Fortuna Düsseldorf Fortuna und die Rückkehr von "Lumpi" Lambertz

Düsseldorf · Am Freitag kehrt Andreas "Lumpi" Lambertz zurück. Zum ersten Mal spielt er als Erwachsener gegen seine große Liebe Fortuna, deren Trikot er von 2002 bis 2015 trug. Sein neuer Klub Dynamo Dresden ist mehr als nur Außenseiter.

Andreas Lambertz: "Lumpi", der ewige Fortune
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Das ist Andreas Lambertz

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Foto: Christof Wolff/Wolff, Christof

Friedhelm Funkel freut sich auf morgen. Das hat er schon am Samstag, nach dem 1:0-Erfolg bei Union Berlin, betont, und das wiederholt er auch vor dem Zweitligaspiel gegen Dynamo Dresden (18.30 Uhr, Arena) noch einmal. "Das wird ein tolles Spiel vor großer Kulisse", sagt Fortunas Trainer, und die Augen des 62-Jährigen leuchten dabei so, als sei er noch ein kleiner Junge. Zwar ist der Rahmen bislang noch nicht ganz so groß wie erhofft (25.000 Karten sind verkauft, davon rund 2000 nach Sachsen), aber ein besonderes Spiel ist es auf jeden Fall, denn "Lumpi" ist zurück.

Eine Menge Trainer würden nun auf die sportliche Bedeutung der Partie verweisen, frei nach dem Motto: "Was geht mich ein Lambertz an?" Funkel ist dafür viel zu ehrlich und geht das Thema offensiv an. "Lumpi Lambertz steht für sehr viel Erfolg in Düsseldorf, für Engagement und Leidenschaft", betont er. "Er hat es sich redlich verdient, vor dem Spiel von unseren Fans gefeiert zu werden. Auf dem Platz aber kriegt er Feuer, das ist klar."

Natürlich heiße das nicht, dass Fortunas Spieler den langjährigen Kapitän des Klubs besonders oder gar auf unfaire Weise jagen würden, erklärt Funkel. "Aber Lumpi trägt jetzt nun einmal den Dress von Dynamo Dresden. Deshalb darf er zwar viele gute Erinnerungen an Fortuna haben, aber er darf keine guten Erinnerungen an den Freitagabend mit nach Sachsen nehmen. Wir wollen gewinnen - und danach können wir uns wieder alle in den Armen liegen und in älteren Erinnerungen schwelgen."

Funkel lobt Dynamo Dresden

Mit Blick auf Lambertz' aktuelles Team ist der Düsseldorfer Trainer voll des Lobes. "Dynamo hat eine unglaublich gute und laufstarke Mannschaft", meint Funkel. "Da muss man doch nur auf den 5:0-Sieg der Dresdner gegen den VfB Stuttgart schauen. Und bei Hannover 96 hat Dynamo auch gewonnen - da haben andere Mannschaften hoch verloren." Bei diesem Satz ist es wieder da, das schelmische Lächeln: Diese "andere Mannschaft" wird schließlich von Funkel betreut und flog in Hannover vor acht Tagen mit 1:6 aus dem DFB-Pokal.

Nicht allein wegen des anschließenden Sieges beim Tabellenzweiten aus Berlin hat der gebürtige Neusser diese Pleite längst abgehakt. "Die Stimmung bei uns hat deshalb nur kurz gelitten", berichtet er. "Bereits am Morgen nach dem Pokalspiel haben Peter Hermann und ich uns bemüht, die Laune bei den Spielern wieder zu heben. Natürlich haben wir die Fehler klar angesprochen, denn die vernichtende Kritik nach dem 1:6 war berechtigt. Dann wurde es aber sofort Zeit, nach vorn zu schauen."

Dass das gelungen ist, konnte jeder in der Alten Försterei in Augenschein nehmen. "In Berlin haben wir ganz einfachen Fußball gespielt", erklärt Funkel, "genau, wie es angebracht war. Wir haben ganz einfache Dinge abgerufen - Leidenschaft, Aggressivität. Wir haben uns nichts gefallen lassen." Dies führte allerdings dazu, dass zwei Spieler morgen gesperrt sind, Kaan Ayhan nach Gelb-Rot und Axel Bellinghausen nach der fünften Verwarnung.

Fortuna muss also ihre Defensive umstellen, und dabei gibt es einige Optionen. Die eine wäre die Hereinnahme des 19-jährigen Justin Kinjo, der in der Vorbereitung seine Qualitäten im zentralen Mittelfeld bewies. Die wahrscheinlichere ist jedoch, dass Funkel hinter dem einzigen "Sechser" Adam Bodzek mit Dreier-Abwehrkette - Kevin Akpoguma, Robin Bormuth, Alex Madlung - spielen lässt, die bei Ballbesitz Dynamos mit Julian Schauerte und Lukas Schmitz zu einer Fünferkette wird. Der Trainer auf Nachfrage: "Das wäre auch eine Variante, ja." Und dazu lächelt er wieder.

(jol)
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