteidigers Schmitz. "Das ist ein abgewehrter Ball, den wir in den Konter reinspielen. Das darf nicht passieren", so der Coach bei "Sky". Routinier Oliver Fink verzichtete auf individuelle Schuldzuweisungen, als er sagte, dass man Fehler gemacht habe, die brutal bestraft wurden. "Wir dürfen uns nach einer eigenen Ecke nicht auskontern lassen." Zu allem Überfluss ging auch dem zweiten Gegentor ein Fehler voraus, Strohdiek verschätzte sich, der Kopfball aus fünf Metern stellte dann kein Problem für Stipe Vucur dar.

Für die Zukunft heißt es nun, diese Patzer abzustellen. Allerdings behebt das noch nicht die derzeit anhaltende Offensivschwäche der Fortuna. Lediglich Karim Haggui und Mike van Duinen kamen auf nennenswerte Chancen. Was soll die Mannschaft also tun? "Wir sind in einer brutalen Situation und es läuft momentan eine Menge gegen uns, obwohl wir uns dagegenstemmen. Natürlich ist es für uns nicht einfach, aber wir müssen uns da herausarbeiten. Dass es ein ganz weiter Weg wird, ist auch klar", sagte Kramer, der immerhin ein Lösungsansatz kurz nach der Partie präsentieren wollte: "Wir müssen zusehen, dass wir in alle Aktionen bedeutend mehr Überzeugung bekommen."

(cfk)
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